Donnerstag, 22. Juni 2017

Sprung ins kalte Wasser - jump into cold water

Mein Schal vom Webrahmen ist fertig! Wow, ich bin selber so begeistert, dass ich ihn nicht genug anschauen oder anfassen kann...

My scarf from the loom is ready! Wow I´m so excited that I can´t stop to look on or touch it...


Die Fasern dafür habe ich bei "BacktotheWheel" gefunden kurz nach meinem Islandworkshop.

The fibers I found on "BacktotheWheel" short after my workshop with Iclelandic wool.


Dort habe ich eine schöne Anregung für unverzwirntes Garn bekommen, weil Islandwolle fast immer als Single gesponnen und dann angefilzt wird. Also habe ich einen Versuch gestartet.

There I also got a information as Icelandic wool almost will be crafted as single ply and felted after. So I tried it.


Das Spinnen ging super und hauchfein. Damit habe ich über 900m auf die 100g gebracht.

Spinning was easy and very fine. So I had more than 900m from the 100g.


Nach dem Haspeln zum Messen und vor dem Entspannungsbad hatte ich meinen ersten Schock: Das Garn ist so lockig, das ich dachte, es wird nie wieder glatt.

After winding it on a reel to measure it and before to put it into the relaxing bath I had my first shock: it looks so curly that I thought it never will be plain.


Aber sobald es trocken war, hat es schon wieder ganz gut ausgeschaut, so dass ich erst einmal beruhigt war.

But after it was dry it looks very good so that I was settled down.

Auf dem Webrahmen hatte ich noch mein allererstes Muster, dass ich angewebt hatte, als ich den Webrahmen endlich ausgegraben und abgestaubt hatte, ist mir wieder eingefallen, warum er in der Kiste verstaubt ist: er ist zu flach, um längere Fäden aufzuziehen. Also wurde ein Umbau geplant, inspiriert vom Mini-Webstuhl, den das Patenkind bekommen hat...
Stück für Stück und Holzklotz für Holzklotz habe ich gesägt, geschliffen, geleimt und geschraubt.

On the loom I had my first sample that I start to weave as I found the loom in it´s pakage. And soon after starting I reminded why it was sleeeping in the cartion: it is too flat to work with a longer warp. So I planned a modification inspired by the mini-loom from the goodchild...
Piece by piece and chump by chump I sawed, grinded, glued and screwed.

Herausgekommen ist dies:
That was the result:

Und nachdem ich endlich zufrieden mit dem Umbau war, konnte ich die einmal geschärte Kette aufziehen und weben.

And as I was satisfied with the modification I could weave the cutted warp.
Die Wolle war in allen Schritten ein einziger Versuch, angefangen beim Waschen, über das Färben und Spinnen. So passte der Versuch zum Spinnen ganz gut.

The wool for this was in all steps a trial, started with washing, dyeing and spinning. So it was the right for the trial to weave.

Eigentlich wollte ich noch einen Versuch mit dünnem Garn wagen, war aber zu ungeduldig, also habe ich mich in das Abenteuer Singlegarn gestürzt.

I usually would make another test with thin yarn but I was too unpatient so I started the adventure singleyarn.


Kettfäden abmessen war der erste Schritt. Die Broschüre von Ashford war dabei sehr hilfreich. Beim Aufwickeln auf den Kettbaum war mir Schatzi behilflich, so dass ich das allererste Mal eine halbwegs gleichmäßig aufgewickelte Kette zum Weben hatte. Bisher habe ich das immer allein gemacht, auch am Webstuhl, was es manchmal ein paar lockere Fäden hat.

Measure the warp was the first step. The broshure from Ashford was very helpful. For winding it on the loom hubby was my good helper so I had the first time an alomst even warp. Until now I always made it alone also on the big loom and I had sometimes some loosen threads.


Ziemlich am Anfang fiel mir auf, dass ich wohl nicht so gleichmäßig gesponnen habe, wie ich dachte. Einer der Kettfäden machte einen recht aufgedrehten Eindruck, so dass ich die ganze Zeit dachte, er geht gleich kaputt. Lustigerweise hat genau dieser Faden bis zum Schluss durchgehalten. Ich musste nur einmal einen Faden reparieren und habe einen der Randfäden verloren.
Aber weben musste ich sehr vorsichtig und langsam, so dass allein das etwas länger gedauert hat, das eigentlich am schnellsten geht.

Short after the beginning I saw that I did not spin so evenly as I thought. One of the warp threads looked so open that I thought all the time it will break. Funnily this one holded until the end. I only needed to repair one thread and lost one of the outer ones.
But weaving I must very careful and slow so that the part that usually is the fastest was the longest.


Als ich endlich am Ende angekommen war und den Rand vernäht habe ist mir wieder eingefallen, dass ich das eigentlich auch am Anfang hätte machen wollen, aber ich habe es auch so hinbekommen.

As I came to the end and fixed it with stitching I reminded that I also would do that with the beginning. But I could do it also after.


Hat mal jemand aufgepasst? Der tolle Farbverlauf der Röllchen ist komplett in allen Schritten erkennbar und immer noch im fertigen Schal.

Does anybody see it? The beautiful color gradient was visible in all steps and also in the finished shawl. 

Der letzte Schritt war die Fransen zu drehen. Beim Weben habe ich gemerkt, dass vereinzelte Fäden sehr locker gesponnen waren. Was nun, wenn die die Fäden beim drehen komplett auflösen? Kurtz entschlossen habe ich immer 2 Fäden gepackt und in Spinnrichtung gezwirbelt und mit einem zweiten Paar verdrillt. Mit einem Knoten abgeschlossen, fertich.

Last step was twisting the tassels. I was anxoius that the threads once more will drill off, but then I tooked 2 threads and twisted them together in the direction of the spinning. Together with another pair it was plied back and I had it finished.

Gleich Probe getragen, passierte, was ich mir schon dachte... die Fäden verziehen sich, wenn ich das Ganze etwas unglücklich anfasse und habe ein Loch im Schal. Der Anfangsgedanke, war ja den fertigen Schal leicht anzufilzen um genau das zu vermeiden. Aber wie nun? Handfilzen macht die Schulter im Moment nicht mit. Nur von heißem ins kalte Wasser zu wechseln konnte ich mir nicht so recht vorstellen (ich werde es aber auf jeden Fall mal versuchen Becky, aber wohl eher mit reiner Wolle ☺☺☺ )  Also erneut Augen zu und den Schal in ein Wäschenetz gepackt und ab in die Waschmaschine. Ich stand fast die ganze Zeit daneben, weil ich Angst hatte, dass nun alles kaputt ist... Aber wow, alles ist gut gegangen und ich liebe meinen neuen Schal!
60g leicht, immer noch 40cm breit und damit ca. 1,80m lang.

Weared it same moment and it happen what I afraid... the single trheads moved and when I touch it wrong I will have a hole in the shawl. before I started the plan was to felt it a little. But how? To do it by hand my shoulder would kill me. Only to switch from hot into cold water seems not enough for me. So once more closed my eyes and put it into a wash bag and into the wash machine. I was waitig beside the machine as I was thinking all the time now I damaged it comlpete... but wow, everything was ok and I love my new shawl!
60g light, still 40cm wide and 1,80m long.



Das Garn für das nächste Projekt ist schon zur Hälfte fertig. Selbst gedrehte Rolags aus Fasern, die schon länger im Schrank schlummern. Gestartet wird am 1. und 2. Juli in Rödental bei Coburg auf dem Handwerkermarkt.

The yarn for the next project ist almost finished. selfmade rolags from fibers I had since a longer time in my shelf. Started will be on 1st and 2nd July in Rödental near Coburg at the handcraft market.

Freitag, 9. Juni 2017

unverhoffte Urlaubsreise

es war ein Muss-wegfahren-Urlaub. Zu viel geht einem durch den Kopf, wenn man zu Hause bleibt. Also wegfahren, Gehirn freiblasen und wirklich mal abschalten!
Mit dem ersten Vorschlag, Hausboot fahren auf der linken Seite von Frankreich, war ich kurzerhand dieses Mal nicht einverstanden... 2 Tage Anreise, 7 Tage Hausboot und dann 2 Tage Heimreise verursacht mir bei grade mal 14 Tagen frei einfach zu viel Stress. Und ein bissel spielen zu Hause will ich ja auch ;)

Also haben wir seeehr kurzfristig am Sonntag ein Hotel gebucht und sind am Dienstag losgefahren.
Wohin? Nach Bella Italia!

Es gab dieses Mal kein Urlaubstagebuch. Ich habe am ersten Tag kurzentschlossen festgestellt, dass ich dieses Mal keine Lust habe, jeden Tag einen Bericht zu schreiben, zumal eigentlich eher Nichtstun auf dem Programm stand. So viele verschiedene Beschreibungen von Faulenzen gibt es einfach nicht, dass man damit ein ganzes Tagebuch füllen kann. Wir haben wieder viele Bilder gemacht und so wird es diesmal nur ein Fotoalbum mit Kommentaren.

Dienstag 30. Mai, Abreise

 Der Himmel weint nicht nur, er heult regelrecht. Es kam an Wasser runter, was da war, in dicken fetten Regentropfen! Ne Stunde später auf der Autobahn musste ich die Sonnenbrille rausholen, weil der Himmel so blau war, dass ich dachte, ich habe geträumt.
Ich liebe Flughafenankunftshallen. Meist vergesse ich, Bilder zu machen und auch, dass ich sie beim Abflug nicht wieder zu sehen bekomme...
...ein wunderschönes riesiges Mosaik!

Mittwoch 31. Mai

Aufstehen, der innere Wecker klingelt immer noch so gegen 6. Aber auf die Terasse treten und so einen Blick haben: einfach nur toll!
Frühstück gibts erst ab 8, also muss ich mir irgendeine Beschäftigung suchen...
Wir dachten erst, dass müsste doch Sizilien sein... aber es war tatsächlich immer noch ein Stück vom Stiefel. mehr auf der rechten Seite im Dunst, bin ich (und wenn ich damit auch alleine bin) der Meinung, dass das Sizilien sein muss :) es ist in der ganzen Woche nie so klar gewesen, dass man etwas hätte sehen können...

Das gelb markierte ist das, was man auf der linken Seite hinter dem Meer sieht. Also was ist nun das rechts hinter dem Meer?

 Auf dem Weg zum Frühstück finden wir andere Bewohner des Hotels... Ich habe in Deutschland schon ewig keine Schwalbennester mehr gesehen!
Nach dem Frühstück Gelände erkunden. Ganz wichtig: Poolregeln lesen. Das scheint außer mir keiner zu machen, denn keiner duscht sich vor oder nach dem schwimmen und es setzt auch niemand eine Badekappe auf :( 
Also warum soll ich mich dann an Regeln halten, die man so versteckt angebracht hat? Mein Italienisch ist dafür zu schlecht und mein Englisch kennt solche Vokabeln nicht. Ach was solls, ich will doch nur mit den Füßen drin planschen... und stehe bis über die Knie im Wasser. Gut, dass die Hose kurz genug ist!

Schon x-mal gesehen und doch immer wieder faszinierend, reife Südfrüchte am Baum und an der Staude...
Richtig toll hier: sie landen garantiert auf der Speisetafel! Haben wir erst später bemerkt, aber es ist so toll. Da schmeckt das gleich ganz anders.  

So schaut die Unterkunft aus Sicht des Meeres aus, das unterste Haus von vieren, Das Zimmer oben rechts. Der Neubau davor zwar im Erdgeschoss schon bezugsfertig, aber das Häusle nicht hoch genug, dass es uns die Sicht auf das Meer nimmt. Unterhalb davon geht das Grundstück noch weiter. Es finden sich dort verschiedene Gartenflächen und der Sportplatz. Auch ein bissel brach liegendes Land. Vielleicht kommen ja noch mehr Häuser dazu. Ich genieße die Sonne, hatte ich auch schon am Wochenende vorher zu Hause, drum war ich schon etwas angebrannt ;)

 In der Einfahrt ein Baum mit wunderschönen weißen Blüten, die aussehen, wie Seerosen. Ich bin mal wieder komplett ahnungslos, was das ist. Vielleicht eine Kamelie?
Unser "Zimmer", after last Minute gebucht, entpuppt sich als kleine Ferienwohnung für tatsächlich 5 Personen (!) die in zwei SChlafzimmern untergebracht werden können.
Sogar eine komplett eingerichtete Küchenzeile ist da, mit allem notwendigen Ess- & Kochgeschirr. Kleine Freude für mich: eine Espressokanne... wollte ich schon lange mal ausprobieren! Im Minimarkt nebenan ein Päckchen Kaffee gefunden und mitgenommen. Der Herd war eine Herausforderung an unsere beiden Hände. Er wollte partout nicht brennen, dabei muss doch die Flamme anspringen, sobald Gas da ist! Wir haben uns beide gescheit die Finger am Feuerzeug verbrannt. Bis mein Held auf die Idee gekommen ist, ein paar trockene Hölzchen vom Feld unterhalb unseres Hauses aufzusammeln, die wir dann gefahrlos mit dem Feuerzeug entzünden konnten. Und siehe da, mit ein bissel Ermunterung tanzt die Flamme. Der Urlaub ist gerettet!

Auch schon am ersten Tag entdeckt... den Weg zum Meer. Ganz ehrlich: ohne Auto ist das hier nicht zu machen. Alles ist so weit verzweigt und auch jetzt Ende Mai ist es doch schon ganz schön heiß, dass man um die Mittagszeit einfach nicht draußen rumläuft. Es sollte die einzige Muschel bleiben, die ich gefunden habe... Ja, ich weiß, es ist ein Einsiedlerkrebs und er ist bewohnt. Schlau geworden auf Lanzarote stecke ich ihn nicht einfach so in die Hosentasche, sondern wickele ihn richtig dick in ein Zellstofftaschentuch ein und verstecke ihn für den Rest des Urlaubs in der Außentasche des Rucksacks...

 ist das nicht mal richtig kitschig blau? Was sagt die Malerin? Ist das realistisch, sowas auf die Leinwand zu bannen?

 schaut irgendwie verkrampft aus, wenn der langarmige versucht, ein Selfie-Bild zu machen... "Schau her, so geht das: locker aus dem Handgelenk! Und sogar die Köpfe sind komplett drauf ;)"
 Al Capone oder Blues Brothers... ich kann mich nicht entscheiden
 Der Eingang zum Ferienort
"Mach doch mal ein Bild von dem Auto!" "Warum?"  "Na, ist doch unseres!" "Und woran sieht man das? Kann doch jedes beliebige vom Parkplatz sein. Da musst Du schon mal aufsperren und einsteigen!" Männer! *kopfschüttel

 Ja, damit waren wir in dieser Woche unterwegs :D

wieder im Hotel entdecke ich überall und zwischendurch meine Lanzarote Yucca und ich denke ich bin falsch gewickelt: Was haben Strelezienblüten in einer Banane verloren?  Ähm, ich bin falsch gewickelt, es ist keine Banane. Für diese Erkenntnis habe ich aber auch mindestens 3 Anläufe gebraucht!

Die Schwalben bauen wie die Weltmeister. Es ist ein ständiges kommen und gehen... ich meine fliegen. Und so ist es eher unwahrscheinlich ein Bild ohne Vogel zu machen. Es sieht einfach nur kurios aus. 
Das Haupthaus zur Straßenseite hin zeigt einen schönen Anblick. Noch mehr Bäume, mit diesen schönen weißen Blüten
... und auf dem Nachbargrundstück blüht tatsächlich so eine Yucca!

Donnerstag, 01. Juni

Ausflug in die nächst größere Stadt Tropea. Markttag ist Freitags, es ist Vorsaison (also kaum Touristen) und doch sind die Parkplätze weitgehend voll. Wir haben einen gefunden, etwas oberhalb der Innenstadt und da er leer war und ich nie Lust auf 12 Runden rundum habe, um eventuell doch eine Parklücke zu ergattern, die grade mal 5m näher ist, haben wir kurzerhand ein Parkticket gelöst. Am ersten Stand, an dem wir vorbei kommen gehört einem Fischhändler. Nun sag mir mal einer, wie dieser Riesenthunfisch in die Dose passt! Und das ist nur ein Halber!
Die Straßen, Läden und Kaffees sind tatsächlich fast leer. Es sind kaum Leute zu sehen und man wird trotzdem nicht von verkaufswütigen Ladenbesitzern gedrängt, das Schöne Teil doch unbedingt zu kaufen. Es ist angenehm ruhig (für italienische Verhältnisse) und, haha, man versteht und spricht kaum Deutsch! 
... außer den deutschen Urlaubern im Hotel natürlich, die lauter sind als Italiener auf dem Markt und jedem erzählen müssen, was für ein Super Schnäppchen sie mit diesem Urlaub gebucht haben. Ob es jemand hören will, oder nicht.












Egal, wo man in diesem Teil des Landes ist. Solange das Meer in der Nähe ist, geht es irgendwo steil nach unten. Meist wird das mit engen Serpentinen gelöst. Nichts für mich, aber ich brauchte ja auch nicht Auto fahren.






 Nach dieser Anstrengung haben wir uns ein leckeres Eis verdient! Also meins war sehr lecker.

 Beim Entern des letzten Ladens des Tages erwischt...

 ... aber glaubt es, oder nicht: Die Besitzerin hat grade gemalt. Sie hat wohl gar nicht mitbekommen, dass jemand im Laden war. Schade. Dort hätte ich gerne was gekauft.


Freitag, 02. Juni

Ein Besuch bei den Felsenhöhlen von Zungri


 Schmale Gassen, aber alles ist dafür ausgelegt, viele Besucher zu begrüßen

Die Kamera macht auf einmal erheblichen Ärger, weil sie die Speicherkarte nicht mehr erkennen will. Schnell mal die Ersatzkarte einlegen, vielleicht ist sie ja voll...

Auf dem zentralen Platz steht eine kleine Minigrotte nud ich habe mehrere Versuche gebraucht, um ein halbwegs brauchbares Bild zu bekommen.
 Wenn man von dort oben runterschaut, sieht man das Museumsgebäude und den Abstieg zu den Höhlen

Auf der Außenseite ist ein schönes großes Bild...


innen, ein großer Hauptraum und ein- zwei Seitenräume. Für mich schaut es aus, wie vollgestopft mit Sachen, die man mal gefunden hat. Nichts davon würde ich vom Alter her auf die Zeit der Felsenhöhlen schätzen. Aber es ist eine nette Ansammlung alter Handwerkszeuge und Produkte.
Für mich am interessantesten die Handarbeitsecke ;)




Sowas als Rocken habe ich tatsächlich noch nicht gesehen und wäre fast einen Versuch wert, es nachzubauen und auszuprobieren. Zumal ich im Moment ein Schafvlies habe, dass ich so spinne, wie es geschoren wurde, also nichts gekämmt, nur ein bissel Fett rausgewaschen. Es geht erstaunlich gut und gibt einen interessanten Faden.


 Ich kann einfach nicht glauben, dass es damals schon eine Nähmaschine gab, und eine Singer schon zweimal nicht :)

Alles in Allem trotzdem interessant zu sehen, dass sich seit sehr langer Zeit in der Art der Wollverarbeitung nicht wirklich viel geändert hat. Nur die Werkzeuge sind etwas leichter  zu bedienen...

 Beim Abstieg zu den Höhlen wird der schöne Plattenweg ganz schnell zu einer in den Boden gehauenen Treppe, bei der man gut auf die Füße aufpassen muss!



 Ich bin schon etwas skeptisch, aber mutig genug, um doch mal reinzukrabbeln. Es lebe die Neugierde!

 und siehe da, es gab sogar schon Belüftung!

 Unterwegs treffen wir alte Bekannte aus dem Hotel. Es gibt sie einfach überall und ich mag sie.

Wenn man am Höhlenteil der Felswand vorbei ist, geht ein Weg weiter. Es ist wohl eine Art Rundwanderweg. Wir haben es nicht ausprobiert, nur für ein paar Meter und sind dann wieder umgedreht. Sol ja Relaxen werden und nicht Marathon

 Auch in der Felswand, oder mehr daran: kleine Grotten und Wasserauffangbecken

Trotz der easy-route qualmen mir die Füße und ich muss sie etwas abkühlen... vielleicht auch, weil ich mit neuen Schlappen in den Urlaub gefahren bin?

Als Belohnung gabs in der Nacht ein Feuerwerk. Wir haben eigentlich schon geschlafen, aber das Geballere hat mich geweckt und erfreut.

Samstag, 03. Juni

Ein Ausflug nach Tiriolo. Von dort hat man einen Blick auf beide Meere... sagt man



Die größte Überraschung für mich: ich dachte, naja, ein paar Häusle, ein Dachbodenmuseum und das wars. Weit gefehlt. Die haben dort oben eine komplette Stadt hingebaut! Wie die meisten Orte hier schaut es aus, wie ein Faltengebirge, und dieser Ort zieht sich über mehrere Bergkämme.


Einen Parkplatz haben wir recht schnell gefunden. Kein Wunder, es ist Samstag und es ist kurz nach 13 Uhr. Zwischen 2 und 4 trifft man in Italien tatsächlich keinen Menschen auf der Straße!


Einmal ums Haus laufen und es zeigt sich ein schönes Gelände, dass, wenn es erst einmal fertig ist, ganz sicher ein schönes Ganzagsausflugsziel für Familien wird. Eine Seite vom Rundweg war gesperrt, aber bei der anderen war die Absperrung weg, also haben wir nachgeschaut.
Es ist ein schönes großes Gelände mit Spielplätzen (tatsächlich mehreren) Sitzmöglichkeiten, Grillplätzen (auch mehrere bis viele) und jeder Menge Möglichkeiten, Kinder rumtoben zu lassen. 

Aber es ist noch nicht ganz fertig und mit diesem Bild weiß ich nun nicht, war es deswegen gesperrt, oder weil hier der Weg weggebrochen ist. Es geht steil runter, wie überall. Und auch wenn hier ein Haus steht, ist der Sturz bis dahin doch nicht kurz.


Nach der Aufwärmrunde wollte ich nun doch noch mal schauen, ob man wirklich beide Meere sieht...
Das ging mal steil bergauf.

 unzählig viele gesehen und jeder schaut anders aus: ein Piaggo Ape. Im Prinzip ein Moped mit 3 Rädern und Ladefläche. Die kleinen haben auch tatsächlich einen Mopedlenker innen. Ich wundere mich nur, dass diese Teile überhaupt die steilen Straßen hochkommen, von voll beladen gar nicht zu reden. Erster Zwischenstop beim hochkraxln: Das Restaurant "Due Mare". Ja, es geht so steil nach unten, wie es hinauf geht.

Man sieht tatsächlich beide Meere von der Terasse des Restaurants. Für mich trotzdem kein Grund, einzukehren, aber ein Schnappschuss in die Ausstellungsvitrine ist kostenlos :)


Weiter auf dem Weg nach oben hören wir ein Klopfen und sehen eine offene Tür. Da sitzt ein Mann und schlägt aus einem Stück Holz ein Instrumentenkörper heraus! Er winkt uns herein und entschuldigt sich für das Chaos in seiner Werkstatt! Überall liegen Instrumente herum und an den Wänden hängen geschnitzte Bilder. Im Raum hinter dem blauen Vorhang liegen verschiedene fertige Instrumente und er greift sich eines nach dem anderen und spielt uns darauf flotte Melodien (nicht nur ein par Akkorde, sondern ganze Lieder!). Ich bin überrascht und begeistert von der Akustik der Instrumente und des Raums und auch davon, wie er jedes der Instrumente nicht nur spielt, sondern auch beherrscht. Ganz toll. Ich hab mich dann gar nicht mehr getraut zu fragen, ob er auch welche verkauft...


Oben angekommen. Der Aufstieg hat sich gelohnt! Die Aussicht von hier ist einfach großartig!

 ... und wenn man genau hinschaut...

... sieht man tatsächlich beide Meere...



Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch von diesem Hügel hinunter. Es ist ein Gewirr von schmalen Gassen und Gängen. Je weiter hinunter man kommt, umso öfter hängen solche Bilder an den Wänden, die zeigen, welche Handarbeiten in dem Museum am Fuß ausgestellt werden (denke ich zumindest), oder hier auch noch gearbeitet werden (hoffe ich zumindest)

Und diese Tante war der Grund, warum ich unbedingt dorthin wollte. Da wir mal wieder komplett zwischen 14 und 16 Uhr dort waren, war natürlich alles geschlossen! Darum weiß ich nun eben nicht, was es in dem Museum zu sehen gibt. 

Und es gibt zumindest EINEN Laden im Ort, in dem man hangearbeitete Sachen kaufen kann. Wenn man um die Ecke des Hauses geht und dort durchs Hinterfenster spitzt sieht man zwei kleine Webstühle, ein Klöppelkissen und eine Nähmaschine in dem kleinen Raum stehen... 

Sonntag, 04. Juni

Die innere Uhr klingelt immer noch so gegen 6 Uhr morgens... oder eher wieder. Ich hab gründlich ausgeschlafen, nachdem wir abends nicht später als 9 ins Bett gehen. Frühstück gibts erst um 8 und nur dasitzen und gucken wird auf die Dauer langweilig. Aber solange die Hände wackeln, ist alles gut.
Heute kleiner Strandtag. Ich habe auch den Weg ins Meer geschafft, es ist tatsächlich badetauglich. Wichtigstes Utensil in der Strandtasche? Richtig, Stricksachen!

Zu Hause am Nachmittag, weil länger bleiben einfach nur heiß ist und Verbrennungen einfach nur schmerzhaft. Eine neue Überraschung: es brennt in der Nachbarschaft! Hilfe, Feurio!! Ich war ja der Meinung, das die Straßenränder gezielt und kontrolliert abgefackelt wurden, damit sie zur Saison dann schon wieder leicht nachgewachsen sind und man trotzdem keine Machete braucht, um seinen Weg zu finden. Aber auch die Putzfrau war sehr redselig und hat was von Feuerwehr und Polizei geplappert. Auch wenn wir nur gefühlt jedes 10. Wort verstanden haben, war es wohl nicht ganz so kontrolliert wie gewünscht.





Zwischendurch haben wir überlegt, welchem Fernsehkanal wir unsere Bilder als Sensation verkaufen können, um unseren Urlaub zu verlängern, aber in der Vorsaison ist wirklich nicht viel los und ich wurde schon wieder unruhig und hibbelig...

Montag, 05. Juni


Am letzten Tag einmal linksrum Richtung Süden gefahren. Unterwegs halt machen an einem Strand. Dort sehe ich so eine kleine Landzunge, die ich mir näher anschauen will...

 ... es gibt reichlich kleine Wasserlöcher, jedes ist ein eigenes Habitat
 ich sehe eine Qualle und zwei Kinder schauen, was mich da so fasziniert und wollen es prompt einfangen.
Immerhin kann ich inzwischen so viel Italienisch, um sie um einen Moment Geduld zu bitten und dann zu schauen, was sie denn nun damit anstellen: Sie nehmen eine Schaufel und schmeißen sie samt etwas Wasser in einen Eimer. Hm, giftig? Zumindest waren sie doch recht vorsichtig, um sie nicht zu berühren.
 ... eine Koralle?... na vielleicht eine Kleine...
 ... eine versteckte Krabbe...
 ... eine tote Krabbe...
 ... eine gut getarnte Krabbe...
... irgend ein rotes Glibberding...

Übrigens Meeresfrüchte waren äußerst lecker bei fast jedem Abendbrot. Ich hab sie immer bestellt, wenn es welche gab. So gut hab ich noch keinen Tintenfisch, oder Muscheln gegessen!

 und endlich kriegen wir ihn auch zu sehen: den Stromboli. Wo? No dort, guck doch hin!
er ziert sich ein bisschen und hüllt sich dauernd irgendwie in Nebel. 
Wir sind noch bis fast zu dem Hafenort gefahren, den man von unserer Teerasse aus gesehen hat, was man dort zu sehen bekam, war eher enttäuschend. Ein wunderschöner weißer Strand, aber komplett leer und total vermüllt! :(
Da Einzige, was tatsächlich zumindest doch sehenswert war: die Tschu-tschu-Bahn, die wohl in keiner Urlaubsregion fehlen darf. Hat da schonmal jemand nachgeprüft, schauen die eigentlich immer gleich aus? Ich hab so langsam das Gefühl...

Dienstag, 06. Juni - Heimreise

Auf nach Hause und wieder hat der Himmel geweint. Nur ein bisschen, aber immerhin.

  Blick nach rechts...trüb...
 ... Blick nach links, genauso trüb, nix Sonne heute.
 Auf dem Weg zum Flughafen ein letztes Eis geschlabbert... das Beste italienische Eis in Italien!...
...geht es heimwärts mit "Maus-Air".  Ich hab das Flugzeug durchs Fenster gesehen und fand die Mäuse einfach lustig. Es war tatsächlich unser Flieger...

Es war wunderschön weit weg zum Abschalten, ruhig zum Entspannen und trotzdem nicht langweilig, weil ein bissel was gabs immer zu sehen.


Ich hab ein Riesenpaar Socken in Größe 48 gestrickt (eine Auftragsarbeit für eine Kollegin) und weil danach noch 2 Tage Urlaub übrig waren, hab ich aus dem Rest ein Paar Söckchen für mich gefummelt. Ja, ich weiß, dass ich kleine Füße habe, aber es ist immerhin 37! ... oder so...


Wieder zu Hause habe ich an meinem selbst gesponenem und natürlich selbst gestrickten Jäckchen weitergestrickt, um an dieser Stelle zu merken, dass sie zu groß ist. Keine Möglichkeit, irgendwas zu kaschieren. Verschenken möchte ich sie nicht, weil mir einfach die Farben zu gut gefallen, also bleibt nur aufribbeln und nochmal, diesmal kleiner stricken. Kleiner Trost: es sollte dieses Mal etwas schneller gehen :) 
Das bunt habe ich zu Ostern getauscht, das braun ist eigentlich ein grau-brauner Blaukopf-Milchschaf-Mix. Eines meiner Rohwollvliese, mit denen ich inzwischen reichlich eingedeckt und gut beschäftigt bin.

Auch noch in der Heim-Urlaubswoche habe ich ein bissel gesponnen. Pommernschaf, nur (selbst) gewaschen und die Wollflocken einfach aus dem Korb gefischt und ins Rädchen laufen lassen. Hat Spaß gemacht. Herausgekommen ist ein lockeres weiches grau-meliertes Garn, das mir gut gefällt, aber nun noch auf seine weiße Schwester wartet, damit ich es  zusammen vertsricken kann.


Und noch vor dem Urlaub gesponnen und auf den Webrahmen gebannt, ein Schal, der eigentlich sommerleicht werden soll. Leider ist das Garn teilweise mit so wenig Drall gesponnen, dass es sich beim Weben aufzulösen scheint. Ich muss sehr vorsichtig weben und mit nahezu angehaltener Luft, damit alles gut geht. Aber nun habe ich ein ruhiges Händchen und ich denke, alles wird gut.