Sonntag, 5. Oktober 2014

♪ Summertime, and the living is easy... ♫

Der Sommer ist so ziemlich vorbei, leicht ist das Leben nie und viel mehr als diese Zeile fällt mir aus dem ganzen Musical (Oper, Operette? Wer weiß das schon noch, wo heute alles ein Musical ist?) nicht ein. Aber diese tanzt  mir nun schon seit Tagen durch den Kopf. Vielleicht, weil nach dem vielen Regen endlich mal wieder schönes Wetter ist?
Auch wenn der Sommer mies war, war er doch handarbeitstechnisch erfolgreich. Ich hab ein paar hübsche Sachen gemacht, ein bisschen mit Farben gespielt und hatte sogar zum spinnen Zeit.

Summer is gone, easy is the living never and much more than this line I do not rememberforom this musical (opera, operetta? Who knows this as today all is a musical?). But this is running through my brain since days. Maybe as meanwhile sun is shining after the long rain days?
Also if the summer was bad, so it was successful with handcraft. I made som nice things, played with color and also had time to spinn.

Seit drei Tagen weiß ich, dass es von Chantimanou keine Fiberclubs mehr geben wird, was sehr schade ist. Aber Gesundheit ist wichtiger. Und in ihrem Fall auch das Wohlfühlen mit der selbst gewählten Arbeit.


Since 3 days I know that Chantimanou will provvide no longer Fiberclubs. What a pity. But healthy is more important. And in her case also the feel good with the self picked-up work.

Was habe ich alles angestellt von vor dem Urlaub bis jetzt? Einen großen Teil der Zeit und Energie habe ich zum Wolle waschen, trocknen und kardieren verbraucht. Und davon wiederum ein ganzes Stück, um herauszubekommen, ob ich die schöne Ingo-Wolle nicht vielleicht doch noch weicher bekomme. Viel ist es nicht, aber ich habe gestern mit Schrecken festgestellt, dass ich von den Socken aus seiner Wolle gar kein Bild gemacht habe. Auch nicht von den Eulenhandstulpen aus der braunen Wolle. Aber alles andere habe ich schön festgehalten.


What I have done from vacation until now? A big part of time and energy I used for washing drying and carding wool. And fdrom this a big piece to find out if I cannot make the nice wool of Ingo softer. It´s not much, but yesterday I detected that I made no picture from the socks I made from his wool. Also not from the owl mittens I made from the brown. All other I saved in the camera.

Als erstes mal ein paar Ergebnisse von den angefangenen Sachen:

Die Orchidee für das Brüderchen ist natürlich fertig und auch schon übergeben, darum darf sie hier jetzt auch rein.

First some results from the started things:
The orchid for teh brother is still finished and also away. That´s why I can show it now.




Als nächstes mein 1. Versuch des Jahres im Solarfärben. Wie gehofft kam ein schönes Orangebraun heraus


Next my 1st test with solar deying. As I hoped it was nice orange-brown.
und ich hab es im Urlaub auch schon verstrickt. Passend zu Griechenland ein Paar Eulensocken für das Patenkind

and I used it on vacation. Suitable to Greek I made a pair of owl socks for the goodchild



mit dem 2. Versuch der Solarfärbung habe ich den Leftie von Martina Behm angefangen, er wird wohl noch ein bissel warten müssen, da er ja auch nicht eilig ist. 


with the 2nd test of solar deying I started the Leftie from Martina Behm. It has to wait a little it is not so in a hurry.





Für die Blätter habe ich den Rest von Agatkas Mütze genommen. Ich denke mal, dafür wird es grad noch reichen.


for the leaves I took the rest from Agatkas hoody. I think for this it will be enough.



den 3. Versuch Solarfärben habe ich inzwischen auch kardiert, aber gesponnen ist er noch nicht.


the 3rd test of solar deying I carded but it is not yet spun.

Ich habe mindestens noch 2 Sätze Eulen geklöppelt, diesmal schön klein. Einmal für Luis, einmal für Ophi. Ein dritter Satz für Habi ist in Arbeit, den wird es wohl zu Weihnachten geben.


I mad minimum 2 sets of owls in bobbin lace. Really small this time. Once for Luis once for Ophi. A 3rd set is on the pillow for Habi, this will be a good Christmas gift.


hübsche Jungs-Farben für Luis...
nice boy-colors for Luis...


... und für Ophi in ihren Lieblingsfarben.
...and for Ophi in her lovliest colors.

Mitten bei den Ophi-Eulen ist mir eine Strickschrift für ein Lacetuch in die Finger gefallen. Windspiel und wieder beim stöbern bei Ravelry gefunden. Ich wollte es erst einmal liegen lassen, weil ich gar nicht wusste, ob ich überhaupt ein Garn dafür habe. Dann habe ich es Habi gezeigt und sie war so begeistert davon, dass sie beschlossen hat es sofort anzufangen. Also habe ich durch meine diversen Boxen gestöbert und tatsächlich ist mir doch der Hadrian in die Finger gefallen. Der gleiche Hadrian, den ich ja verklöppeln wollte... Naja, das Klöppelmuster war schon zeitaufwändig und so recht war das Garn auch nicht dünn genug, drum war es auch noch nicht angefangen. Aber für das Windspiel hatte es genau die richtige Lauflänge und Menge, also ran an die Nadeln.
Mustersätze mit 30 Reihen ziehen sich ganz schön in die Länge, vor allem die ersten 30 Reihen. nach ca. 60cm und Fototausch ist mir aufgefallen, dass das genau Ophis Farben waren... und schon hatte es einen Besitzer. Ich gebe es zu, ich hätte es niemals so getragen, wie es das verdient hätte. Das wäre schade um die Arbeit gewesen. So hat es jetzt einen würdigen Besitzer und bereitet viel Freude.

As I was working on the owls I found a pattern for a lace shawl. Windspiel and once more I found it on Ravelry. I would let  wait it as I did not know if I have a yarn for it. Then I showed it Habi  and she was so enthusiastic that she decide to start right now. I jumped through my different boxes and really I found Hadrian. The same Hadrian I want to use for bobbin lace... ok this bobbin lace pattern is still expensive and the yarn was not really thin enough for it. That´s why I did not start it. But fo rthe shawl it was really the right quantity and length. So jump onto the needeles!
Pattern sets with 30 rows are very long. Extremely for the first 30 rows. After 60cm and picture sharing I have seen that it was Ophis loveliest colors.... and so it had an owner. I agree I would not have waer it as it has deserve. That would be a pity for this hard work. Now it has a worthy owner and makes a lot of joy.

Windspiel mit Hadrian oder Hadrian als Windspiel? ...
Windspile with Hadrian or Hadrian as Windspiel?...





... ist vollkommen egal, es ist einfach nur ein Traum.
... it does no matter, it looks and feel like a dream.

Nach ca. 1m war der Schal so lang, dass er auf meinem Bein gelegen hat. Wuschelweich und federleicht! Und er vermittelt ein angenehmes Gefühl von Wärme ohne gleich ins Schwitzen zu geraten. Sogar im Sommer.

Ich finde ja, dass das Muster ein bisschen wie Flammen aussehen, darum werde ich einen Teil der inzwischen noch gefärbten Vliese zu einem schönen gelb-orange-rot Garn spinnen. Vielleicht nicht ganz so dünn, dann wird das Tuch auch etwas robuster und villeicht mache ich es auch ein bisschen breiter, so dass das Spannen wegfällt. 
Gelb und hellrot habe ich schon, im Moment ist orange im Topf und dunkelrot wartet noch. Dieses Mal wird nicht solargefärbt, ich glaube, das würde eher eisfärben bei dem aktuellen Wetter.

After 1m the shawl was long enough that I could place it on my leg. Really soft and light like a feather. An I had a warm feeling without heating. Also in summer.
I think the finished picture looks like a flame, that´s why I will knit it again with yarn from deyed fleeces in yellow-orange-red. Maybe not so thin and maybe I knit it not so small so that I do not have to block it.
Yellow and red I have. At the moment orange is in the pot for deying and dark red is still waiting. This time it will not deyed in the sun. I belive this will more frost deying with the current weather.

Die Socken von der Ingo-Wolle hab ich ja vergessen zu fotografieren, aber weil ich mich ein bissel geärgert habe, dass ich sie nicht weich bekommen habe, habe ich halt noch ein Paar Socken aus gekaufter Sockenwolle gestrickt.


The socks from the Ingo-wool I forgot to safe as a picture. BUt as I was angry that the wool was not soft I made a second pair from bought wool.



Bevor ich den ersten fertig hatte, habe ich mindestens 3x wieder aufribbeln müssen. Zuerst von der Ferse zurück bis zum Bündchen, weil ein Fehler in der Strickschrift gewesen ist und eine Seite falsch verzopft beschrieben war. Das sieht man natürlich nicht gleich am Anfang. Dann habe ich gesehen, dass das Muster eigentlich nur außen gestrickt wird, ich hatte es aber auf beiden Seiten. Das habe ich dann aber gelassen, weil man nun die Socken an den Füßen austauschen kann, wie man will. Nach der Ferse, habe ich mich gewundert, warum die so riesig war. Bei dickem Garn und dicken Nadeln, braucht es halt weniger Reihen und Maschen für die Ferse, also ist es besser in die richtige Tabelle zu schauen. Das hab ich gleich 2x hintereinader geschafft, das mit der falschen Tabelle. So dass diese Socke das reinste Ribbelmonster geworden ist. Und nach dem ich die Anleitung schon einmal nach persönlichem Gefallen abgeändert habe, habe ich das auch bis zur Spitze durchgezogen und, wie ich finde, eine sehr viel schönere Lösung gefunden, als die langweilige Vorgabe. Ich habe sie inzwischen auch schon abegeliefert und hoffe, sie passen auch, ein Fußmodel mit Größe 47 ist schließlich nicht an jeder Ecke zu finden.


Before the first was finished I must it unraveling minimum 3 times. First from the heel to the beginning, because there was a failure in the pattern and one side was wrong cabled. That is not seen at the beginning. Then I have seen that the cables usually only should knit on the outer side, I made it on both sides. But this I let, as now the socks are same if left or right. After finishing the heel I was wondering why this is so big. With thicker yarn and needles as usual I usaully also need less stitches and rows for the heel. So it is better to have a look into the irght table. This I made twice, so that the first sock was a lot of forward and back knitting. And as I changed the pattern for my own I made it until the toe. This solution I like more than the boring pattern. I delivered meanwhile and hope the size is ok. A footmodel with size 47 is not easy to find on each corner.

Noch vor dem Urlaub habe ich endlich ein schönes Lila bekommen, aus dem ich im Urlaub dann endlich meine Lavendelsocken stricken wollte. Ich hatte die Wolle und die Anleitung dabei, bin aber dann nicht mehr dazu gekommen. Also wartet das Garn nun noch. Ich hatte die letztes Jahr im Urlaub in Frankreich gestrickt und sie haben mir auch sehr gut gefallen. Da es den Blog da noch nicht gab, war ein Bild davon bisher nur in Slideshow zu sehen. 


Übrigens hatte ich bei dieser Socke auch ein Problem mit der Ferse, ich hatte sie auf der falschen Seite gestrickt. Sah auch merkwürdig aus. Aber fertig doch recht hübsch. Das Muster schaut irgendwie wie Blütendolden aus, in Lila eben viel eine Lavendelblüte, darum auch Lavendelsocken.



mit dieser Wolle werde ich sie irgendwann stricken 

Noch etwas gesponnenes, der Fiberclub Mai (?) ich glaube, es war der Stier. Komplett durchgesponnen habe ich es auf 900m für die 200gr geschafft. Allerdings ist es Navajo verzwirnt, also ein dreifädiges Garn. Mit 2fach hätte ich es vielleicht länger und dünner bekommen, aber hier hat mir die Farbtrennung ohne große Übergänge besser gefallen. Da fällt mir bestimmt noch was Hübsches ein dafür.


Auf der Kirchweih hatte meine Mit-Spinnerin einen schönen Filzhut dabei,  mit Krempe, der hat mir richtig gut gefallen. So einen wollte ich auch. Ein bissel groß war er mir, aber schön warm am Kopf. Christa wollte mir ein Anleitung dafür mitbringen, aber bisher haben wir uns noch nicht wieder gesehen, also bin ich im Internet auf die Suche gegangen... und natürlich gleich mehrfach fündig geworden. Am besten hat mir diese Anleitung gefallen. Puh, das ist gar nicht so einfach, die wieder zu finden... 
Aber wieder einmal passt das alles nicht. In den Wollpaketen sind doch immer nur 200gr drin, so kleine Nadeln kann ich doch gar nicht nehmen, dass ich damit einen ganzen Hut rauskriege! Außerdem schrumpft der doch noch! Also habe ich mal wieder eine Sonderlösung kreiert.

Aus Mangel an genug Wolle mit andersfarbiger Krempe.

Nach dem ersten Waschen war er immer noch reichlich groß und ich dachte schon, ich habe einen Fehler gemacht. Aber da er so nicht passt, hab ich ihn kurzerhand einfach noch einmal in die Maschine geschmissen, mehr als noch kleiner werden konnte er ja nicht und das wollte ich ja. Nach der 2. Wäsche war er perfekt. Nur noch einmal um ca. 10% geschrumpft, hat er zwar ein bisschen gedrückt, aber bei 8 verschiedenen Klöppelkissen ist auf jeden Fall eines in der richtigen Größe dabei, um ihn damit wieder ein bisschen aufzuweiten. 

Vor lauter Begeisterung und weil mal wieder Filzwolle im Angebot war, habe ich gleich noch 4 Stück gestrickt. Einer geht als Geburtstagsgeschenk weg, die anderen 3 nehme ich im November mit auf den Bastelmarkt, wo ich wieder mit dem Spinnrad hingehe. Vielleicht gefallen sie ja jemand anderem genauso gut.


Und ich habe was Neues gefunden: Immer noch auf der Suche nach einem Ersatz für meine versaute Weste habe ich endlich (mal wieder) etwas gefunden, dass im Genick einen Kragen hat und wo ich bei Bedarf vielleicht auch die Ärmel weglassen kann, dann habe ich wieder eine Weste. Es ist eine Herbstjacke von Fadenstille, genannt Rosina. Wie noch einiges andere, was die Gute aus diesem Strickmuster gezaubert hat. Aber die Jacke hat mir gleich gefallen. Für meine Größe bräuchte ich da ein Kilo Wolle (wenn ich denn die Ärmel doch nicht weglasse). Hab ich nicht, also besorgen. Das Wollschaf hat natürlich so gut wie alles. Auch schöne Herbstfarben. Und deshalb wird meine Jacke auch herbstfarbig.


1 kg Herbst

Das Gemeine ist, dass die Farben längs laufen und nicht nacheinander. So ergibt sich schon beim spinnen ein meliertes Garn, das mag ich am liebsten gar nicht zwirnen, weil es so auch schön aussieht. Aber 1 kg Lacegarn ist vielleicht doch etwas reichlich.



Und bevor ich nun noch irgendein deutsches Wort schreibe, wird der Rest erst einmal übersetzt.



Samstag, 6. September 2014

Kreta Tag 11 - letzter Tag

Ein Strandtag, natürlich. Viel mehr war auch nicht zu tun. Und prompt habe ich mir am letzten Tag noch den Buckel verbrannt. Ich werd in diesem Leben wohl nimmer schlau! Dafür habe ich endlich beide Badeanzüge entsorgt, die waren  nun schon so alt, dass so ziemlich jede elastische Faser ihre Elastizität verloren hat, also weg damit. Ich habe so im Gefühl, dass ich jedes Gramm beim packen brauchen werde ;-), ich hab mal wieder zu viel eingekauft... oder zu viel mit hingenommen. Denn von den eingepackten Klamotten habe ich immer noch welche ungetragen im Schrank, trotz vollkleckern. Also geht es nächstes Mal mit noch weniger. Nun ja, die Waschpaste hat auf jeden Fall ihren Dienst getan.
So, alles gepackt und verstaut, bis auf die letzten Sachen.

Ich verabschiede mich von Kreta mit einem Bild aus der Abenddämmerung. Es ist wieder (wie beim letzten Urlaub) ein letzter Blick auf einen Bereich des Hotels. Und natürlich eine Windmühle. Ich finde sie faszinierend!

 
Zu Hause werde ich auch alle Bilder des Tages nachladen. Das hat leider von unterwegs nicht geklappt, weil die Bilder in der Kamera doch recht groß sind und das Internet sehr dünn. Das dauert einfach zu lange. Aber ich habe sie ja als Emailanhang gesichert. Die Suche beschränkt sich also auf ein Minimum.

Mittwoch, 3. September 2014

Kreta Tag 10

Ein ereignisloser Strandtag. Wir haben noch zwei, nein drei freie Liegen gefunden. Und das nach 10 Uhr! Aber ein Haufen Liegen war nur mit Handtüchern belegt. Da krieg ich eine Wut im Bauch! Aber... heut hat doch tatsächlich einer vom Hotelpersonal Liegen abgeräumt, wo nur ein Handtuch lag. JA! Geht doch!

Gegen Mittag hat sich in unserem Rücken der Himmel zugezogen. Die Berggipfel waren komplett in den Wolken verschwunden. Aber dieses Mal ist das Meer ruhig geblieben, fast glatt. Außer, dass es immer noch Frauen gibt, die sich halb nackich am Strand präsentieren und damit jedes gute Bild versauen, ist nix aufregendes passiert. Aber ein Stück weiter liegt eine Mini-Insel im Wasser. Ich kann es leider nicht genau erkennen, aber es sieht aus, als ob tatsächlich eine Kirche draufsteht. Mann, sind die hier heilig *gg


Aber sehr freundlich. Ich denke, wir werden noch einmal wiederkommen und uns die linke Seite der Insel vornehmen. Morgen wird es noch einmal ruhig, nach dem Frühstück werde ich mal schauen, ob ich meine Sachen alle in der Tasche verstecken kann, ansonsten muss halt der große Rucksack für das Handgepäck herhalten.

Dienstag, 2. September 2014

Kreta Tag 9 - Zickenalarm

Der letzte Tag mit Auto, aber weil wir das Auto mit halbvollem Tank bekommen haben, müssen wir es auch so wieder abgeben. Schwer zu schätzen, wie lange halbvoll reicht. Also haben wir heute was in der Nähe gesucht. Außerdem haben wir uns früh reichlich Zeit gelassen, so dass wir erst gegen 11 losgefahren sind.

Erstes Ziel war Mohos. Es liegt auch irgendwie auf dem Weg zum Plateau, aber dort wollten wir heute nicht noch einmal hin. Wenn man vom Hotel aus in die Berge schaut, kann man ziemlich weit oben ein Riesenhaus sehen, vorne mit einer großen Glasfront. Vielleicht kann man da mal schauen, was das ist?

Kaum zu glauben, es ist ein Kloster. Wofür brauchen die so eine tolle Aussicht? Das Beste ist, dass man dort tatsächlich nur (fast) verhüllt reindarf. Also Frauen mit Kopf und Schultern bedeckt und natürlich lange Hosen. Männer haben es etwas leichter, sie brauchen nur lange Hosen zu tragen. Für den Fall, dass man ein Tourist ist und das nicht weiß, oder unvorbereitet ist, gibt es gleich links neben dem Eingang ein kleines Häuschen, wo solche Sachen liegen... Und natürlich haben sie Öffnungszeiten. Wir hatten schon ein Kloster, also haben wir es uns geschenkt und haben nur von außerhalb ein paar Bilder gemacht.

Irgendwann habe ich Ziegengemecker gehört, habe aber keine Ziege gesehen. Da oben ist es aber auch recht steinig, da kann man auch mal ein geschecktes Fell übersehen. Auf dem Rückweg zurück zur Hauptstraße hängt auf einmal eine Zeige mit einem Hinterhuf im Maschendrahtzaun. Die hing doch vorhin noch nicht da... bin ich sicher. Ich hatte zwar einen Fotoapparat in der Hand, aber in dem Moment hab ich gar nicht dran gedacht, wär auch ein bissel deppert.

Wir haben angehalten und ich hab gesehen, dass sie noch lebt. Das hat vorher nicht so ausgeschaut, die hing da einfach nur rum, mit einem Hinterhuf in 1m Höhe, das Gesicht im Dreck. Aber der Kopf hat noch gewackelt. Also haben wir uns das mal angeschaut. Ich geb es zu, ich war ein bisschen schissrich, ich weiß ja, dass die einen mit ihren Hörnern fix mal gewaltig in den Hintern stupsen können. Hm, die hatte aber gar keine Hörner... naja, dann kann sie zumindest auch nicht stupsen. Aber sehr heftig hat sie auch nicht gezappelt, um los zu kommen. Gut, dass es nur ein Maschendrahtzaun war, da brauchten wir nur einen Draht weit genug vom Huf durchzuschneiden, und die Schlinge hat sich geöffnet. Und wieder war ich nicht schnell genug mit dem Fotoapparat, bevor ich wieder am Auto war, war das Fellbündel schon verschwunden. Ich denke mal, so schnell springt die nicht wieder über einen Zaun.

Keine 20m weiter trabt auf einmal ne ganze Herde Ziegen über die Straße. Da bekommt das Wort Zickenalarm gleich eine ganz andere Bedeutung *gg

In Mohos haben wir dann die Tschu-tschu-Bahn getroffen. Ein kleine Elektro-Bimmelbahn mit 3 Anhängern, die sich tapfer den Berg hochgequält hat. Und tatsächlich saß die ganze Touristenmeute in einem Kaffee und hat sich schön ausgeruht. Wir sind 20m weiter gefahren und eigentlich wollte ich nur ein Bild von der Bahn machen und stehe vor einer Olivenfabrik.

Ich habe mich schon gewundert, dass wir noch keine gefunden haben. Und wir haben sogar eine exklusive Führung bekommen. Ein Franzose, der mir in Griechenland auf englisch erklärt, wie Olivenöl gepresst wird. Das ist einfach unschlagbar und kommt an keinen Fernsehbericht ran :-)
Ich muss gestehen, ich habe keinen Akzent gehört und ich habe mich inzwischen mit genug Franzosen auf englisch unterhalten. Erst als er gesagt hat, dass er Franzose ist, hat es ein bisschen durchgeklungen, aber auch nur bei Wörtern, die er nicht wusste und auf französisch gesagt hat. Die waren alle so nett, dass wir natürlich dort im Laden noch ein paar Vorräte eingekauft haben.

Ich dachte die ganze Zeit, die Oliven an den Bäumen, an denen wir die ganze Zeit vorbei gefahren sind, sind noch nicht reif, weil sie noch so winzig sind, aber die Oliven für das Öl sind wohl nicht größer. Eher so klein wie Kapern, nur nicht rund. Natürlich durften wir das Öl und die Oliven probieren und haben dazu einen guten Raki serviert bekommen. Hm, der schmeckt sogar. Der ist natürlich auch im Einkaufskorb gelandet.

In Mohos haben wir kein Kaffee gefunden, dass uns zugesagt hätte, also sind wir weiter gefahren. Bis Avdou. Ein Minidorf, dass nicht ganz so viele verfallene Häuser hat, wie wir es woanders gesehen haben. Es gab ein großes Kaffehaus für Touristen und verschiedene kleine. Wir haben uns für eines entschieden, in dem 2 alte Männer Backgammon gespielt haben. Als wir uns hingesetzt haben, war außer dem Geklapper vom Backgammon nichts zu sehen und zu hören. Irgendjemand im Inneren des Hauses hat unsere Bestellung für den griechischen Kaffe aufgenommen. Dass wir den mit Zucker wollten, ist wohl nicht so rüber gekommen. Naja, dann eben nicht. Die Kurve in der das Kaffee steht ist so eng, dass die Tische und Stühle an drei verschiedenen Stellen stehen. Unser Auto stand direkt neben unserem Tisch. Aber kaum saßen wir, hat ein Auto mit Ladefläche schräg gegenüber geparkt. Direkt vor dem Eingang zu einer anderen kleinen Gasse. Keine 2 Minuten später fährt ein Auto vorbei, dreht um und fährt wieder vorbei, um weiter unten zu parken. 2 junge Männer mit einer älteren Frau setzen sich an den Nebentisch. 2 Brüder mit ihrer Mutter, wie der eine nachher erzählt. Und er erzählt noch mehr.

Wir haben bestimmt eine halbe Stunde geplaudert. Der jüngere der beiden hat sich so gefreut, dass es doch noch Menschen gibt, die sich lieber an so ein winziges Tischchen setzen, um die Ruhe und die Umgebung zu genießen, anstatt in einem großen Laden mit eisgeühlten flippigen Getränken und (ganz wichtig!) WLAN, natürlich kostenlos. Nun weiß ich auch, warum so viele der Häuser in den kleinen Dörfern verfallen. Seit 50 Jahren ziehen die Menschen aus den Dörfern weg in die Hauptstadt, so dass diese seitdem um das über 3fache gewachsen ist, weil dort das Geld verdienen viel einfacher und leichter ist. Inzwischen gibt es wohl nicht nur durch die Krise ein eine recht hohe Arbeitslosigkeit und die Menschen besinnen sich darauf, dass das Leben auf dem Land vielleicht nicht einfacher, aber trotzdem günstiger ist. Es kommen wohl jetzt einige wieder zurück. Es gibt also Hoffnung, dass das Gleichgewicht irgendwann wieder hergestellt ist und Dörfer und Städte wieder so bewohnt sind, dass jeder leben kann. Für den Tourismus kann das nur besser sein, als halb verfallene oder leere Dörfer zu besichtigen.

Kurz bevor die Jungs mit Ihrer Mutter weiter gefahren sind, kam noch ein altes Muttchen, die sich eine Zigarette geschnorrt hat. Hat sie natürlich auch bekommen und dann haben die doch tatsächlich unseren Kaffee mit bezahlt. Da war ich ja mal sprachlos. Aber scheinbar war ihnen die gute Unterhaltung das wert.

Zum Auto zurückgeben war es noch zu früh, also sind wir wieder ins Hotel, um eine kurze Wellness-Runde im Meer zu genießen. In Hersonisos habe ich nur noch die letzten Sachen besorgt und dann haben wir den Bus nach Hause genommen... und sind dieses Mal 2 Stationen zu früh ausgestiegen. Ich dachte, es ist genau die richtige Ecke, aber von der Seite schaut das immer so anders aus. Also hatten wir noch ca. 1km zu tippeln. Soll nochmal jemand sagen, ich bin zu faul zum laufen. Ganz tapfer habe ich durchgehalten und noch ein paar hübsche Bilder gemacht.

Das Bild des Tages ist aber trotzdem das kleine Kaffee. Die Backgammonspieler waren dann fertig, aber sie saßen noch weiter links, außerhalb vom Bild um die Ecke. Die dritte Stelle, um einen Kaffee zu trinken war auf der Straßenseite gegenüber, direkt hinter dem Pick-up. Ich war inzwischen mehrfach Zeuge, dass die Menschen in Dörfern mit so engen und kurvigen Straßen Weltmeister im Ein- und Umparken sind. Sie brauchen diese recht großen Autos, um alles mögliche günstig transportieren zu können, aber ich würde dort nicht mit meinem Auto nicht fahren wollen! Ich bin immer wieder froh über die kleinen Mietwagen *gg



Und damit genug für heute. Die nächsten beiden Tage werden wohl Strandtage werden. Meine Einkäufe habe ich alle erledigt. Nun muss ich nur noch schauen, dass ich alles verpackt bekomme und ohne Übergewicht im Koffer wieder heim komme.

Guts Nächtle oder Kalispera

Montag, 1. September 2014

Kreta Tag 8

Nachdem uns nun nichts mehr eingefallen ist, sind wir heute mal in den Süden gefahren bis zur Küste runter nach Ierapetra. Auch wenn es ein Stück über Land geht, hat man irgendwie immer das Gefühl, am Meer entlang zu fahren. Wenn es mal nicht zu sehen war, ist es kaum aufgefallen. Industrie habe ich ja hier noch nicht gesehen. Olivenbäume bis an den Straßentrand, aber keine Fabriken. Auch Schwerkraftverkehr wie LKWs haben wir nicht zu sehen bekommen. Am Straßenrand habe ich schon LKWs stehen sehen, aber die Straßen sind nicht so damit verstopft, wie zu Hause.

Aber im Süden haben wir über einige Kilometer Gewächshauszelte gesehen. über mehrere Orte links und rechts von der Straße in großen Flächen. Wenn ich mal reinspitzen konnte, habe ich eigentlich nichts gesehen. Entweder haben die jetzt grade erst wieder was angepflanzt, oder abgeerntet. Aber was, habe ich nicht rausbekommen. Ierapetra ist ein schönes ruhiges Strandörtchen, in dem man nicht an jeder Ecke mit Souveniershops überfallen wird, die alle nur das gleiche haben. Aber fast wie in Ägypten kennen sich die Händler untereinander und wenn der eine nicht das gewünschte in der richtigen Größe nicht hat, holt er es beim Nachbarn. Ist mir dieses Mal aber Conchita, ich habe bekommen, was ich wollte :-)

Was mir aber aufgefallen ist: obwohl immer sofort jemand da ist, um für mich das Regal leer zu räumen, ist es nicht so aufdringlich. Wir haben schon überlegt, das nächste mal wirklich nach der Saison zu fahren, auf Lanzarote war das sehr entspannend. Wir müssen nur schauen, dass das Wetter dann immer noch mitspielt und wir nicht vom Herbst zu Hause in den Winter in den Urlaub fahren.

In Ierapetra habe ich dann auch mein Bild des Tages gefunden. Ich habe erst ein bisschen zwischen der Einbahnstraße und dem Taxistand geschwankt. Der Taxistand hat gewonnen, weil er auch gleichzeitig ein hübsches Bild ist. Und ich vermute mal, das ist auch alles. Denn Esel habe ich auch in Ierapetra keinen gesehen.


Die Einbahnstraße, übrigens, war interessant, weil alle Autos in der falschen Richtung geparkt waren. Ich frage mich, wie die bei der engen Gasse wenden konnten, denn in die Richtung in diese Straße zu fahren, ist ja nicht erlaubt...

Weil sonst heute nichts auf dem Plan stand, sind wir dieses Mal recht zeitig wieder im Hotel gewesen. Also sind wir wieder an den Strand gegangen. Auf unserer Seite des Strandes hing eine gelbe Fahne, auf der anderen die rote und unser Freund und Helfer von gestern war heute genauso aufgebracht wie gestern. Hat mit seiner Trillerpfeife Krawall gemacht, als ob er ein ganze Kompanie befehligen würde. Irgendeiner hat wohl nicht gehört und da hat er sich mit seiner Schwimmblase auf den Weg gemacht, um jemanden zu retten, der es nicht nötig hatte. Sogar beim schwimmen hat er noch in seine Trillerpfeife gepustet. Nach dem Rauskommen hat er dann sein rotes Fähnchen geschnappt und Feierabend gemacht. Scheinbar ist das Meer nach 18 Uhr oder wenn die Wasserwacht Feierabend hat, nicht mehr so gefährlich. Ich glaube, darüber nachzudenken, macht mehr Ärger als Frieden, also lasse ich es.

Durch das zeitige Heimkommen habe wir heute auch mal zeitig zum Abendbrot geschafft. Heute haben wir uns mal eine Flasche Weißwein gegönnt. Natürlich einen griechischen, der war richtig lecker, genau richtig zum essen. Leider werden wir den zu Hause nicht finden. Also werden wir den genießen. Und damit gehe ich heute mal zeitig ins Bett.

Sonntag, 31. August 2014

Kreta Tag 7 - Sonntag

Langsam gehen uns die Möglichkeiten aus, um etwas zu erkunden. Auf unserer Tour zum Plateau habe ich auf der Rückfahrt ein Schild gesehen, auf dem Labyrinth stand. Dass es nicht das Labyrinth des Minotaurus sein konnte, habe ich mir schon gedacht, aber kucken kostet ja nix. Es war ja ganz in der Nähe, also hatten wir es auch nicht weit.

Seit ein paar Tagen frühstücken wir recht spät und lassen uns dann schön Zeit, den Tag zu beginnen. Allerdings ist er dann auch später zu Ende, was mich nach dem Abendbrot immer recht müde macht.

Das Labyrinth... ist ein Kinderspielplatz. Aber nicht nur, es ist auch eine Art Freizeitpark. Man kann sich dort auch als Erwachsener sehr gut beschäftigen. Zuerst einmal mit dem Labyrinth. Angeblich soll es in 30 Minuten zu schaffen sein, aber wir sind ja nicht auf der Flucht, also haben wir uns auch mehr Zeit gelassen. Es waren ein Haufen Familien mit Kindern da, so dass es recht quirlig war. Man bekommt am Eingang eine Stempelkarte mit 6 griechischen Namen aus der Mythologie. Es gibt 6 Stellen im Labyrinth, wo man die dann abstempeln kann. Wenn die Karte voll ist, bekommt man 4 Freispiele im Mini-Golf. Nachdem wir für 2 Personen Eintritt bezahlt haben, hab ich mir natürlich auch 2 Stempelkarten geben lassen. Wenn schon, denn schon :-)

Wir haben uns abgewechselt, den Weg zu finden. Etwas hilfreich ist es, dass es kleine Brücken gibt. Wenn man darüber geht bekommt man einen kleinen Überblick, wo man ungefähr langgehen könnte. Nicht dass das wirklich hilft! Nach der nächsten Wand ist alles schon wieder anders. Mir hat das unheimlich Spaß gemacht und ich gehe ganz gewiss auch zu Hause noch einmal in das Labyrinth. Das ist ähnlich. Dort gibt es auch eine Stempelkarte, die man füllen muss. Übrigens sind manche von den Wänden eine Art Türen. Ich vermute mal, dass alle Woche oder Monat, durch Öffnen oder Umschlagen dieser Türen die Wege geändert werden können. Soll ja auch auf Dauer nicht langweilig werden!

Und auch wenn die Minigolfanlage mehr als Schrott ist, weil die Bälle nicht liegen bleiben oder immer wieder zum Anfang zurück rollen, die Tour da durch wird keinem geschenkt. Aber es gibt noch viel mehr zu sehen in dem Park. Es gibt zwei "Gärten", mehr angelegte Beete. Eines davon ist mit Bäumen, alle beschriftet in mindestens 4 Sprachen.
Alles ist auf Geschichte ausgelegt. So ist auch ein verkleideter Minotaurus rumgelaufen, hat Leute erschreckt und sich dann mit ihnen fotografieren lassen. Es gibt an den verschiedenen Stellen Informationstafeln auch mit vielen Bildern. Auf einem habe ich übrigens den Thronsaal von Knossos gesehen, bei dem wir uns nicht angestellt haben, um an einem Steinstuhl vorbei zu laufen. Es ist irgendwie eine Vertiefung in dem Stuhl, der meine freche Vermutung fast bestätigen könnte.

Was mir am besten gefallen hat, war ein kleines kretisches Labyrinth. Ich bin es komplett abgegangen, schön langsam, ohne mogeln, auch wenn die Trennwände keine hohen Hecken waren, sondern nur Steine. In der Mitte steht eine Sonnenuhr mit Tierkreiszeichen, anstatt von Zahlen. Ich hab ein fast schattenfreies Bild gemacht und bin wieder zurück getippelt. Erst jetzt, als ich mich bei dem Bild davon als Bild des Tages entschieden habe, klingt es vollkommen verrückt. ich habe zwischen 5 und 10 Minuten gebraucht, um zur Mitte zu kommen, um die Uhr abzulesen. Wenn ich wieder draußen bin, ist eine Ewigkeit rum, oder ich habe vergessen, wie spät es eigentlich war. Aber vielleicht ist ja der Hintergrund auch, die Zeit einfach zu vergessen und einfach nur dem Pfad zu folgen. Das hat auf jeden Fall funktioniert.


Man kann dabei unheimlich gut abschalten. Vielleicht sollte ich mir ein paar davon auf Papier ausdrucken und mit an die Arbeit nehmen. Immer, wenn mich etwas aufregt, male ich den Pfad nach, um mich zu beruhigen. Aber ich glaube, ich bräuchte einen ganzen Stapel davon... zumindest vor dem Urlaub. Mal schauen, wie es hinterher aussieht.
Was gab es noch? Ein Kartbahn für Kinder, mit recht lauten Plastikautos. Das haben wir natürlich nicht ausprobiert, da sind wir dann doch zu groß dafür. Außerdem die Nachbildung eines uralten Schachspiels. Das schaut ein bissel anders aus, als die Variante, die wir heute kennen. Außerdem (endlich!) eine funktionierende Windmühle, die Wasser aus der Tiefe pumpt. Es funktioniert tatsächlich so, wie ich gedacht hatte. Ich denke (oder habe ich das schon einmal gedacht?), dass die Mühlen, die noch so in der Gegend rumstehen und nichts tun, durch elektrische Pumpen ersetzt wurden. Wobei ich die alte Variante vorziehen würde, sie kostet keinen Strom und Wind geht irgendwie immer.

Eine kleine Töpferei gab es auch, diesmal kostet der Spaß nur 3,- €, aber ich habe es wieder nicht gemacht, obwohl ich heute kurz davor war. Allerdings, hätte es dieses mal nur trocknen können. Das brennen hätte ich zu Hause machen lassen müssen. Und ob ich es heil heim bringen würde, wäre fraglich. Dafür gab es noch eine kleine Menagerie, mit einem Esel, verschiedenen Vögeln, Pferden zum reiten, kleinen Ziegen, die Kletterweltmeister sind und einem Käfig mit kleinen gestreiften Erdhörnchen (oder sowas).

Und wir haben mal wieder einen griechischen Kaffee getrunken. Überraschenderweise war der doppelte auch nicht teurer als der einfache. Und da es ja so ziemlich überall kostenloses WLAN gibt, habe ich heute mal nachgeschlagen, wie der eigentlich gemacht wird und habe festgestellt, dass griechischer und türkischer Kaffee das gleiche sind. Es ist für die Griechen ein Überbeleibsel der Osmanen, dass sie einfach behalten haben. Und es ist das gleiche wie Mokka. Wer hätte das gedacht? Mokka kenne ich ja auch, aber damit hätte ich ihn nicht in Verbindung gebracht. Ich werde aber auf jeden Fall welchen mitnehmen und zu Hause mal schauen, was es so zu kaufen gibt. Der türkischen Kaffee, der bei uns so mit normalem Kaffeepulver gemacht wird, schmeckt irgendwie nicht, ich habe immer das Gefühl, Kaffeekrümel im Mund zu haben. Anders hier. Der Kaffee ist staubfein gemahlen und setzt sich recht schnell am Boden ab.

Alles in allem haben wir einen halben Tag dort verbracht und obwohl man einige der Spiele extra bezahlen muss, finde ich die Preise in der Gaststätte recht human. In Deutschland hätte man alleine dafür nochmal ein Vermögen hingelegt. Den Rest des Tages sind wir in Richtung Hauptstadt gefahren. An der Stadt ist auch mehr dran, als nur viele Leute auf einem Haufen. Da ist einiges zu sehen, das mal an einem anderen Tag mehr Zeit braucht, als nur durchzufahren.

Heute gab es auch wieder Wellness im Meer. Allerdings nur kurz, das Meer war immer noch sehr wellig und es hing die rote Fahne aus. Laut Strandwache hätten wir nur bis zu den Knien ins Meer gedurft. Wir sind bis zur Hüfte rein, bis der Wächter von der anderen Seite kam und uns rausgepfiffen hat. Er war ganz aufgeregt und hat uns ausgeschimpft, wie verrückt. Bis ich verstanden hatte, dass er vor 2 Stunden einen aus dem Wasser gefischt hat, für den der Badespaß nun vorbei ist. Und wenn ich es recht verstanden habe, nicht nur das. Ich glaube schon, dass man schnell bei hohen Wellen die Kontrolle verlieren kann, aber so stark waren die Wellen nun auch wieder nicht, und wir hätten jederzeit aufstehen und wieder aus dem Wasser gehen können.

Ok, wir haben das Auto noch für 2 Tage. Mal schauen, was uns morgen noch so einfällt. Ich habe wirklich keine Ideen mehr.

Kalinichta oder Guts Nächtle für heute.

Samstag, 30. August 2014

Kreta Tag 6

Ein weiterer langer Tag für die Füße. So recht hatten wir heute keinen Plan, was wir anstellen sollen. Da wir ohne Reiseführer unterwegs sind und im Hotel keine Prospekte ausliegen, war es nicht leicht, etwas zu finden, dass halbwegs erreichbar ist, ohne einen halben Tag im Auto zu sitzen. Wir haben uns dann für die Ecke oberhalb von Agios Nikolaos entschieden. Elouda und Plaka hat uns die Reisetante eingekringelt. Also auf.

Die Fahrt über die Schnellstraße war bekannt und deshalb nicht weiter interessant. Irgendwie sind wir aber nach der Tankstelle falsch abgebogen und sind anstatt in Neapoli einmal mehr in Agios Nikolaos gelandet. Ist ja nicht schlimm, inzwischen kennen wir den Weg dort raus und sind an der Küste entlang nach Norden gefahren. Das muss irgendwie die heilige Ecke von Kreta sein, alle paar Meter stehen Schilder für eine Kirche oder ein Kloster. Und auch verschiedene Schilder mit dem Hinweis auf "typical cretain village". Ich bin froh, dass die meisten Schilder zweisprachig sind. Wenn ich genug Zeit habe, kann ich das griechische schon lesen (ein Hoch auf alle Lehrer, die mit griechischen Symbolen nur so um sich geschmissen und uns damit getrimmt haben!), aber im Vorbeifahren schaffe ich das nicht so schnell und wenn, dann kann ich es nicht so schnell mit dem auf der Karte vergleichen, um zu wissen, wo ich bin und wo ich hinwill.

Auf dem Weg nach Norden fährt man direkt an der Küste entlang, wo es immer wieder Stellen gibt, an denen man anhalten kann, um einen Blick auf die Wahnsinns-Aussicht zu werfen. Auch heute war das Wetter etwas windig, und trotzdem schön warm. Darum auch schön gefährlich, um sich im Handumdrehen zu verbrennen. An einer dieser Stellen hing eine Schild von der Cretain Olive Oil Farm mit einem Bild von einem Esel, der einen Mahlstein für eine Olivenmühle antreibt. Außerdem ein Fach mit Werbeflyern, von denen ich mir gleich einen geschnappt habe. Das hat ja richtig gut ausgeschaut. Ein Ort, an dem alles noch handgemacht wird und man das sogar mit anschauen kann. Da muss ich doch hin! So einfach war es dann aber gar nicht zu finden, also habe ich in einem kleinen Lädchen in Elouda nach dem Weg gefragt. Der hat mir das recht gut beschrieben, also einfach nur die Straße zurück, und dann bei dem großen Hotel auf der linken Seite. Klingt doch einfach, zu finden. Aber erst einmal sind wir in die andere Richtung gefahren.

Von so ziemlich dem gesamten Küstenzug kann man eine Fähre zur Insel Spinalonga nehmen. Das ist die ehemalige Lepra Insel. Zur Insel sind wir nicht gefahren, aber wenn man an der Küste langfährt, kommt man ganz schön nah ran. Schaut ein bisschen aus wie Alcatraz auf griechisch. Durch die Wolken hat die Insel ab und zu mal im Schatten gelegen, das schaut gleich ein bisschen gefährlicher aus. Laut Informationstafel ist die Insel bis 1950 noch aktiv in Benutzung gewesen. Hmpf, nee da will ich lieber nicht life hin. Dann besser zur Olivenölfarm.

Aber so einfach, wie die Beschreibung war, war es dann doch nicht zu finden. Ich glaube, wir sind mindestens 2x dran vorbei gefahren, bevor wir es nach nochmaligem Nachfragen dann doch gefunden haben. Halt, wenn das große Schild schon an der Straße hängt, dann kann es eigentlich nicht mehr weit sein... es war genau gegenüber, nur war eben der Pfeil dahin zugewachsen, so dass ich ihn nicht gesehen habe. Aber alles ist gut, wir hatten es ja. Wenn ich ehrlich sein soll, war der Esel schon recht alt und krank, die Ölmühle mehr als kaputt und sicher seit Jahren nicht in Betrieb. Auch alle anderen alten Handwerkszeuge waren nur zum anschauen, nichts mit zeigen wie es geht. Schade eigentlich. Aber ich habe gesehen, wie die getrockneten Tomaten gemacht werden. Und ich konnte einem Töpfer bei der Arbeit zuschauen und Fragen stellen. Was der Mann da in Minuten gezaubert hat, war wunderschön. Im Fernsehen wird das auch immer gezeigt, aber es ist schon was anderes, wenn man direkt daneben steht. Ich habe schon einen strafenden Blick bekommen: Bevor ich ein neues Hobby anfange, muss ein anderes abgeschafft werden. Aber so sehr mich das Töpfern begeistert, das möchte ich meinen Händen dann doch nicht antun. Sie schauen eh schon immer schlimm aus. Der Ton würde sich böse in die Nagelbetten setzen und die Haut rissig machen. Und Creme (welche auch immer) und ich haben so recht keinen Vertrag miteinander. Also anschauen und gut.

Auf dem Weg zurück haben wir dieses Mal die old road genommen, also nicht die Schnellstraße, die auch die new road ist. Man fährt nicht mehr an den ganzen kleinen Dörfchen vorbei, sondern mitten durch. Mit unserem Mini-Auto ist das ja kein Problem durch diese engen Gassen und um die Kurven zu kommen. Aber gerade, wenn ich mich so durchgeschlängelt habe, denke ich, wie da die Riesen-Busse durchgekommen sind. Oder standen damals nicht an den engsten Stellen überall Autos mit Ladefläche rum? Oder vielleicht waren die Busse ja auch kleiner als die Monster von heute? Da wird mir wohl keiner eine Antwort drauf geben.

In einem dieser Dörflein haben wir auch wieder einen guten greek coffee getrunken. Der ist wirklich lecker. Ich denke, wir werden welchen mitnehmen, schon fertig gemahlen, weil so fein, wie der ist, bekommt man das wohl nicht zu hause hin. Dort war auch ein Schild, zu einem Kloster Aretiou. Das wollte ich dann doch mal anschauen. Mal sehen, was an den vielen Klöstern so dran ist. Lustig ist ja, dass man kilometerweit fährt, ohne ein bewohntes Haus zu finden, aber es gibt ein Schild für eine Kirche oder ein Kloster. Wem wollen die dort predigen? Den Oliven? Oder den Schafen und Ziegen, die dort so rumlaufen und klingeln? Zumindest sind sie recht nach bei Gott (bei welchem auch immer), denn diese Gegend ist recht hoch gelegen in den Bergen.

Und hier konnte ich dann auch mein Bild des Tages machen: ein Blümchen in der obersten Stufe, die zum Kloster führt. Es ist eine recht ausgetretene Stufe und so recht kann ich nicht glauben, dass sie so alt ist wie die Scheibe von Phaistos, aber für mich schaut sie aus, wie die Blume dort in der Mitte der Scheibe. Und vielleicht ist sie ja doch so alt? Das ist schon der zweite "Stein", den ich gefunden habe, wo so ein Symbol zu sehen war. Das erste hat ausgesehen, wie eine Fischgräte und gefunden habe ich sie in Knossos. Wenn ich noch welche finde, werde ich mal fragen, ob es dafür eine Art Schatzsuche gibt, bei der man alle Symbole der Scheibe auf der Insel finden muss *gg



Nach dem Abendbrot sind wir noch einmal in den Ort gegangen und haben mal im Umkreis geschaut, was die Läden so zu bieten haben. Vor einer der Gaststätte war ein Auflauf von Leuten. Da haben sie tatsächlich Tzaziki getanzt (ja, Mutti, ich weiß, dass das was zu essen ist). Die Sachen, die man hier kaufen kann, sind irgendwie alle Schrott oder überteuert. Wir werden doch noch einmal nach Hersonisos fahren. Dort gab es zwar Millionen Läden und mir jucken jetzt schon die Füße, wenn ich daran denke, aber was wir dort gesehen haben, hat doch etwas besser ausgeschaut und die Preise waren teilweise tatsächlich günstiger. Damit ist der halbe Urlaub rum. Ich hoffe doch, das Wetter wird noch einmal etwas besser. Am Strand hat heute die rote Fahne gehangen, was bedeutet, dass es eigentlich bei Strafe verboten ist, zu baden. Aber ich möchte schon noch einmal einen Strandtag einlegen. Na schaun wir mal, dann sehn wir schon.

Kreta Tag 5

Heute zuerst das Bild des Tages, ich habe nämlich herausgefunden, wofür die vielen Windmühlen auf der Insel sind. Heute haben wir richtig viele an den unmöglichsten Stellen und in den unmöglichsten Versionen gesehen. Oben auf dem Berg, nebeneinander aufgereiht wie Wachtürme, und auch unten auf dem Plateau, irgendwo in verschiedenen "Grundstücken". Sie sind dafür, um Wasser aus dem Boden zu holen. Auf der Karte und auch als wir in den letzten Tagen so rumgefahren sind, habe ich nirgendwo einen Fluss gesehen. Heute mal eine Rinne, die ausgesehen hat, wie ein Flussbett, allerdings ohne Wasser. Und irgendwie müssen sie ja ihre Olivenbäume und Weinreben wässern. Allerdings denke ich, dass die meisten dieser Windmühlen nicht mehr funktionieren, zumindest nicht diese halb verfallenen Ruinen oben auf dem Berg.


Aber von vorn. Heute haben wir eine Tour in die Berge um das Lassithi Plateau geplant. Auf der Karte sah es recht übersichtlich aus. Eine Bergkette schließt komplett eine Ebene ein, so dass ich dachte, wir können einmal komplett rundum fahren. Aber es war dann doch so lang, dass wir nicht mal im Ansatz einen Teil der Strecke geschafft haben. So sind wir nur ein Stück nach links am oberen Rand gefahren und dann umgedreht und in die andere Richtung weiter, weil der zweite Teil des Plans war, von dort aus noch einmal nach Agios Nikolaidos zu fahren. Die erste Fahrt dorthin war ja nur mal zum schauen, wo es was zu sehen gibt.

Die Straße bis zu dem Bergkreis war voll von Serpentinen, nicht so mein Ding, darum war ich froh, meinen Serpentinenjunkie dabei zu haben. Auf dem Weg bis zum Bergkreis haben wir in einem winzigen Dörflein halt gemacht. Nun ja, winzig sind die irgendwie alle. Kaum reingefahren, fährt man hinten schon wieder raus. Aber dort gibt es einen Riesenbaum. in Höhe von 1,30m über der Wurzel hat er einen Umfang von 14,6m! Das nenne ich mal dick. Hochklettern ist übrigens verboten. Aber beim hochschauen, kann man sehen, dass er auch noch in reichlich Höhe ewig dicke Äste hat, um nicht zu sagen, Stämme. Es ist schon Wahnsinn, dass der unter dem Gewicht nicht zusammenbricht. Ich muss zu Hause mal nachschlagen was ein Plane tree ist. Ich hätte jetzt auf Platane getippt, bin aber nicht sicher. Das Internet hier im Hotel ist recht dünn, obwohl überall, sogar in Bussen (!) mit free WiFi werben. Also beschränke ich es auf ein Minimum und schaue, dass ich so hinkomme und schreibe mir alles auf, was ich nicht vergessen will.

Es gab auch einen kleinen Laden, in dem mich kein Verkäufer angesprungen hat, um mir mitzuteilen, dass er alles hat, was ich möchte, in jeder Farbe und Größe. Nun ja, jetzt habe ich ein hübsches Deckchen für meinen Wohnzimmertisch. Ich denke, dieses Mal ist es nicht zu lang.

Weiter mit den Bergen auf der linken und ein riesige Fläche weit unten auf der rechten Seite hatte man einen tollen Blick in die Ferne. Ich hatte ja die schlimme Befürchtung, dass es wieder kilometerlang nur Olivenbäume zu sehen gibt und wurde angenehm überrascht. Gestern sind wir ein Stück außerhalb dieser Bergkette langgefahren, heute innerhalb und es sieht aus, wie ein komplett anderer Teil des Landes. Heute früh war es richtig wolkig. Die Spitzen der Berge waren voll im Dunst verschwunden und es war sehr schwül und drückend im Hotel. Oben in den Bergen habe ich nur noch dunkle Wolken gesehen, aber die Luft war gut und klar.

In Tzermiado haben wir dann Halt gemacht. Auf der Karte ist es ein größerer Punkt, was eigentlich auf einen größeren Ort hindeutet. Aber Viannos sollte auch größer sein und dann war dort doch nichts zu sehen. Anders heute. An diesem Örtchen ist mehr, als man beim ersten durchfahren vermutet. Wir haben ein hübsches Kaffee gefunden, dass uns fast wie der Dorftreff vorkam. In der Ortsmitte gab es schon auch noch verschiedene Läden und auch eine größere Taverne, aber diese war so eine richtige griechische. Wir haben unseren ersten richtigen Kaffee bekommen, mit Zucker. Ein älterer Mann hat uns gefragt, was wir möchten und hat dann nach innen reingeschrieen: Hey, zwei griechische Kaffee mit Zucker (das haben wir nämlich bestellt) und dann hat er sich wieder an seinen Tisch gesetzt. Der Kaffee kam ein paar Minuten später, mit einem Glas Wasser dazu (nicht extra bestellt) und war einfach göttlich. Wir waren die einzigsten Deutschen hier, alle anderen waren Einheimische. Ein Trubel an Unterhaltung für die man keinen Übersetzter braucht. Das war eine angenehme Pause. Ein Tourist kam kurz herein und nach 1 Minute wieder raus. Der war nur auf der Toilette und hat den Charme dieses Kaffees gar nicht mitbekommen. So ein Depp!

Die drei Läden im Ort, die dann auch Souveniers verkaufen, sind dann aber auch sehr penetrant, ihre Sachen anzupreisen. Gekauft haben wir nichts, aber wir sind noch einmal ein paar schmale Gässchen hochgelaufen und da habe ich es endlich gefunden: diese typischen Häuser mit der Außentreppe. Schade nur, dass ungefähr die Hälfte von ihnen kurz vor dem Zusammenfallen sind, an ein paar wird auch rumrepariert und restauriert, aber es gibt eben einige, die schauen aus, als ob dort seit Jahren keine Tür oder Schloss mehr geöffnet wurde.

Der zweite Teil des Tages war die Fahrt nach Agios Nikolaos. So schön, wie der Vormittag war, so enttäuschend war der Nachmittag. Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich nicht mehr zu sehen gibt, als bei der ersten Durchfahrt. Die Läden unten am Hafen sind entweder schicki-micki oder Touristenramsch. Vielleicht komme ich ja auch noch dahinter, wofür man hier auf der Insel unbedingt einen Pelz braucht. Auch wenn es heute in den Bergen recht frisch war, kalt genug für einen Pelz war es definitiv nicht.

Die Meereswellness ist heute sehr kurz ausgefallen, neben dem bewölkten Himmel war es heute auch recht windig, die Wellen also recht hoch, so dass wir nicht sehr weit raus konnten. Also haben wir nur ein paar Minuten abgekühlt und tatsächlich gegen die Wellen gekämpft. Ich habe mir heute überlegt, dass ich dieses Mal in der ausgedruckten Version des Urlaubstagebuchs die linke Seite für mehr Bilder benutzen möchte. Nichts desto trotz wird es natürlich nur ein Bild des Tages geben.  

Donnerstag, 28. August 2014

Kreta Tag 4

Yo, ein langer Tag und so schnell wollen die Füße früh nimmer fit sein. Aber da müssen sie durch.

Knossos ist wohl seit Aussage dort der größte Kretische archäologische Ausgrabungsort (oder was auch immer). Es werden auf jeden Fall busseweise Menschen hingekarrt, die dann in Monstergruppen da durch geschoben werden. Von Reiseführern, die immer irgendetwas 2m hoch halten müssen, damit sie ihre Schäfchen nicht verlieren. Als ob dort jemand verloren gehen kann... Das Gelände ist schon riesig, aber es gibt nur einen Ein- und Ausgang. Also spätestens dort findet sich dann jeder wieder. Und das nächste ist, das diese hochgehaltenen Dinge, meisten dunkle Regenschirme (!), mehr als oft die Sicht auf ein schönes Bild versaut, was Privatpersonen in ihrem Zeitplan ganz schön nach hinten wirft. Auch lassen diese Menschenmassen nicht so recht Zeit, um ein Gefühl für die Geschichte zu bekommen.

Dieser Palast wurde das erste Mal über 4000 Jahre vor Christus Geburt gebaut. Nach der Zertörung wurde so 2000 Jahre später der neue Palast auf den alten drauf gesetzt. Das war dann immer noch so lange vor dem zählen der Jahre, wie wir inzwischen am zählen sind. Und ich raufe mir die Haare, weil ich dieses Jahr 45 geworden bin. Das ist ja grade mal ein Fingerschnippen gegenüber dieser Zeitrechnung. Außer einem großen Haufen kaputter Steine und Bauten gibt es aber trotzdem noch Teile von riesigen Wandmotiven zu sehen. In 3D. Wenn die wirklich so alt sind, dann Hut ab! Ein paar Sachen sind mir aber auch unverständlich, viele Teile sind durch Absperrungen nicht komplett begehbar und die Tafeln davor geben nur wenig Aufschluss darüber, was es nicht zu sehen gibt. Am Eingang steht auch eine Büste von einem Engländer (?), der diese Anlage ausgegraben und wieder hergerichtet hat. Gleich im zweiten Satz der dazugehörigen Tafel erfahre ich, dass die Bezeichnung der verschiedenen "Räume" nicht belegt ist, sie wurden einfach nur so benannt, weil der Sandschipper der Meinung war, das schaut halt so aus.

So ist der Thronsaal eben auch nur der Thronsaal, weil man darin einen großen Stuhl aus Stein gefunden hat. Im Raum davor wurde ein gleicher Stuhl aus Holz aufgestellt, zwischen 2 Steinbänke. Ob das aber nun ein Königsthron oder nur eine Toilette war... wer weiß das schon. Was ich an der Anlage vermisst habe, war eine komplette Ansicht, wie es in Originalzeit ausgesehen hat. Auf den Tafeln sieht man immer nur eine Übersicht der kompletten Ruine und wo man sich gerade befindet. Ich habe erst hinterher gesehen, dass es im Museumsshop ein Plakat in Größe ungefähr A2 gab. Nun habe ich nur ein Foto davon. Das muss ich mir nochmal in Ruhe anschauen.

Es war interessant, aber ich denke, wir werden weitere Touristentempel meiden. Es gibt sicher noch anderes zu sehen und wenn ich eine Lektion in Geschichte haben möchte, frage ich den Wiki-Peter. Mal schauen, was sich noch ergibt. Auf jeden Fall weiß ich nun wie diese lustige Scheibe heißt, die mir schon am Flughafen aufgefallen ist. Da ist eine Spirale eingraviert auf der sich Symbole aneinander reihen. Das Original ist aus Ton und hat eine Spirale auf der Vorder- und eine auf der Rückseite. Auf den ganz billigen Souveniers ist nur eine auf der Vorderseite. Da muss ich schonmal genau hinschauen, wenn ich meine kaufe. So eine will ich haben! Ich muss das noch einmal ausdiskutieren und nachschlagen, aber vielleicht wird das auch meine diesjährige Wandfliese. V

on Knossos aus sind wir Richtung Süden gefahren, einfach um nicht den gleichen Weg wieder zurück zu fahren. Was wir auch bisher schon gesehen haben, hat uns da noch einmal erschlagen. Oliven, wohin man sieht. Zwischendurch auch mal ein Feld mit Wein. Bei manchen hängen auch mal noch riesige weiße Trauben dran mit richtig großen Beeren. Aber warum bei manchen "Feldern" schon die Trauben runter sind und nebenan hängt noch alles voll, habe ich nicht herausfinden können. Aber viel mehr gab es auf dieser Strecke auch nicht zu sehen.

Wenn man von einem der Berge nach unten schaut, sieht man immer ein Riesental, das voll von grünen Punkten ist. Fährt man daran vorbei, sind es alles Olivenbäume. Alle, die ich gesehen habe, sind aber noch winzig, grade mal so groß wie ein Olivenkern. Also nix mit frisch vom Baum naschen. Schade. Zum Abendbrot gibt es immer so leckere riesige Oliven. Damit stopfe ich mich jeden Tag voll, weil so leckere bekomme ich zu Hause nirgendwo zu kaufen. Also Olivenbäume und Wein gibt es zu sehen. Ansonsten sind die Ortschaften eher winzig, die Häuser dort von außen eben so, dass man nicht sagt: "Wo bin ich hier gelandet?" Irgendwie aber auch nichts so urtümliches, wie wir es in Italien gesehen haben, oder wie meine Vorstellung das gerne hätte. So ist es nicht einfach, ein schönes Motiv zu finden, zumal es dann auch nicht reell wäre, sondern eher die Ausnahme... zurechtgemacht für die Fremdlinge, damit sie was zum fotografieren haben.

Aber ich habe etwas gefunden, das es fast in jedem größeren Ort gibt, oder auch einfach mal am Straßenrand. In allen Größen. Ich habe heute auch eine ganz winzige gesehen, sie kann nicht größer als eine Hundehütte gewesen sein. Ich spreche von den Kapellen auf der Insel. Sie haben eine richtig hübsche Form und schauen fast alle so aus. Und heute habe ich eine gefunden, am Straßenrand. Da ich nachmittags der Meister des Lenkrades war, konnte ich auch anhalten, als ich sie gesehen habe. Und sie schaut aus, wie für ein Postkarte gemalt. Vielleicht haben wir noch einmal Glück und finden eine offen. Ich möchte schon gerne mal sehen, wie die von innen aussehen. Aber zu der Zeit, die wir unterwegs waren, trifft man auf den Straßen nur Leihwagen, also Urlauber. Kein Einheimischer setzt um diese Zeit einen Fuß vor die Tür.
 

In dem Ort, wo ich dann die Macht über das Auto bekommen habe, habe ich doch tatsächlich auch die ersten Schafe gesehen. Um Himmels Willen, die armen Tiere, bei der Hitze mit so einem langen Fell rumzulaufen... die Wolle kann nix taugen. Die Tiere haben auch etwas verschreckt geschaut, als ich dann angehalten habe. Ansonsten gab es heute einen Esel, ein paar Ziegen am Straßenrand und zwei Schilder, auf denen Straußentiere zu sehen waren. Allerdings nur die Schilder dafür, nicht die Tiere selbst. Das glaube ich dann doch erst, wenn ich sie sehe.

Aber was ich heute richtig gesehen habe, waren verschiedene Solaranlagen in den Bergen. Ich habe gestern schon einmal welche gesehen und hatte den Eindruck, dass die drehbar sind, sie also mit der Sonne wandern können. Das finde ich mal praktisch. Gestern war ich nicht ganz sicher, da habe ich nur die Verstrebung gesehen, die nach unten zu in der Mitte zusammengelaufen ist. Und heute habe ich dann den Drehteller gesehen. Die kann man tatsächlich nach der Sonne ausrichten. Coole Sache, das ist Technik, die begeistert! Und dann ist mir wieder eingefallen, wo ich das schon einmal gesehen habe: Korfu. Das war das selbe. Ich war erst nicht sicher, bis ich dann den Drehteller gesehen habe. Nachdem ich nun mein Bild des Tages hatte, konnten wir auch schön wieder ins Hotel fahren. Eine Runde ins Meer und schön noch einmal durchstreicheln lassen. Hhhm, schön.

Zum Abendessen gab es heute Lammkotelett. Wenn die in der Küche ihre Chemo-soße weglassen würden, wären die Menüs richtig gut. Aber die Soßen sind meist übersalzen und versauen den Rest von dem guten Essen. Ich habe mir das jetzt 2 Abende angetan und habe heute die Soße auf dem Teller gelassen. Ist im Welten besser.

Sodele, ich werd noch ein bissel lesen. Zum stricken bin ich heut zu müde.

Guts Nächtle

Mittwoch, 27. August 2014

Kreta Tag 3

Der Tag ging etwas behäbig los. Planen konnten wir erstmal nicht viel, weil wir uns heute um 13 Uhr das neue Zimmer anschauen sollten. In drei Stunden kann man da nicht viel ausrichten, ohne in Stress zu kommen. Also haben wir mit dem Auto mal erkundet, wie wir am besten unsere Abfahrt finden. Von Heraklion aus ist es kurz nach der Tankstelle und von der anderen Richtung aus, nach einem Markt, der geschlossen aussieht... es steht Praktik dran. Die Farben sind zwar grün-gelb anstatt blau-gelb, aber auch hier scheint der Praktiker keine guten Karten zu haben *gg

Einmal auf der Hauptstraße und in dieser Richtung unterwegs sind wir mal kurz nach Agios Nikolaos gefahren, nur mal schauen, was es dort zu sehen gibt, damit wir dann, wenn wir eine Tour dorthin machen, wissen, wie es aussieht. Allerdings wird das nicht gleich morgen sein. Nach dem Anschauen von dem anderen Zimmer haben wir uns entschlossen, es zu nehmen. Es hat schöne helle Möbel, was das gleiche Zimmer gleich viel freundlicher macht. Also kann nun endlich (!) der Urlaub losgehen.

Am Nachmittag haben wir noch ein mal in die andere Richtung geschaut. Laut Navigation sollte der Knossos Palace ungefähr 5 km weit weg sein. Das sollte doch machbar sein. Ich habe mich um nix gekümmert und auf die Navi verlassen. Nur ist die nach 1km ausgestiegen, weil der Akku leer war. Also hab ich mal auf die Papiernavi geschaut und gesehen, das Knossos etwas weiter als 5km ist. Knossos Palace damit dann also wahrscheinlich ein Hotel im Nachbarort ist. Um hinzufahren, war es dann doch zu spät, aber nun haben wir ein Ziel für morgen. Ich weiß grade nicht, ob der Spruch von der Oma oder von der Tante ist, aber er taugt auf alle Fälle: Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendetwas gut ist. Ich würde auf die Tante wetten.

Es war wieder sehr warm. Heute haben wir deshalb mal kurz vor abend im Meer gebadet. Oh war das schön. Das Wasser schön mild, so dass man beim reingehen keinen Kälteschok bekommt, aber auch nicht so warm, dass es nicht erfrischt. Es ist ein bisschen wie ein lauer Wind, nur dass man komplett darin eintauchen kann. Da ist eine Stunde weg, wir nix. Der Strand ist schön sandig, keine Steine, so dass wir die Strandschuhe eigentlich nicht bräuchten, aber ich mag es lieber so. Die Wellen sind für mich ein bisschen zu hoch, um zu schwimmen, aber Wellen-hopping macht auch Spaß. Einfach aufs Wasser legen und mit den Wellen hoch und runter zu hüpfen. Könnte ich auch stundenlang, aber wenn wir mit Sack und Pack einen Strandtag machen, muss immer einer bei den Sachen bleiben. So waren wir nur mit dem Badetuch unten.

Das Bild des Tages ist heute ein Granatapfel. Im Eingang vom Hotel ist eine kleine bepflanzte Insel auf der auch 2 Bäume (oder sind das nur Sträucher?) mit Granatäpfeln dran. So winzig und schon fast fertige Früchte dran.