Dienstag, 31. Dezember 2019

was mache ich mit nur einem 50g Knäuel Sockenwolle? 🤔

Sockenwolle im Discounter oder wo auch immer man welche findet. Hat man einmal Socken gestrickt, braucht man (ich) immer den beruhigenden Gedanken, dass man im Notfall noch genug Wolle hat, um schnell noch mal ein Paar Socken zu stricken.
Aber was, wenn man eine tolle, nette, lustige Wolle findet und in der Krabbelbox findet sich ums Verrecken kein zweites Knäuel?

Ganz einfach: man kann ein komplett anderes Knäuel nehmen und abwechselnd aus diesem und dem anderen stricken. Oder, wenn man das Glück kleiner Füße hat, gehen auch Sneaker. Das sind so Socken nur am Fuß und oben dran fast nix.

Und Sneaker haben noch einen Vorteil: sie gehen richtig schnell 😉

In Ulm habe ich dieses Jahr so ein Knäuel gefunden, dass mich richtig angelacht hat. Eine lustige Farbe. Das könnte hübsch werden!
Stricknadeln habe ich eigentlich immer im Gepäck, also konnte ich auch sofort loslegen.

Bei Sneakern habe ich es trotz keinem Bein ganz gerne, wenn man sieht, dass ich auch Socken anhabe.

Deshalb stricke ich immer ein kleines Bündchen, aber nicht eines mit 2 rechts/2 links, sondern glatt. Nach 7 Runden kommt eine Bruchrunde in Form von 1 Runde links, oder als Mäusezähnchen, mit 2M zusammenstricken 1 Umschlag, dann wieder 7 Runden glatt rechts und dann kommt mein erster Kniff, um lästiges Zusammennähen zu vermeiden:
Ich schlage den Anschlag nach innen und jede Masche, die ich stricke, stricke ich mit einer aus der Anschlagrunde zusammen.
 Meine Bruchrunde hier ist das Mäusezähnchen. Die ohne Umschlagen aussieht, wie ein Lochmuster.

 Die erste Nadel ist immer am schwierigsten, denn wenn man nicht genau die richtige Masche erwischt, verzieht sich das Gestrick!

 Wenn es geschafft ist, schaut es innen aus, wie eine aufgehäkelte Naht, und von außen ist es unsichtbar 😮

Mein Lieblingsmuster für den Fuß, bei solcher Streifenwolle ist mit Hebemaschen. Man hat ein paar Maschen, die immer nur in jeder 2. Runde gestrickt werden und in der anderen nur auf die andere Nadel gehoben. Das gibt zusätzlich zu den Rundenstreifen noch einen Längsstreifeneffekt.
Ich habe das nun schon öfter gestrickt, bis ich irgendwann fesrgestellt habe: ich habe links und rechts der Hebemasche die Krausrippe vergessen. Die Krausrippe ist in diesem Fall die eine Masche rechts und links der Hebemasche, die in einer Runde rechts, in der nächsten links gestrickt wird. Sortiert man sich das gut zusammen, weiß man immer, wann die Hebemasche dran ist  😉


Als Ferse für Sneaker reicht mir die Bumerangferse vollkommen. Nur bei Socken habe ich das Problem, dass ich irgendwann nicht mehr mit dem Fuß durchkomme, weil der Spann zu eng wird.

Fuß und Spitze sind dann wieder einfach geradeaus stricken, auf dem Oberfuß im Muster, die Sohle glatt rechts. Und fertig ist der Sneaker.


Interessant, dass sie etwas zu weit sind, obwohl sie gestrickt sind, wie immer. Aber ich habe schon öfter festgestellt, dass trotz der gleichen Zusammensetzung, Sockenwolle nicht gleich Sockenwolle ist. Und dass ich mit Holznadeln anders stricke, als mit Bambus, oder Aluminium...


Samstag, 7. Dezember 2019

Very British

... musste es diesmal sein.
Das ich im Auto auf der linken Seite kein Lenkrad habe, irritiert mich immer noch. Aber dass das Auto dann am linken Rand der Straße fährt, ist gar nicht mehr so schlimm. Nur, als es falschrum in den Kreisverkehr reingefahren ist, habe ich ein bisschen nach Luft geschnappt.

Insgesamt war es eine sehr unterhaltsame Woche. Ich habe wieder viel gelernt. Vor allem weiß ich endlich was Brötchen auf englisch heißt! Der Übersetzer nennt es bun, aber es sind  ̶b̶̶r̶̶e̶̶d̶̶r̶̶o̶̶s̶̶e̶  bread rolls.
Und ich habe gelernt, dass mein englischer Akzent nach Osteuropa klingt. Oder doch nicht? Auf jeden Fall nicht deutsch. Deutsche sprechen sehr "harsch" englisch. Ja, die meisten verweigern das "th" zu sprechen, wie es sich gehört. Da wird es einmal wie ein "s" gesprochen, einmal wie ein "t" oder ein "d". Und viele sprechen abgehackt. Gut, nach einer Woche ohne ein deutsches Wort, fange ich auch irgendwann an, nach Worten zu suchen. Ich habe dann das Gefühl, da ist ein bestimmtes Kontingent, wie eine volle Einkaufstasche, aus der ich mich beim Sprechen bedienen kann. Am Anfang ist der Beutel noch voll und das Sprechen geht recht flüssig. Aber je mehr es Richtung Ende geht, wird der Beutel immer leerer und manchmal fehlt eben auch das richtige Wort, weil es schon aufgebraucht ist. Die, die ich neu gelernt habe, landen in einer kleinen Tasche für das nächste Mal. Sozusagen in meinem Projektbeutel.

Sehr lustig deshalb, dass ich diesmal kaum Soveniers gekauft habe. Aber es musste der Jutebeutel mit dem Union Jack sein, genauso, wie die Teebox. Und inzwischen suche ich auf jedem Flughafen nach diesen kleinen Taschen, die mit dem lokalen Ort bedruckt sind. Es stand da meistens nicht dabei, was das für Beutel sind. In England sind es Lunchtüten. Na guck mal an!
Ich nehme sie sehr gerne als Projektbeutel. Es passt meist eine kleine Handarbeit rein, die ich problemlos in meine Handtasche oder die Arbeitstasche bekomme, so dass ich nie ohne Fingerbewegung bin, wenn es dann mal wieder irgendwo länger dauert 😂