Samstag, 27. Januar 2018

mal davon abgesehen...

... dass ich beim mehrfarbigen Stricken eine Niete bin, faszinieren mich solche Muster immer wieder... Und meine "Celtic Knots and Scottish Thistle"-Mütze war ja auch tatsächlich vorzeig- und tragbar ;) Also es geht schon... manchmal 😝🤔




Gestern kam Irina wiedermal mit einer verrückten Frage, die einmal mehr meine Finger hat tanzen lassen. Erst am Computer, und heute mit den Stricknadeln.
Ihre "Bunten Schafe" als Valentinspaar mit Herzeln zwischen den Köpfen, das Ganze für Socken. Hm, sollte doch zu machen sein.
Ich bin ja immer noch verliebt in mein Excel und wenn das auch mehr malen nach Zahlen ist, muss man schon ein bissel schauen. Es soll ja nicht krumm und schief werden.
Der erste Entwurf war schnell gemacht. Eigentlich schaut es ja fast gut aus.
Gestrickt von oben nach unten, wie die meisten Socken halt gestrickt werden.
Hier habe ich schon gesehen, dass die großen  Herzen ein paar rundere Backen vertragen können, habe ich gleich reingemalt und bei den unteren auch so gestrickt.
Das kleinere Herz schaut aus, wie ein Klumpen, da müsste oben in der Mitte noch eine weiße Masche mehr rein, dass man das besser erkennt. Ich habe mit dem blauen Faden eine Korrektur reingestickt, damit man die Stelle sieht.
Die Hörner vom Bock sind etwas spitz oben, also könnten sie wie die beiden roten Korrekturmaschen laufen. Und weil ich gemerkt habe, dass sich alles recht zusammenzieht, habe ich sie unten auch noch etwas eingekürzt. Eventuell könnte man sie noch um eine Masche verbreitern, aber dann wäre es für meine Füße vielleicht zu weit (also mit Standard 60M).
Der Rest der Köpfe gefällt mir so von den Proportionen, das kann so bleiben.
An der Zibbe finde ich tatsächlich nix zu mäkeln 😅

Und ich habe das Muster rundum gestrickt, damit nicht ein halber Schaft mit den Fäden im Hintergrund rumlaufen muss und es nix zu sehen gibt.
Die Großen Herzen haben zwar rundere Backen sind aber nun oben auch etwas spitz, könnte man auch noch weglassen
Und da ist es: Bunte Schafe auf Socken. Unten habe ich noch einen Zaun aus rechten (+) und linken (-) Maschen druntergmalt, damit die Schäfchen nícht davon hoppeln. Farblich nur markiert, damit man sieht, wie der Zaun läuft...

Was sagst Du, Irina? It´s yours! Happy Valentine ♥

Ach ja, ich denke trotzdem, von unten nach oben gestrickt kommen zumindest die Herzen besser rüber!




Freitag, 26. Januar 2018

Blut geleckt

An all diejenigen, die mir immer so stolz ihre Garne präsentieren, die sie mit der Handspindel geponnen haben: nun habt Ihr es geschafft und mich mit diesen kleinen Handdingern angesteckt!
Eine selbst gebastelte Spindel verbunden mit einem Garn, dass mir so gar keine Freude bereitet, hat mich trotzdem Blut lecken lassen. Und nun seht, was Ihr angerichtet habt:
Eine Bambusstricknadel 8mm aus einem Paket mit Filzwolle (vom ALDI übrigens. Bei allen anderen sind immer Plastiknadeln drin, wenn überhaupt), uraltes Malerkrepp, das so richtig kreppig ist und nicht so platt, wie man es heue zu kaufen kriegt und ein nicht ganz so alter Kettenanhänger in Form einer runden Scheibe haben gereicht, um meinem Bastlerhirn ein bissel Gehirnjogging zu verpassen. Die Idee war (und ist es immer noch) eine Spindel zu basteln, die man auch für unterwegs in eine nicht übermäßig große Transportschachtel packen kann. Also Spinnen-to-Go quasi... oder Spinnen für die Handtasche
An dieser Stelle habe ich gemerkt, dass ich mit der Spindel andersrum drehe, als mit dem Spinnrad. So ein Mist, nun kann ich die Fäden gar nicht miteinander kombinieren. Sollte ich doch versuchen, anders herum zu spindeln? Ist ein ganz schöner Fingerbrecher, aber im Moment bin ich ja noch am Anfang und habe noch gar keiner Routine. Es sollte also möglich sein.

So ganz nebenbei, denn beim Spindel kann man wirklich schön die Gedanken rennen lassen, weil man die Finger, das Garn und die Spindel immer im Auge behalten muss, habe ich über die Reisemöglichkeit nachgedacht und habe meinen Blick etwas schweifen lassen...

Mein Chef hat mich letztes Jahr besucht und mir und meiner Kollegin Mitbringsel mitgebracht... Pralinen. Die Pralinen waren fix gegessen, aber die Schachteln lagen noch rum, die sind nämlich aus Blech. Sowas schmeißt man (nein, ich) immer noch nicht so leichtfertig weg.
die sind doch einfach viel zu schade, um sie wegzuschmeißen! Ich habe ca. eine halbe Stunde Spinnen gebraucht, um sicher zu sein, dass nur Blech wohl eine recht laute Angelegenheit wird. Erst recht, wenn da eine Glasschale drin liegt. Also muss zumindest die Schachtel für das Werkezeug ausgepolstert werden.

Doppelseitiges Klebeband und 3mm Trittschalldämmung vom Laminat verlegen haben Abhilfe geschafft. In die andere Box habe ich mal versuchsweise so viele Rolags reingequetscht, wie ohne noch größere Gewalt reingehen. 4 ist ne gute Anzahl, für mich dürfte das Beschäftigung für mindestens 6 Stunden sein. Nachschub kann man ja ins Gepäck stecken.

Die schwarze Scheibe ist übrigens aus Gummi, dort kann ich bei glatten Oberflächen die Glasschale draufstellen und sie rutscht nicht weg, oder klappert nicht.

Inzwischen habe ich mir auch eine "richtige" Laufschale gebastelt, damit die Spindel beim Drehen nicht auf Wanderschaft geht.

Nun für die Nicht-Spinner: Es gibt zwei Arten von Handspindeln (Experten werden Aufschreien und sagen: Nein, mehr! Mir egal. Für mich gibt es zwei). 
Bei der einen hängt die Spindel in der Luft, also an ihrem Spinnfaden, wird angeschubst und man kann oben aus dem Buschel Wolle immer schön rausziehen und so den Faden verlängern. Die Spindel wandert dabei immer weiter nach unten, bis die Arme zu kurz sind und die Spindel den Boden berührt.
Die anderen sind Spindeln, die man mit der unteren Spitze in eine Schale stellt, sie locker zwischen den Fingern hält und ihr auch einen Schubs gibt, so dass der Faden sich verdreht. Hier bleibt die Spindel, wo sie ist aber die Arme werden auch irgendwann zu kurz. Der Vorteil hier ist: die Spindel kann (eigentlich) nicht runterfallen... auf den Fuß etwa, weil man barfuss solche Sachen macht (wieder: ich). 
Mir hat übrigens dieses Video dazu sehr gut gefallen! 

Zurück zur Laufschale: ein Teelichthalter aus Glas, erst der bauchige ganz oben, dann später ein kleinerer sollten eigentlich gut gehen. Tun sie im Prinzip auch. Und weil ich immer sehr intensiv stöbere, wenn mich etwas brennend interessiert, habe ich gesehen, das andere (nicht alle) eigentlich auch aussehen, wie Teelichthalter. Und trotzdem habe ich die kleinere und vor allem leichtere der beiden hergenommen und etwas gefüllt. Mit lufttrocknendem Ton. In der Mitte eine schöne runde Mulde reingeformt, nicht zu spitz, nicht zu flach.

Merke für das nächste mal: 
- in kleinen Mengen einfüllen und immer wieder trocknen lassen, sonst gibt es Risse. 
Und: 
- Lackieren erst, wenn der Ton trocken ist, sonst wird der Lack nicht fest! oder braucht ne Ewigkeit.

Weil das Spinnen nun auf einmal doch funktioniert hat, habe ich zuerst meine letzte Handpsindel rausgesucht, die eigentlich im Hängen gesponnen wird. Habe sie kurzerhand umgedreht und auf dem Haken tanzen lassen... funktioniert auch  😉😝

Und weil ja auf so eine kleine Spindel nicht die Welt an Garn passt, zumindest spinne ich noch kein Nähgarn damit, habe ich mir flugs noch zwei Spindeln bestellt... *luftgugg
Wie man sieht, sind die natürlich zu lang für meine tolle Reisekiste. Da werde ich wohl noch was erfinden müssen.

Aber das Anspinnen konnte ich nicht lassen...
Bei beiden Spindeln war ein buntes Päckchen Wolle dabei, die Weiße habe ich mir für die Kreuzspindel rausgepickt. Ging ganz gut.
für diese Schönheit habe ich eine andere Schönheit hergenommen. Ich habe nämlich diese Woche ein Tauschpaket bekommen. Hergegeben habe ich Wolle von meinem Schäfer und Pommernwolle und bekommen habe ich Kerry Hill. Ein Stück Vlies bei dem die Fasern wie Federn sind. Nein, nicht so leicht wie Kükenfedern, sondern so gedreht, wie Metallfedern! Strecke ich eine Locke, wird sie locker doppelt so lang. Dabei macht sie aber einen leicht robusten Eindruck. Auf der Spindel spiele ich nur, der Rest wird auf dem Rad gesponnen. Auf dieses Garn bin ich mal gespannt...
Für den ersten Test habe ich mir einfach ein kleines Stück aus der Tüte geholt, lang gezogen und gesponnen. Der Faden ist nicht einmal gerissen, obwohl ich wirklich in der Luft gesponnen habe. Aha, so geht das also 👍 Endlich verstehe ich auch das mit dem Gummibandeffekt beim langen Auszug.
Nun wollte ich mal probieren, wie sich das spinnt, wenn man es kardiert. Also habe ich ein paar Fasern über das Brett gezogen und damit ich weiß, was was ist, habe ich hier ein bissel rot aus dem Päckchen dazwischen gelegt.
Es ist tatsächlich ein bisschen von meiner Tagesform abhängig, wie gut es geht. Nach der Arbeit ist der Kopf ausgebrannt und die Finger machen nicht, was sie sollen. Da merkt man schon, das die Routine fehlt. Ich hoffe mal, das kommt irgendwann.

Die beiden Spindeln oben waren eher günstig. Wenn es nicht funktioniert hätte, wäre der finanzielle Verlust zu verschmerzen. Aber da es nun voraussichtlich gut läuft, habe ich mir noch diese beiden Schätzchen gegönnt. Waren die ersten Schönheiten, sind dieses Göttinnen:
Ein Traum aus Rosenholz mit Ahorn links und Riegelahorn rechts
Übrigens ist einer meiner Grundgedanken zum Auseinandernehmen, dass man im Idealfall das runde Dingens am Ende entfernen kann, der Faden bleibt, wo er ist, nämlich auf dem Stab. Das Rundteil wird auf einem anderen Stab befestigt und man kann fröhlich weiter spinnen. Man braucht dann zum Verzwirnen kein Extra Gestell, auf dem sich die Handspindeln drehen lassen sondern stellt sie einfach in eine Lochleiste fixiert sie oben mit einer zweiten und los gehts.
Was ich in meiner alten Firma, wo ich noch konstruieren durfte, gelernt habe: Verwende Normteile, wo es geht. Sie sind günstig, schnell zu beschaffen, wenn man mehr braucht und wenns gut kommt, kann man sie auch für was anderes missbrauchen.
Stricknadel mit einer Spielzeugscheibe aus dem Metallbaukasten. Das wäre eigentlich das ideale Prinzip mit den idealen Teilen, um meiner Vorstellung zu entsprechen. Schraube auf, Rad runter, auf die nächste Nadel, weiter.
Ich bin allerdings noch nicht fingerfertig genug, um damit perfekt umzugehen, dieses Spielzeug wiegt weniger als 10g 😂 Es ist wohl üben angesagt. 

Und? Seid Ihr nun zufrieden, dass Ihr wieder eine infiziert habt??

Sonntag, 14. Januar 2018

Gastbeitrag für driftwool

Irina von driftwool hat mich um einen Gastbeitrag gebeten, bei dem es um Wolle geht. Und zwar um Wolle, die Überraschungen bereitet. Ob nun "Katze im Sack" oder 08/15 mit total überraschendem Ergebnis.
Spontan hatte ich zwei "Wollen" im Kopf. Meine Nr. 81 von meinem Schäfer around the corner für die Überraschung und ein Vlies vom Pommernschaf, dass ich auf den Kleinanzeigen gefunden habe.

Weil ich das Pommernschaf nun schon in der fb Gruppe recht ausführlich beschrieben habe, ist es quasi schon fertig.



Ich habe in den Kleinanzeigen "schwarze Wolle von Pommernschafen" gefunden und weil mir ein Big Pack für 140,- zu viel an Wolle war und ich nicht blind so eine Riesenmenge kaufen wollte, habe ich mir 2 Stück bestellt. Es war kurz vor Weihnachten und es gab genug anderes zu tun, deshalb kam sie erst diese Woche. Ich habe ein kleines Stück rausgezupft und verarbeitet...

In den Sack reingeschaut, habe ich einen Riesenfilz schwarz mit braun gesehen. Ich habe keine Ahnung, ob das vorne oder hinten, oben oder unten ist. Weil sogar helle Vliese bei mir im Keller schwer zu fotografieren sind, habe ich es hiermit gar nicht erst versucht. Nur eben ein loses Ende gesucht und was runtergezupft...























Es lässt sich mal richtig schlecht fotografieren, außer einem schwarzen Fleck ist auf den Bildern oft nicht viel zu sehen. 
Auf den ersten Blick sehe ich ein paar grobe Strohhalme, ein paar lose Nachschnitte und es fasst sich krümelig an. Ich vermute mal Sand.



Je nachdem, wie die Kamera das Umfeld erfasst, wird überraschenderweise manches Bild doch etwas besser 😉 Mein Zeigefinger ist ziemlich genau 7cm lang, darum lege ich jetzt immer gerne die Hand daneben, um einen kleinen Größenvergleich zu haben. Doch, das sind schon schöne lange "Locken"


Da meine aktuelle Probe schon verarbeitet ist, habe ich mir noch ein kleines Stück aus dem Sack geholt, um ein paar Eindrücke aufzufrischen:









Von der Ober- und der Schnittseite her sieht es sehr sauber aus, es riecht eigentlich so gar nicht nach Schaf, also so gar nicht nach Schafstall. Vielleicht, weil die Schafe bis kurz vor der Schur draußen waren? Und der gefühlte Fettgehalt ist eher gering. 



Kurz ausgeschüttelt, fällt nicht wirklich viel raus.


Weil es unter der Woche immer schon dunkel ist, wenn ich abends heimkomme, oder früh gehe, ist künstliches Licht nicht ideal, um Bilder zu machen. Aber Freitag ist der Tag, der nur halb so lang ist.

Also konnte ich bei Tageslicht endlich mal komplett auspacken und das kam das zum Vorschein. Entweder ist das schwarze ein Riesenschaf, oder das graue ein Winzling. Aber ich finde nix zu meckern, nix filziges, keine Popspartie. Ich habe keine Ahnung, warum das im Big Pack angeboten wurde wie Sauermilch!


























Ich vergesse es ja meist, aber dieses Mal habe ich ein paar mehr Bilder gemacht.
Beim Trennen ging es im hellen grau auf dem Rücken etwas schwerer, kann aber auch sein, das ich etwas hektisch war.

Gewaschen habe ich nach meiner Methode, die ich seit letztem Jahr für die Handwäsche bevorzuge: Regenwasser aus der Tonne (wasn Glück für den miesen Winter!) mit ein paar Spritzern Spüli, über Nacht drin liegen lassen und noch einen weiteren Eimer als Spülwasser gleich geholt. Regenwasser im Januar ist trotz fehlender Minusgrade sehr kalt! Also das Spülwasser gleich mit hinstellen, so ist es halbwegs gleich warm, wenn es gebraucht wird.

Getrocknet wird auf einem Etagenwäscheständer im Heizungsraum. Früh schnell gespült, mit der (extra dafür besorgten) Salatschleuder das meiste Wasser rausholen und zum Trocknen ausbreiten, trocknet es bis abends zumindest so weit, dass es eine Runde kardiert und angesponnen werden kann.

Es sind feine Krümelchen drin, der Sand, den ich vermutet habe. Und dickere weiße Klümpchen. Das kalte Regenwasser hat es wohl in die Form umgewandelt, weil es vorher nicht sichtbar war. Es ist Fett, merkt man auch beim Spinnen, ich kann es zerdrücken. Nun weiß ich auch, warum der Sand nicht einfach rausfällt, er klebt daran.


Verflixt schwer zu fotografieren, von 10 Aufnahmen ist das noch die Beste!


Ich habe 3 Abende gebraucht, bis alles versponnen war, obwohl es eigentlich wie Butter durch die Finger lief. Gestern habe ich es dann endlich geschafft. Mit Blitz fotografiert, hat das Garn einen bräunlichen Schimmer, aber das täuscht. Es ist topfschwarz. Zum Zwirnen habe ich es in ein Knäuel gewickelt und gleich mal gewogen: 148g




Aber weil es endlich fertig war, wollte ich das Zwirnen nicht aufschieben, also hab ich es gleich gemacht.



Herausgekommen ist ein schöner (dunkler) Strang. Das Entspannungsbad habe ich mit heißem Wasser aus der Leitung gemacht, damit konnte er über Nacht schön trocknen.


Was mir bei selbst verarbeiteter Rohwolle immer auffällt, ist der beiseite-"Schmutz". Also alles, was bei den verschiedenen Schritten so nebenher auch mit abfällt. Unter dem Stuhl und auch darauf schaut es da meist sehr krümelig aus. Da gefällt mir unser teppichfreier Boden immer sehr gut. Einmal drüber gekehrt, oder mit dem Staubsauger drüber und alles ist wieder weg.



Beim Spinnrad geht es nicht ganz so schnell, aber der Kompressor in der Garage ist ein hilfreicher Kumpel und schnell ist hier auch alles wieder tip-top.


Auch aus dem Entspannungsbad kommt der Strang raus und lässt noch ein paar Federn... ähm Fusseln und Krümel. Einfach feucht ausgeschüttelt bleibt noch mal was auf der Strecke.




Heute früh schon fast trocken finde ich den Strang wunderschön. Es blitzen ein paar silberne Strähnchen durch. Der graue Strang vorne ist ein Vergleich zum Pommern, dass ich schon einmal gesponnen habe. Ich habe ihn rausgesucht, weil ich ihn vor allem in Sachen Weichheit mit dem aktuellen vergleichen möchte. Ich finde keinen nennenswerten Unterschied und freue mich tierisch über meinen letzten Fang. Ich habe nicht herausfinden können, warum die Wolle im Großpack abgegeben wurde, habe aber den Verkäufer schon angeschrieben, dass ich bei der nächsten Schur gerne wieder etwas davon hätte.



Fazit: alles richtig gemacht und Glück gehabt! ♥  

Freitag, 5. Januar 2018

eins nach dem anderen - one after the other

Das war mein Motto für den Weihnachtsurlaub. Und zwar bin ich dauernd am Suchen für eine leere Spule, weil ich mal ein kleines Testgarn spinnen will. Auf allen ist irgendwas angefangen, das aus irgendeinem Grund nicht weiter gemacht wurde. Also habe ich mir diese Spulen vorgenommen und habe auch einiges geschafft.

Angefangen habe ich mit Islandwolle, weil mir da beim Suchen die restliche vorbereitete Wolle in die Finger gefallen ist und ich endlich keine Lust mehr hatte, jedes Mal diese Schachtel woanders hinzustellen, wo sie mich auch nur wieder stört. Die Spule war schon ca. 3/4 voll und den Rest habe ich gleich am ersten Abend geschafft. Warum ich die nicht fertig gemacht habe, kann ich gar nicht sagen, es kann eigentlich nur was dazwischen gekommen sein.

Wenn die 150g Spulen beim Spinnen schon übervoll sind, brauche ich gar nicht versuchen, sie auf eine Spule der gleichen Größe zuzwirnen. Das passt da nicht drauf. Das Garn, das beim Spinnen schön dünn zusammengedreht wird, öffnet sich beim Zwirnen durch Drehen in die Gegenrichtung wieder und braucht dadurch mehr Platz. Also habe ich es auf dem E-Spinner gezwirnt.
Islandwolle wird ja ungewaschen gesponnen, weil sie weniger fettig, sondern mehr ölig ist. Das lässt die Fasern schön flutschen und "cremt die Hände schön beim spülen" nein beim Spinnen.  Dafür ist dann das Wasser, in dem das Garn gebadet wird reichlich schmutzig.
Herausgekommen ist ein schöner hellgrau melierter weicher Strang Wolle, der auch schon verplant ist. 394m sind es geworden und sie sollen in einem Islandpullover verstrickt werden, zusammen mit dem braun, was unten noch kommt.
Mit Blitz und ohne. Das Wetter ist trübe ohne Ende und Bilder machen nicht wirklich einfach

 Als nächstes habe ich mir ein "Hassgarn" vorgenommen. Seit das erste Garn davon im Badewasser ausgefärbt und den Rest vom Garn in grüne Matschepampe verwandelt hat, stehe ich damit auf Kriegsfuss. Dabei hat es am Anfang so schön ausgeschaut 😪. Es wurde von einer Ecke in die andere geschoben. Nun wurde es begnadigt und fertig versponnen. Es ist der untere Strang. Es sind noch einmal 270m geworden. Was ich nun damit mache, weiß ich noch nicht...

Gleich danach kam dann der mittlere. Gefärbt mit Restfarben aus einem Färbeversuch mit Ostereierfarben. Weil es eben nur die Reste waren, hat das Ganze hinterher irgendwie verwaschen und wie Scheuerlappen ausgesehen. Außerdem waren die Fasern durch das Beizen mit Alaun irgendwie harsch und rau. Darum landete diese Spule in der UFO Kiste. Auch der fertige Strang schaut nicht wirklich ansprechend aus, also habe ich ihn noch einmal in den Farbtopf geschmissen:

Und nun schaut er aus, wie schmutziger Scheuerlappen 🤔 Ich will irgendwann noch Sitzkissen für meine Küchenstühle weben, da kann ich es gut als Kette nehmen. Zusammen mit einem einfarbigen Schussgarn (vielleicht Christines Bleu du Maine) und einem schönen Köpermuster könnte doch noch was draus werden 😉


Das nächste war meine erste Färbung mit Säurefarben. Es ist Merino und die spinne ich immer gerne sehr dünn, weil sie beim dickeren Spinnen immer so ungleichmäßig wird. Inzwischen kann ich mit so hauchdünnen Garnen nicht mehr so viel anfangen. Immerzu Lace stricken ist auch irgendwie langweilig. Also habe ich sie geringfügig dicker weiter gesponnen, als sie angefangen war und habe ein schönes meliertes Garn rausbekommen. Es sind so 390m auf die 160g und ich werde sie verweben nach der Art der leichten Schals. Im Leinenmuster wird sich das wieder sehr schön selbst mustern. Ich muss mal schauen, aber wahrscheinlich mit einem 20/10 Kamm, damit er auch wieder schön weich und anschmiegsam wird. Dieses Mal bleibt er zu Hause!

Zwischen Weihnachten und Sylvester hatte ich 3 freie Tage zu Hause, weil Schatzi arbeiten musste und habe mir als Belohnung ein neueres Islandvlies vorgenommen. in rotbraun mit blonden Spitzen 😍
 aus der Tüte kam ein Ei...
 ...auseinander gezupft sieht man schön die blonden Spitzen
Mietzie war der Meinung, man könnte ja mal schauen. Es riecht so schön. Gerade wollte sie sich darin wälzen, da ist der Plastikbeutel runtergefallen, in dem das Vlies war. Die Katze erschrickt, spring zurück und beschließt, dass Schafwolle vielleicht doch gefährlich ist... zumindest in so großer Menge
Irgendwie ist mir eine Flocke runtergefallen und ich habe sie ihr geschenkt. So im Kleinen ist das nicht ganz so gefährlich. Kann man abgschlecken...
 ... Fangen spielen...
 ... und den Kratzbaum zum persönlichen Katzen-Weihnachtsbaum umfunktionieren und die Flocke dort dran hängen 😅... die findet die im Leben dort nicht wieder!
Bei der Auftragsarbeit für Karolina habe ich noch richtig aufwändig gearbeitet, erst alles trennen, dann spinnen. Inzwischen habe ich eine für mich leichtere Methode gefunden, die es durch die Abwechslung zwischen Trennen und Spinnen etwas kurzweiliger macht. Ich schnappe mir immer ein Bündelchen Fell, ziehe dort das Deckhaar raus und lege es mir aufs Bein, das mache ich, bis das Bündelchen alle ist. Die Unterwolle, die übrig bleibt, kommt in einen Sack (oder eine Einkaufstasche), dann wird das Deckhaar gleich weggesponnen. Das geht ganz gut und auch recht zügig voran.
 in der Unterwolle war dieses mal reichlich Grassamen drin. Ich habe es erstmal ignoriert.
Verzwirnt von zwei Spulen, bis eine leer war, dann habe ich den Rest der anderen in ein Knäuel gewickelt und dann von innen und außen verzwirnt. Gibt einen ansatzlosen Faden. Und weil zwei knackvolle 150g Spulen auch zu viel für den E-Spinner sind, habe ich sie auf meiner Monsterspule verzwirnt.
 sehr schön, wie die blonden Spitzen sich im Garn verstecken 😍


noch ungewaschen kommen 470m auf 335g raus. Gewaschen und getrocknet bleiben davon immer noch 317g übrig. Das macht einen Fettgehalt der Wolle von weniger als 5,5%. Bei deutscher Wolle liegt das Fett bei 30(!)%. Ich werde das auf jeden Fall auch noch einmal bei der Unterwolle nachrechnen, aber im Moment ist die noch schwimmen 😝

Was mir auch immer wieder in die Hände fällt, ist Wolle von Ingo.. hier habe ich Nr.81 ein Coburger Mix, der schneeweiß und kuschelweich ist. Inzwischen habe ich einen Großteil dieser Wolle  gefärbt, aber diese weiße Spule hat noch gewartet...


muss noch schwimmen gehen
Am 3. Advent war wieder Schafschur. Aber weil ich nicht dabei war, wurde alles in einen großen Sack getan und ich habe es erst später abgeholt. Es waren wieder so schöne Löckchen dabei, dass ich mir eine kleine Probe nicht verkneifen konnte 😅



zu Hause habe ich meine Taschen mal ausgeleert und ein paar Bilder gemacht. Ich werde wohl die einzelnen Partien Stück für Stück rauspicken und verarbeiten. Eine Tasche geht an eine Freundin, die sich dort durchwühlen will. Da alle gemischt sind, hat sie auch von jedem was. Bin gespannt, was sie sagt...
ich habe mir ein kleines Stück Löckchen geschnappt und gewaschen. Ich habe wohl ein dreckiges Stück erwischt, es ist reichlich Stroh drin...
nach dem Trocknen habe ich es nur mit der Hand auseinander gezupft und da ist schon ein großteil rausgekommen.
 In der Kardiermaschine noch einmal
 aber eben nicht alles. So schön, wie die weichen Locken sind, dort versteckt sch gerne noch was
 angesponnen. Sowohl das Vlies, als auch der Faden auf der Spule fassen sich super weich an. Je nachdem, wie schnell ich dieses mal bin, werden daraus und aus der Nr. 81 Socken in Größe 39/40
Es war ein größeres Stück, also habe ich gleich eine größere Spule genommen, kann die aber nur auf dem E-Spinner benutzen. Das Spinnrad ist noch nicht dafür umgerüstet 🤔

Liegen gelassen, weil sie nach dem Solarfärben nicht fixiert wurde. Ich hab nicht immer Lust, auf lila Hände. Nun habe ich alles, was noch nicht versponnen war, noch einmal in Essigwasser in den Topf geschmissen und vor sich hinköcheln lassen, um sie noch zu fixieren. Ich hatte etwas Angst, dass dann die Farbe einheitlich wird, aber es hat sich gut gehalten. Das Lila ist eher noch etwas aufgefrischt. Ein bissel färbt es immer noch. Aber auch zum Entspannen kommt das fertige Garn dann noch einmal in den Essigtopf. Das sollte dann ausreichen.


Und wenn ich damit durch bin, bin ich immer noch nicht fertig ...
 für diese Spulen muss ich das Rohmaterial erst wieder raussuchen
- Oben links fasst sich derb an, könnte 2. Wahl Alpaka sein. Die war so dreckig, dass ich beim Spinnen dauernd niesen musste. Also habe ich den Rest erstmal gewaschen, fasst sich aber so unangenehm an, dass es mir nicht eilig ist, da wieder dran zu gehen...
- daneben, irgendwas mit Liguster gefärbtes. Da muss ich schauen, welches Vlies dazu gehört
- oben rechts Bergschaf von Ingo, auch da muss ich das Vlies erst suchen
- unten links müsste noch einmal Nr. 81 sein. Falls es bei den Socken eng wird, kann ich es noch so zwirnen und weiterstricken. Ansonsten habe ich davon noch kardiertes da und kann dort weiter machen
- rechts daneben hatte ich 1 kg gekauft. Bei der Spinnstärke brauche ich für den Rest 10 Jahre. Ich werde es wohl so mit sich selbst verzwirnen und neu anfangen, aber etwas dicker
- 2. von rechts ist ein Kammzug, den ich als Rest gekauft habe, er ist in sich meliert mit gelb -orange und pink. Ich habe noch genug, um diese Spule voll zu machen, wird wohl mit das nächste sein
- und ganz rechts habe ich Coburger Fuchs Lamm angesponnen. ungewaschen und einfach so aus der einzelnen Flocke. Davon habe ich insgesamt 2 Vliese, also könnte ich das erstmal mit sich selbst verzwirnen, dann weiß ich, wie es am Ende wird.
grün gefärbte Kammzüge... hat sich nicht schön ziehen lassen, geht beim Spinnen auf die Finger. ICh werde den Rest noch einmal kardieren. das sollte helfen
Suri Alpaka... fusselt wie die Sau. Ich habe hinterher mehr Fasern an mir, als auf der Spule. Da werde ich wohl eine Plastiktüte unterlegen...
Heidschnucken Unterwolle, Das Deckhaar ist komplett versponnen und wartet darauf, verwebt zu werden. Die Unterwolle soll der Schuss werden, für Sitzkissen? Obwohl das Deckhaar raus ist, sind noch ein paar Stichelhaare drin, die hin und wieder rausschauen. Der Rest fasst sich schön weich an.

Und damit es nicht noch ewig rumliegt, habe ich auch die braune Unterwolle zum Deckhaar gesponnen. Die Grundlage für meinen Islandpullover...

Die blonden Spitzen sind mehr in den langen Haaren, aber auch die Unterwolle ist nicht nur einfarbig braun...
oben im Strang sieht man noch, dass reichlich Flohsamen drin sind, die nicht so leicht auzuschütteln waren. Nach dem Baden habe ich den Strang noch mehrmals geschüttelt und es kam immer noch genug raus. Beim Stricken wird sicher immer noch was auftauchen...

Der Urlaub neigt sich dem Ende un dich will noch ein bissel was schaffen... ich bin dann mal Spinnen...