Sonntag, 31. August 2014

Kreta Tag 7 - Sonntag

Langsam gehen uns die Möglichkeiten aus, um etwas zu erkunden. Auf unserer Tour zum Plateau habe ich auf der Rückfahrt ein Schild gesehen, auf dem Labyrinth stand. Dass es nicht das Labyrinth des Minotaurus sein konnte, habe ich mir schon gedacht, aber kucken kostet ja nix. Es war ja ganz in der Nähe, also hatten wir es auch nicht weit.

Seit ein paar Tagen frühstücken wir recht spät und lassen uns dann schön Zeit, den Tag zu beginnen. Allerdings ist er dann auch später zu Ende, was mich nach dem Abendbrot immer recht müde macht.

Das Labyrinth... ist ein Kinderspielplatz. Aber nicht nur, es ist auch eine Art Freizeitpark. Man kann sich dort auch als Erwachsener sehr gut beschäftigen. Zuerst einmal mit dem Labyrinth. Angeblich soll es in 30 Minuten zu schaffen sein, aber wir sind ja nicht auf der Flucht, also haben wir uns auch mehr Zeit gelassen. Es waren ein Haufen Familien mit Kindern da, so dass es recht quirlig war. Man bekommt am Eingang eine Stempelkarte mit 6 griechischen Namen aus der Mythologie. Es gibt 6 Stellen im Labyrinth, wo man die dann abstempeln kann. Wenn die Karte voll ist, bekommt man 4 Freispiele im Mini-Golf. Nachdem wir für 2 Personen Eintritt bezahlt haben, hab ich mir natürlich auch 2 Stempelkarten geben lassen. Wenn schon, denn schon :-)

Wir haben uns abgewechselt, den Weg zu finden. Etwas hilfreich ist es, dass es kleine Brücken gibt. Wenn man darüber geht bekommt man einen kleinen Überblick, wo man ungefähr langgehen könnte. Nicht dass das wirklich hilft! Nach der nächsten Wand ist alles schon wieder anders. Mir hat das unheimlich Spaß gemacht und ich gehe ganz gewiss auch zu Hause noch einmal in das Labyrinth. Das ist ähnlich. Dort gibt es auch eine Stempelkarte, die man füllen muss. Übrigens sind manche von den Wänden eine Art Türen. Ich vermute mal, dass alle Woche oder Monat, durch Öffnen oder Umschlagen dieser Türen die Wege geändert werden können. Soll ja auch auf Dauer nicht langweilig werden!

Und auch wenn die Minigolfanlage mehr als Schrott ist, weil die Bälle nicht liegen bleiben oder immer wieder zum Anfang zurück rollen, die Tour da durch wird keinem geschenkt. Aber es gibt noch viel mehr zu sehen in dem Park. Es gibt zwei "Gärten", mehr angelegte Beete. Eines davon ist mit Bäumen, alle beschriftet in mindestens 4 Sprachen.
Alles ist auf Geschichte ausgelegt. So ist auch ein verkleideter Minotaurus rumgelaufen, hat Leute erschreckt und sich dann mit ihnen fotografieren lassen. Es gibt an den verschiedenen Stellen Informationstafeln auch mit vielen Bildern. Auf einem habe ich übrigens den Thronsaal von Knossos gesehen, bei dem wir uns nicht angestellt haben, um an einem Steinstuhl vorbei zu laufen. Es ist irgendwie eine Vertiefung in dem Stuhl, der meine freche Vermutung fast bestätigen könnte.

Was mir am besten gefallen hat, war ein kleines kretisches Labyrinth. Ich bin es komplett abgegangen, schön langsam, ohne mogeln, auch wenn die Trennwände keine hohen Hecken waren, sondern nur Steine. In der Mitte steht eine Sonnenuhr mit Tierkreiszeichen, anstatt von Zahlen. Ich hab ein fast schattenfreies Bild gemacht und bin wieder zurück getippelt. Erst jetzt, als ich mich bei dem Bild davon als Bild des Tages entschieden habe, klingt es vollkommen verrückt. ich habe zwischen 5 und 10 Minuten gebraucht, um zur Mitte zu kommen, um die Uhr abzulesen. Wenn ich wieder draußen bin, ist eine Ewigkeit rum, oder ich habe vergessen, wie spät es eigentlich war. Aber vielleicht ist ja der Hintergrund auch, die Zeit einfach zu vergessen und einfach nur dem Pfad zu folgen. Das hat auf jeden Fall funktioniert.


Man kann dabei unheimlich gut abschalten. Vielleicht sollte ich mir ein paar davon auf Papier ausdrucken und mit an die Arbeit nehmen. Immer, wenn mich etwas aufregt, male ich den Pfad nach, um mich zu beruhigen. Aber ich glaube, ich bräuchte einen ganzen Stapel davon... zumindest vor dem Urlaub. Mal schauen, wie es hinterher aussieht.
Was gab es noch? Ein Kartbahn für Kinder, mit recht lauten Plastikautos. Das haben wir natürlich nicht ausprobiert, da sind wir dann doch zu groß dafür. Außerdem die Nachbildung eines uralten Schachspiels. Das schaut ein bissel anders aus, als die Variante, die wir heute kennen. Außerdem (endlich!) eine funktionierende Windmühle, die Wasser aus der Tiefe pumpt. Es funktioniert tatsächlich so, wie ich gedacht hatte. Ich denke (oder habe ich das schon einmal gedacht?), dass die Mühlen, die noch so in der Gegend rumstehen und nichts tun, durch elektrische Pumpen ersetzt wurden. Wobei ich die alte Variante vorziehen würde, sie kostet keinen Strom und Wind geht irgendwie immer.

Eine kleine Töpferei gab es auch, diesmal kostet der Spaß nur 3,- €, aber ich habe es wieder nicht gemacht, obwohl ich heute kurz davor war. Allerdings, hätte es dieses mal nur trocknen können. Das brennen hätte ich zu Hause machen lassen müssen. Und ob ich es heil heim bringen würde, wäre fraglich. Dafür gab es noch eine kleine Menagerie, mit einem Esel, verschiedenen Vögeln, Pferden zum reiten, kleinen Ziegen, die Kletterweltmeister sind und einem Käfig mit kleinen gestreiften Erdhörnchen (oder sowas).

Und wir haben mal wieder einen griechischen Kaffee getrunken. Überraschenderweise war der doppelte auch nicht teurer als der einfache. Und da es ja so ziemlich überall kostenloses WLAN gibt, habe ich heute mal nachgeschlagen, wie der eigentlich gemacht wird und habe festgestellt, dass griechischer und türkischer Kaffee das gleiche sind. Es ist für die Griechen ein Überbeleibsel der Osmanen, dass sie einfach behalten haben. Und es ist das gleiche wie Mokka. Wer hätte das gedacht? Mokka kenne ich ja auch, aber damit hätte ich ihn nicht in Verbindung gebracht. Ich werde aber auf jeden Fall welchen mitnehmen und zu Hause mal schauen, was es so zu kaufen gibt. Der türkischen Kaffee, der bei uns so mit normalem Kaffeepulver gemacht wird, schmeckt irgendwie nicht, ich habe immer das Gefühl, Kaffeekrümel im Mund zu haben. Anders hier. Der Kaffee ist staubfein gemahlen und setzt sich recht schnell am Boden ab.

Alles in allem haben wir einen halben Tag dort verbracht und obwohl man einige der Spiele extra bezahlen muss, finde ich die Preise in der Gaststätte recht human. In Deutschland hätte man alleine dafür nochmal ein Vermögen hingelegt. Den Rest des Tages sind wir in Richtung Hauptstadt gefahren. An der Stadt ist auch mehr dran, als nur viele Leute auf einem Haufen. Da ist einiges zu sehen, das mal an einem anderen Tag mehr Zeit braucht, als nur durchzufahren.

Heute gab es auch wieder Wellness im Meer. Allerdings nur kurz, das Meer war immer noch sehr wellig und es hing die rote Fahne aus. Laut Strandwache hätten wir nur bis zu den Knien ins Meer gedurft. Wir sind bis zur Hüfte rein, bis der Wächter von der anderen Seite kam und uns rausgepfiffen hat. Er war ganz aufgeregt und hat uns ausgeschimpft, wie verrückt. Bis ich verstanden hatte, dass er vor 2 Stunden einen aus dem Wasser gefischt hat, für den der Badespaß nun vorbei ist. Und wenn ich es recht verstanden habe, nicht nur das. Ich glaube schon, dass man schnell bei hohen Wellen die Kontrolle verlieren kann, aber so stark waren die Wellen nun auch wieder nicht, und wir hätten jederzeit aufstehen und wieder aus dem Wasser gehen können.

Ok, wir haben das Auto noch für 2 Tage. Mal schauen, was uns morgen noch so einfällt. Ich habe wirklich keine Ideen mehr.

Kalinichta oder Guts Nächtle für heute.

Samstag, 30. August 2014

Kreta Tag 6

Ein weiterer langer Tag für die Füße. So recht hatten wir heute keinen Plan, was wir anstellen sollen. Da wir ohne Reiseführer unterwegs sind und im Hotel keine Prospekte ausliegen, war es nicht leicht, etwas zu finden, dass halbwegs erreichbar ist, ohne einen halben Tag im Auto zu sitzen. Wir haben uns dann für die Ecke oberhalb von Agios Nikolaos entschieden. Elouda und Plaka hat uns die Reisetante eingekringelt. Also auf.

Die Fahrt über die Schnellstraße war bekannt und deshalb nicht weiter interessant. Irgendwie sind wir aber nach der Tankstelle falsch abgebogen und sind anstatt in Neapoli einmal mehr in Agios Nikolaos gelandet. Ist ja nicht schlimm, inzwischen kennen wir den Weg dort raus und sind an der Küste entlang nach Norden gefahren. Das muss irgendwie die heilige Ecke von Kreta sein, alle paar Meter stehen Schilder für eine Kirche oder ein Kloster. Und auch verschiedene Schilder mit dem Hinweis auf "typical cretain village". Ich bin froh, dass die meisten Schilder zweisprachig sind. Wenn ich genug Zeit habe, kann ich das griechische schon lesen (ein Hoch auf alle Lehrer, die mit griechischen Symbolen nur so um sich geschmissen und uns damit getrimmt haben!), aber im Vorbeifahren schaffe ich das nicht so schnell und wenn, dann kann ich es nicht so schnell mit dem auf der Karte vergleichen, um zu wissen, wo ich bin und wo ich hinwill.

Auf dem Weg nach Norden fährt man direkt an der Küste entlang, wo es immer wieder Stellen gibt, an denen man anhalten kann, um einen Blick auf die Wahnsinns-Aussicht zu werfen. Auch heute war das Wetter etwas windig, und trotzdem schön warm. Darum auch schön gefährlich, um sich im Handumdrehen zu verbrennen. An einer dieser Stellen hing eine Schild von der Cretain Olive Oil Farm mit einem Bild von einem Esel, der einen Mahlstein für eine Olivenmühle antreibt. Außerdem ein Fach mit Werbeflyern, von denen ich mir gleich einen geschnappt habe. Das hat ja richtig gut ausgeschaut. Ein Ort, an dem alles noch handgemacht wird und man das sogar mit anschauen kann. Da muss ich doch hin! So einfach war es dann aber gar nicht zu finden, also habe ich in einem kleinen Lädchen in Elouda nach dem Weg gefragt. Der hat mir das recht gut beschrieben, also einfach nur die Straße zurück, und dann bei dem großen Hotel auf der linken Seite. Klingt doch einfach, zu finden. Aber erst einmal sind wir in die andere Richtung gefahren.

Von so ziemlich dem gesamten Küstenzug kann man eine Fähre zur Insel Spinalonga nehmen. Das ist die ehemalige Lepra Insel. Zur Insel sind wir nicht gefahren, aber wenn man an der Küste langfährt, kommt man ganz schön nah ran. Schaut ein bisschen aus wie Alcatraz auf griechisch. Durch die Wolken hat die Insel ab und zu mal im Schatten gelegen, das schaut gleich ein bisschen gefährlicher aus. Laut Informationstafel ist die Insel bis 1950 noch aktiv in Benutzung gewesen. Hmpf, nee da will ich lieber nicht life hin. Dann besser zur Olivenölfarm.

Aber so einfach, wie die Beschreibung war, war es dann doch nicht zu finden. Ich glaube, wir sind mindestens 2x dran vorbei gefahren, bevor wir es nach nochmaligem Nachfragen dann doch gefunden haben. Halt, wenn das große Schild schon an der Straße hängt, dann kann es eigentlich nicht mehr weit sein... es war genau gegenüber, nur war eben der Pfeil dahin zugewachsen, so dass ich ihn nicht gesehen habe. Aber alles ist gut, wir hatten es ja. Wenn ich ehrlich sein soll, war der Esel schon recht alt und krank, die Ölmühle mehr als kaputt und sicher seit Jahren nicht in Betrieb. Auch alle anderen alten Handwerkszeuge waren nur zum anschauen, nichts mit zeigen wie es geht. Schade eigentlich. Aber ich habe gesehen, wie die getrockneten Tomaten gemacht werden. Und ich konnte einem Töpfer bei der Arbeit zuschauen und Fragen stellen. Was der Mann da in Minuten gezaubert hat, war wunderschön. Im Fernsehen wird das auch immer gezeigt, aber es ist schon was anderes, wenn man direkt daneben steht. Ich habe schon einen strafenden Blick bekommen: Bevor ich ein neues Hobby anfange, muss ein anderes abgeschafft werden. Aber so sehr mich das Töpfern begeistert, das möchte ich meinen Händen dann doch nicht antun. Sie schauen eh schon immer schlimm aus. Der Ton würde sich böse in die Nagelbetten setzen und die Haut rissig machen. Und Creme (welche auch immer) und ich haben so recht keinen Vertrag miteinander. Also anschauen und gut.

Auf dem Weg zurück haben wir dieses Mal die old road genommen, also nicht die Schnellstraße, die auch die new road ist. Man fährt nicht mehr an den ganzen kleinen Dörfchen vorbei, sondern mitten durch. Mit unserem Mini-Auto ist das ja kein Problem durch diese engen Gassen und um die Kurven zu kommen. Aber gerade, wenn ich mich so durchgeschlängelt habe, denke ich, wie da die Riesen-Busse durchgekommen sind. Oder standen damals nicht an den engsten Stellen überall Autos mit Ladefläche rum? Oder vielleicht waren die Busse ja auch kleiner als die Monster von heute? Da wird mir wohl keiner eine Antwort drauf geben.

In einem dieser Dörflein haben wir auch wieder einen guten greek coffee getrunken. Der ist wirklich lecker. Ich denke, wir werden welchen mitnehmen, schon fertig gemahlen, weil so fein, wie der ist, bekommt man das wohl nicht zu hause hin. Dort war auch ein Schild, zu einem Kloster Aretiou. Das wollte ich dann doch mal anschauen. Mal sehen, was an den vielen Klöstern so dran ist. Lustig ist ja, dass man kilometerweit fährt, ohne ein bewohntes Haus zu finden, aber es gibt ein Schild für eine Kirche oder ein Kloster. Wem wollen die dort predigen? Den Oliven? Oder den Schafen und Ziegen, die dort so rumlaufen und klingeln? Zumindest sind sie recht nach bei Gott (bei welchem auch immer), denn diese Gegend ist recht hoch gelegen in den Bergen.

Und hier konnte ich dann auch mein Bild des Tages machen: ein Blümchen in der obersten Stufe, die zum Kloster führt. Es ist eine recht ausgetretene Stufe und so recht kann ich nicht glauben, dass sie so alt ist wie die Scheibe von Phaistos, aber für mich schaut sie aus, wie die Blume dort in der Mitte der Scheibe. Und vielleicht ist sie ja doch so alt? Das ist schon der zweite "Stein", den ich gefunden habe, wo so ein Symbol zu sehen war. Das erste hat ausgesehen, wie eine Fischgräte und gefunden habe ich sie in Knossos. Wenn ich noch welche finde, werde ich mal fragen, ob es dafür eine Art Schatzsuche gibt, bei der man alle Symbole der Scheibe auf der Insel finden muss *gg



Nach dem Abendbrot sind wir noch einmal in den Ort gegangen und haben mal im Umkreis geschaut, was die Läden so zu bieten haben. Vor einer der Gaststätte war ein Auflauf von Leuten. Da haben sie tatsächlich Tzaziki getanzt (ja, Mutti, ich weiß, dass das was zu essen ist). Die Sachen, die man hier kaufen kann, sind irgendwie alle Schrott oder überteuert. Wir werden doch noch einmal nach Hersonisos fahren. Dort gab es zwar Millionen Läden und mir jucken jetzt schon die Füße, wenn ich daran denke, aber was wir dort gesehen haben, hat doch etwas besser ausgeschaut und die Preise waren teilweise tatsächlich günstiger. Damit ist der halbe Urlaub rum. Ich hoffe doch, das Wetter wird noch einmal etwas besser. Am Strand hat heute die rote Fahne gehangen, was bedeutet, dass es eigentlich bei Strafe verboten ist, zu baden. Aber ich möchte schon noch einmal einen Strandtag einlegen. Na schaun wir mal, dann sehn wir schon.

Kreta Tag 5

Heute zuerst das Bild des Tages, ich habe nämlich herausgefunden, wofür die vielen Windmühlen auf der Insel sind. Heute haben wir richtig viele an den unmöglichsten Stellen und in den unmöglichsten Versionen gesehen. Oben auf dem Berg, nebeneinander aufgereiht wie Wachtürme, und auch unten auf dem Plateau, irgendwo in verschiedenen "Grundstücken". Sie sind dafür, um Wasser aus dem Boden zu holen. Auf der Karte und auch als wir in den letzten Tagen so rumgefahren sind, habe ich nirgendwo einen Fluss gesehen. Heute mal eine Rinne, die ausgesehen hat, wie ein Flussbett, allerdings ohne Wasser. Und irgendwie müssen sie ja ihre Olivenbäume und Weinreben wässern. Allerdings denke ich, dass die meisten dieser Windmühlen nicht mehr funktionieren, zumindest nicht diese halb verfallenen Ruinen oben auf dem Berg.


Aber von vorn. Heute haben wir eine Tour in die Berge um das Lassithi Plateau geplant. Auf der Karte sah es recht übersichtlich aus. Eine Bergkette schließt komplett eine Ebene ein, so dass ich dachte, wir können einmal komplett rundum fahren. Aber es war dann doch so lang, dass wir nicht mal im Ansatz einen Teil der Strecke geschafft haben. So sind wir nur ein Stück nach links am oberen Rand gefahren und dann umgedreht und in die andere Richtung weiter, weil der zweite Teil des Plans war, von dort aus noch einmal nach Agios Nikolaidos zu fahren. Die erste Fahrt dorthin war ja nur mal zum schauen, wo es was zu sehen gibt.

Die Straße bis zu dem Bergkreis war voll von Serpentinen, nicht so mein Ding, darum war ich froh, meinen Serpentinenjunkie dabei zu haben. Auf dem Weg bis zum Bergkreis haben wir in einem winzigen Dörflein halt gemacht. Nun ja, winzig sind die irgendwie alle. Kaum reingefahren, fährt man hinten schon wieder raus. Aber dort gibt es einen Riesenbaum. in Höhe von 1,30m über der Wurzel hat er einen Umfang von 14,6m! Das nenne ich mal dick. Hochklettern ist übrigens verboten. Aber beim hochschauen, kann man sehen, dass er auch noch in reichlich Höhe ewig dicke Äste hat, um nicht zu sagen, Stämme. Es ist schon Wahnsinn, dass der unter dem Gewicht nicht zusammenbricht. Ich muss zu Hause mal nachschlagen was ein Plane tree ist. Ich hätte jetzt auf Platane getippt, bin aber nicht sicher. Das Internet hier im Hotel ist recht dünn, obwohl überall, sogar in Bussen (!) mit free WiFi werben. Also beschränke ich es auf ein Minimum und schaue, dass ich so hinkomme und schreibe mir alles auf, was ich nicht vergessen will.

Es gab auch einen kleinen Laden, in dem mich kein Verkäufer angesprungen hat, um mir mitzuteilen, dass er alles hat, was ich möchte, in jeder Farbe und Größe. Nun ja, jetzt habe ich ein hübsches Deckchen für meinen Wohnzimmertisch. Ich denke, dieses Mal ist es nicht zu lang.

Weiter mit den Bergen auf der linken und ein riesige Fläche weit unten auf der rechten Seite hatte man einen tollen Blick in die Ferne. Ich hatte ja die schlimme Befürchtung, dass es wieder kilometerlang nur Olivenbäume zu sehen gibt und wurde angenehm überrascht. Gestern sind wir ein Stück außerhalb dieser Bergkette langgefahren, heute innerhalb und es sieht aus, wie ein komplett anderer Teil des Landes. Heute früh war es richtig wolkig. Die Spitzen der Berge waren voll im Dunst verschwunden und es war sehr schwül und drückend im Hotel. Oben in den Bergen habe ich nur noch dunkle Wolken gesehen, aber die Luft war gut und klar.

In Tzermiado haben wir dann Halt gemacht. Auf der Karte ist es ein größerer Punkt, was eigentlich auf einen größeren Ort hindeutet. Aber Viannos sollte auch größer sein und dann war dort doch nichts zu sehen. Anders heute. An diesem Örtchen ist mehr, als man beim ersten durchfahren vermutet. Wir haben ein hübsches Kaffee gefunden, dass uns fast wie der Dorftreff vorkam. In der Ortsmitte gab es schon auch noch verschiedene Läden und auch eine größere Taverne, aber diese war so eine richtige griechische. Wir haben unseren ersten richtigen Kaffee bekommen, mit Zucker. Ein älterer Mann hat uns gefragt, was wir möchten und hat dann nach innen reingeschrieen: Hey, zwei griechische Kaffee mit Zucker (das haben wir nämlich bestellt) und dann hat er sich wieder an seinen Tisch gesetzt. Der Kaffee kam ein paar Minuten später, mit einem Glas Wasser dazu (nicht extra bestellt) und war einfach göttlich. Wir waren die einzigsten Deutschen hier, alle anderen waren Einheimische. Ein Trubel an Unterhaltung für die man keinen Übersetzter braucht. Das war eine angenehme Pause. Ein Tourist kam kurz herein und nach 1 Minute wieder raus. Der war nur auf der Toilette und hat den Charme dieses Kaffees gar nicht mitbekommen. So ein Depp!

Die drei Läden im Ort, die dann auch Souveniers verkaufen, sind dann aber auch sehr penetrant, ihre Sachen anzupreisen. Gekauft haben wir nichts, aber wir sind noch einmal ein paar schmale Gässchen hochgelaufen und da habe ich es endlich gefunden: diese typischen Häuser mit der Außentreppe. Schade nur, dass ungefähr die Hälfte von ihnen kurz vor dem Zusammenfallen sind, an ein paar wird auch rumrepariert und restauriert, aber es gibt eben einige, die schauen aus, als ob dort seit Jahren keine Tür oder Schloss mehr geöffnet wurde.

Der zweite Teil des Tages war die Fahrt nach Agios Nikolaos. So schön, wie der Vormittag war, so enttäuschend war der Nachmittag. Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich nicht mehr zu sehen gibt, als bei der ersten Durchfahrt. Die Läden unten am Hafen sind entweder schicki-micki oder Touristenramsch. Vielleicht komme ich ja auch noch dahinter, wofür man hier auf der Insel unbedingt einen Pelz braucht. Auch wenn es heute in den Bergen recht frisch war, kalt genug für einen Pelz war es definitiv nicht.

Die Meereswellness ist heute sehr kurz ausgefallen, neben dem bewölkten Himmel war es heute auch recht windig, die Wellen also recht hoch, so dass wir nicht sehr weit raus konnten. Also haben wir nur ein paar Minuten abgekühlt und tatsächlich gegen die Wellen gekämpft. Ich habe mir heute überlegt, dass ich dieses Mal in der ausgedruckten Version des Urlaubstagebuchs die linke Seite für mehr Bilder benutzen möchte. Nichts desto trotz wird es natürlich nur ein Bild des Tages geben.  

Donnerstag, 28. August 2014

Kreta Tag 4

Yo, ein langer Tag und so schnell wollen die Füße früh nimmer fit sein. Aber da müssen sie durch.

Knossos ist wohl seit Aussage dort der größte Kretische archäologische Ausgrabungsort (oder was auch immer). Es werden auf jeden Fall busseweise Menschen hingekarrt, die dann in Monstergruppen da durch geschoben werden. Von Reiseführern, die immer irgendetwas 2m hoch halten müssen, damit sie ihre Schäfchen nicht verlieren. Als ob dort jemand verloren gehen kann... Das Gelände ist schon riesig, aber es gibt nur einen Ein- und Ausgang. Also spätestens dort findet sich dann jeder wieder. Und das nächste ist, das diese hochgehaltenen Dinge, meisten dunkle Regenschirme (!), mehr als oft die Sicht auf ein schönes Bild versaut, was Privatpersonen in ihrem Zeitplan ganz schön nach hinten wirft. Auch lassen diese Menschenmassen nicht so recht Zeit, um ein Gefühl für die Geschichte zu bekommen.

Dieser Palast wurde das erste Mal über 4000 Jahre vor Christus Geburt gebaut. Nach der Zertörung wurde so 2000 Jahre später der neue Palast auf den alten drauf gesetzt. Das war dann immer noch so lange vor dem zählen der Jahre, wie wir inzwischen am zählen sind. Und ich raufe mir die Haare, weil ich dieses Jahr 45 geworden bin. Das ist ja grade mal ein Fingerschnippen gegenüber dieser Zeitrechnung. Außer einem großen Haufen kaputter Steine und Bauten gibt es aber trotzdem noch Teile von riesigen Wandmotiven zu sehen. In 3D. Wenn die wirklich so alt sind, dann Hut ab! Ein paar Sachen sind mir aber auch unverständlich, viele Teile sind durch Absperrungen nicht komplett begehbar und die Tafeln davor geben nur wenig Aufschluss darüber, was es nicht zu sehen gibt. Am Eingang steht auch eine Büste von einem Engländer (?), der diese Anlage ausgegraben und wieder hergerichtet hat. Gleich im zweiten Satz der dazugehörigen Tafel erfahre ich, dass die Bezeichnung der verschiedenen "Räume" nicht belegt ist, sie wurden einfach nur so benannt, weil der Sandschipper der Meinung war, das schaut halt so aus.

So ist der Thronsaal eben auch nur der Thronsaal, weil man darin einen großen Stuhl aus Stein gefunden hat. Im Raum davor wurde ein gleicher Stuhl aus Holz aufgestellt, zwischen 2 Steinbänke. Ob das aber nun ein Königsthron oder nur eine Toilette war... wer weiß das schon. Was ich an der Anlage vermisst habe, war eine komplette Ansicht, wie es in Originalzeit ausgesehen hat. Auf den Tafeln sieht man immer nur eine Übersicht der kompletten Ruine und wo man sich gerade befindet. Ich habe erst hinterher gesehen, dass es im Museumsshop ein Plakat in Größe ungefähr A2 gab. Nun habe ich nur ein Foto davon. Das muss ich mir nochmal in Ruhe anschauen.

Es war interessant, aber ich denke, wir werden weitere Touristentempel meiden. Es gibt sicher noch anderes zu sehen und wenn ich eine Lektion in Geschichte haben möchte, frage ich den Wiki-Peter. Mal schauen, was sich noch ergibt. Auf jeden Fall weiß ich nun wie diese lustige Scheibe heißt, die mir schon am Flughafen aufgefallen ist. Da ist eine Spirale eingraviert auf der sich Symbole aneinander reihen. Das Original ist aus Ton und hat eine Spirale auf der Vorder- und eine auf der Rückseite. Auf den ganz billigen Souveniers ist nur eine auf der Vorderseite. Da muss ich schonmal genau hinschauen, wenn ich meine kaufe. So eine will ich haben! Ich muss das noch einmal ausdiskutieren und nachschlagen, aber vielleicht wird das auch meine diesjährige Wandfliese. V

on Knossos aus sind wir Richtung Süden gefahren, einfach um nicht den gleichen Weg wieder zurück zu fahren. Was wir auch bisher schon gesehen haben, hat uns da noch einmal erschlagen. Oliven, wohin man sieht. Zwischendurch auch mal ein Feld mit Wein. Bei manchen hängen auch mal noch riesige weiße Trauben dran mit richtig großen Beeren. Aber warum bei manchen "Feldern" schon die Trauben runter sind und nebenan hängt noch alles voll, habe ich nicht herausfinden können. Aber viel mehr gab es auf dieser Strecke auch nicht zu sehen.

Wenn man von einem der Berge nach unten schaut, sieht man immer ein Riesental, das voll von grünen Punkten ist. Fährt man daran vorbei, sind es alles Olivenbäume. Alle, die ich gesehen habe, sind aber noch winzig, grade mal so groß wie ein Olivenkern. Also nix mit frisch vom Baum naschen. Schade. Zum Abendbrot gibt es immer so leckere riesige Oliven. Damit stopfe ich mich jeden Tag voll, weil so leckere bekomme ich zu Hause nirgendwo zu kaufen. Also Olivenbäume und Wein gibt es zu sehen. Ansonsten sind die Ortschaften eher winzig, die Häuser dort von außen eben so, dass man nicht sagt: "Wo bin ich hier gelandet?" Irgendwie aber auch nichts so urtümliches, wie wir es in Italien gesehen haben, oder wie meine Vorstellung das gerne hätte. So ist es nicht einfach, ein schönes Motiv zu finden, zumal es dann auch nicht reell wäre, sondern eher die Ausnahme... zurechtgemacht für die Fremdlinge, damit sie was zum fotografieren haben.

Aber ich habe etwas gefunden, das es fast in jedem größeren Ort gibt, oder auch einfach mal am Straßenrand. In allen Größen. Ich habe heute auch eine ganz winzige gesehen, sie kann nicht größer als eine Hundehütte gewesen sein. Ich spreche von den Kapellen auf der Insel. Sie haben eine richtig hübsche Form und schauen fast alle so aus. Und heute habe ich eine gefunden, am Straßenrand. Da ich nachmittags der Meister des Lenkrades war, konnte ich auch anhalten, als ich sie gesehen habe. Und sie schaut aus, wie für ein Postkarte gemalt. Vielleicht haben wir noch einmal Glück und finden eine offen. Ich möchte schon gerne mal sehen, wie die von innen aussehen. Aber zu der Zeit, die wir unterwegs waren, trifft man auf den Straßen nur Leihwagen, also Urlauber. Kein Einheimischer setzt um diese Zeit einen Fuß vor die Tür.
 

In dem Ort, wo ich dann die Macht über das Auto bekommen habe, habe ich doch tatsächlich auch die ersten Schafe gesehen. Um Himmels Willen, die armen Tiere, bei der Hitze mit so einem langen Fell rumzulaufen... die Wolle kann nix taugen. Die Tiere haben auch etwas verschreckt geschaut, als ich dann angehalten habe. Ansonsten gab es heute einen Esel, ein paar Ziegen am Straßenrand und zwei Schilder, auf denen Straußentiere zu sehen waren. Allerdings nur die Schilder dafür, nicht die Tiere selbst. Das glaube ich dann doch erst, wenn ich sie sehe.

Aber was ich heute richtig gesehen habe, waren verschiedene Solaranlagen in den Bergen. Ich habe gestern schon einmal welche gesehen und hatte den Eindruck, dass die drehbar sind, sie also mit der Sonne wandern können. Das finde ich mal praktisch. Gestern war ich nicht ganz sicher, da habe ich nur die Verstrebung gesehen, die nach unten zu in der Mitte zusammengelaufen ist. Und heute habe ich dann den Drehteller gesehen. Die kann man tatsächlich nach der Sonne ausrichten. Coole Sache, das ist Technik, die begeistert! Und dann ist mir wieder eingefallen, wo ich das schon einmal gesehen habe: Korfu. Das war das selbe. Ich war erst nicht sicher, bis ich dann den Drehteller gesehen habe. Nachdem ich nun mein Bild des Tages hatte, konnten wir auch schön wieder ins Hotel fahren. Eine Runde ins Meer und schön noch einmal durchstreicheln lassen. Hhhm, schön.

Zum Abendessen gab es heute Lammkotelett. Wenn die in der Küche ihre Chemo-soße weglassen würden, wären die Menüs richtig gut. Aber die Soßen sind meist übersalzen und versauen den Rest von dem guten Essen. Ich habe mir das jetzt 2 Abende angetan und habe heute die Soße auf dem Teller gelassen. Ist im Welten besser.

Sodele, ich werd noch ein bissel lesen. Zum stricken bin ich heut zu müde.

Guts Nächtle

Mittwoch, 27. August 2014

Kreta Tag 3

Der Tag ging etwas behäbig los. Planen konnten wir erstmal nicht viel, weil wir uns heute um 13 Uhr das neue Zimmer anschauen sollten. In drei Stunden kann man da nicht viel ausrichten, ohne in Stress zu kommen. Also haben wir mit dem Auto mal erkundet, wie wir am besten unsere Abfahrt finden. Von Heraklion aus ist es kurz nach der Tankstelle und von der anderen Richtung aus, nach einem Markt, der geschlossen aussieht... es steht Praktik dran. Die Farben sind zwar grün-gelb anstatt blau-gelb, aber auch hier scheint der Praktiker keine guten Karten zu haben *gg

Einmal auf der Hauptstraße und in dieser Richtung unterwegs sind wir mal kurz nach Agios Nikolaos gefahren, nur mal schauen, was es dort zu sehen gibt, damit wir dann, wenn wir eine Tour dorthin machen, wissen, wie es aussieht. Allerdings wird das nicht gleich morgen sein. Nach dem Anschauen von dem anderen Zimmer haben wir uns entschlossen, es zu nehmen. Es hat schöne helle Möbel, was das gleiche Zimmer gleich viel freundlicher macht. Also kann nun endlich (!) der Urlaub losgehen.

Am Nachmittag haben wir noch ein mal in die andere Richtung geschaut. Laut Navigation sollte der Knossos Palace ungefähr 5 km weit weg sein. Das sollte doch machbar sein. Ich habe mich um nix gekümmert und auf die Navi verlassen. Nur ist die nach 1km ausgestiegen, weil der Akku leer war. Also hab ich mal auf die Papiernavi geschaut und gesehen, das Knossos etwas weiter als 5km ist. Knossos Palace damit dann also wahrscheinlich ein Hotel im Nachbarort ist. Um hinzufahren, war es dann doch zu spät, aber nun haben wir ein Ziel für morgen. Ich weiß grade nicht, ob der Spruch von der Oma oder von der Tante ist, aber er taugt auf alle Fälle: Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendetwas gut ist. Ich würde auf die Tante wetten.

Es war wieder sehr warm. Heute haben wir deshalb mal kurz vor abend im Meer gebadet. Oh war das schön. Das Wasser schön mild, so dass man beim reingehen keinen Kälteschok bekommt, aber auch nicht so warm, dass es nicht erfrischt. Es ist ein bisschen wie ein lauer Wind, nur dass man komplett darin eintauchen kann. Da ist eine Stunde weg, wir nix. Der Strand ist schön sandig, keine Steine, so dass wir die Strandschuhe eigentlich nicht bräuchten, aber ich mag es lieber so. Die Wellen sind für mich ein bisschen zu hoch, um zu schwimmen, aber Wellen-hopping macht auch Spaß. Einfach aufs Wasser legen und mit den Wellen hoch und runter zu hüpfen. Könnte ich auch stundenlang, aber wenn wir mit Sack und Pack einen Strandtag machen, muss immer einer bei den Sachen bleiben. So waren wir nur mit dem Badetuch unten.

Das Bild des Tages ist heute ein Granatapfel. Im Eingang vom Hotel ist eine kleine bepflanzte Insel auf der auch 2 Bäume (oder sind das nur Sträucher?) mit Granatäpfeln dran. So winzig und schon fast fertige Früchte dran.

Dienstag, 26. August 2014

Kreta Tag 2

Es ist hier alles nach hinten verschoben. Nicht nur die Uhren gehen hier eine Stunde nach, ich habe heute auch wirklich eine Stunde länger geschlafen als zu Hause. Auch die Mahlzeiten hier sind eine Stunde länger verfügbar.

Unsere Reisetante hat uns heute erzählt, dass die Läden in größeren Städten, die nicht so mit Touristen vollgestopft sind, zwischen 14 und 17 Uhr geschlossen haben. Da kann man sich vorstellen, wie lange die dann abends offen haben. Nach einer Nacht drüber schlafen, war das Frühstück heute sehr gut und da ist mir auch wieder eingefallen, dass die Sachen gestern abend am Buffett auch alle sehr gut waren. Auch das Zimmer ist eigentlich sauber, halt nur abgewohnt. Trotzdem waren wir heute bei der Reiseleitung, da das Hotel selber von sich aus da nichts machen kann (oder will) und nun bekommen wir morgen ein neues Zimmer.

Der Tag heute war schön ruhig. Nach dem Frühstück haben wir uns das Hotelgelände angeschaut. Es ist relativ groß und dadurch dass es keine hohen Gebäude gibt, doch auf einer recht großen Fläche verteilt. Es gibt einen Fitnessraum, der wahrscheinlich immer offen ist, wo wir natürlich auch ein paar Geräte ausprobiert haben. Wir haben Tischtennis gespielt... mit Kellen ohne Belag. Dart versucht ... da ging nix mit spielen. Von 3 Pfeilen hatte einer keine Spitze, bei dem zweiten war die Spitze stumpf und jede Sekunde runtergefallen und die dritte einfach nur so stumpf, dass man sie mir einem Hammer einschlagen musste, um sie zum Halten zu überreden.

Da wir den Leihwagen erst ab 18 Uhr abholen können, wollten wir eine Runde im Meer baden. Zum Frühstück waren noch jede Menge Liegen frei. Als wir durch unsere Bummelei erst gegen Mittag unten waren, waren die Strandliegen alle belegt. Belegt, nicht besetzt. Ich hasse sowas, wobei ich das nicht einmal dem Hotel ankreiden kann. Ich würde eiskalt nach einer Stunde nicht-Benutzen der Liegen, den Krempel in eine Kiste packen und zur Abholung irgendwo ablegen, damit die Liegen wieder frei sind. Zumal wenn nur ein Handtuch dort liegt. Ich habe heute mal das Informationsblatt gelesen: Man bekommt je ein Handtuch für umsonst, verliert man es, muss man es bezahlen. Schneller kann man ja wohl kein Geld verdienen. Wahrscheinlich noch mehr, als wenn man wenigstens Wasser zum Abendessen umsonst servieren würde. Wir haben dann noch zwei Liegen mit Schirm am Pool gefunden. Ist eigentlich auch nicht verkehrt, keine sandigen Füße nach dem abduschen. Man muss ja nicht reinspringen.

Gegen halb 4 haben wir uns dann auf den Weg nach Hersonisos gemacht, um den Leihwagen abzuholen. Laut Aussage des Menschen in Deutschland, wo wir den Wagen gebucht haben, sollten das 7 km sein. Ok, dann mit dem Bus. Die Bushaltestelle ist schnell gefunden und gerade als wir dort ankommen, fährt auch prompt ein Bus vor. Man steigt hier übrigens nicht vorne beim Fahrer ein. Wär ja dumm, dann würde dem ja warm werden, von dem vielen Tür auf- und zumachen. Nein, man steigt hinten ein, und bezahlt beim Schaffner, nachdem man ihm gesagt hat, wo man hinwill. Wir sind ein bissel erschrocken, weil wir eine Station zu spät ausgestiegen sind, aber seit der letzten Station sind wir nur ein kurze Strecke gefahren, die konnten wir mühelos zurücklaufen. Nach der Beschreibung von dem deutschen Leihwagenvermurkser soll der Laden, der keine Adresse hat, in der Nähe eines großen Hotels sein, das wir nun gesucht haben. Böse war ich ja nicht, war es doch eine Shopping Meile :-) Es gibt neben den ganzen Touristenneppern doch richtig viele Läden, in denen es auch wirklich hübsche Sachen gibt, die zumindest lokale Wurzeln haben. Ich habe auch schon gedanklich ein paar Notizen für Mitbringsel gemacht. Gekauft habe ich erstmal noch nichts. Diesmal werde ich das auch mal auf das Ende vom Urlaub verschieben, dann kaufe ich zumindest nichts, dass ich dann doch behalte, weil ich was besseres gefunden habe. Das könnte endlich mal klappen.

OK, das große Hotel haben wir gefunden, in der Nähe sind auch jede Menge Geschäfte, die Autos vermieten, aber nicht das, was wir suchen. Hmpf, gehen wir halt mal noch ein Stück, vielleicht hat er das ja von der anderen Seite beschrieben? 10 Minuten später haben wir das immer noch nicht gefunden. Da niemand hier den Autovermieter kennt, haben wir immer nach dem Hotel gefragt, bei dem es in der Nähe sein soll. Der Taxifahrer von der anderen Seite hätte uns schon hingefahren, aber wo es ist, hat er nicht verraten. Lump! Also haben wir in dem Laden mal angerufen, haben Bescheid gesagt, wo wir sind, zumindest, welche Läden in der Nähe sind und bekommen zur Antwort: in 10 Minuten kommt jemand, der uns abholt. Herrje, wann sind 10 Minuten um? Wann haben wir angerufen? Da muss doch mal jemand auftauchen. Taucht nicht, dafür klingelt das Telefon, dass wir nicht dort sind, wo die Mietwagentante ist. Woher sollen wir denn wissen, dass es von diesem Laden 2 gibt? Endlich kommt ein Auto, wie beschrieben, aber ich hätte es mal wieder ignoriert. Was erzählt die uns von Cabrio, dass sie fährt, wenn sie es nicht aufgeklappt hat? Na zumindest hat sie uns gefunden... und fährt uns genau dahin, wo wir hergekommen sind. Ich habe es hinterher mal über Google Maps nachgemessen. Die Entfernung zwischen der Mietwagenfirma und dem großen Hotel beträgt 3,3km. Wenn man aus Deutschland auf Kreta schaut, ist das natürlich gleich neben dem großen Hotel. Aber mit der ganzen Sucherei und wenn ich meine Füße so befrage, waren es mindestens 5 km. Na gut, 4 km. das Beste ist, dass wir am Ende dort wieder ausgestiegen, wo uns der Bus rausgeschmissen hat. Wir sind nur in die falsche Richtung gelaufen. Ca. 100m in die richtige Richtung und wenn der Depp uns gesagt hätte, dass der Laden hier anders heißt, hätten wir es in 2 Minuten gefunden.

Fazit: Leihwagen von zu Hause aus buchen ohne die lokalen Verhältnisse zu kennen? Saublöde Idee! Künftig machen wir das auf die alte Tour, einen Laden in der Nähe des Hotels suchen, oder es ist ein Wagen vom Hotel, der im Preis inbegriffen ist.

Wieder im Hotel ist es fast schon wieder Zeit fürs Abendessen, aber vorher haben wir uns mit Getränken aus dem Supermarkt nebenan eingedeckt.
Das Abendbrot war heute auch wieder so gut wie gestern. Und heute habe ich festgelegt, dass das ein Feta- und Oliven Urlaub wird. Beides ist super lecker. Der Feta nicht salzig und die Oliven mild, weich und auch super lecker.

Vor lauter Aufregung habe ich heute ganz vergessen überhaupt irgendein Bild zu machen. Also habe ich mal einen Versuch mit dem Handy gemacht. Es gibt sicher schärfere Bilder, aber diese Bäume sind tatsächlich zumindest an einer Stelle zusammengewachsen.



Übrigens Mutti, Du musst uns nicht immer heimlich in den Urlaub hinterher fahren. Sag doch einfach Bescheid, wir nehmen Dich doch auch mit. Das ist der zweite Urlaub, wo Du beim Frühstück am Nachbartisch sitzt, aber irgendwie mit dem falschen Mann. Naja zumindest haben wir schon verschiedentlich jemanden gesehen, der aussieht und bewegt wie Du.

Montag, 25. August 2014

Kreta Tag 1

Es geht los. Kreta. Ist ja auch irgendwie Griechenland. Hatten wir ja mit Korfu schon, aber so können wir auch mal vergleichen.

Online einchecken von zu Hause aus und gleich die Bordkarten buchen find ich richtig toll. Da bekommt man wenigstens noch einen Sitzplatz, wo man möchte. Wenn das das nächstes Mal auch wieder verfügbar ist, werden wir das wieder so machen. Man kann dann am Flughafen an der langen Schlange einfach vorbei laufen und braucht nur noch den Koffer aufs Band stellen. Ausweis vorzeigen, damit die auch sicher sein können, dass ich ich bin und gut. Der Nachteil, wenn man bloß einmal im Jahr auf die Reise geht ist, dass man nicht mehr weiß, wie weit ist der Parkplatz vom Check-in entfernt, gibt es da einen Bus oder muss man schauen, wo man bleibt... Wir mussten schauen, wo wir bleiben und das Gepäck gefühlt einen Kilometer bergauf ziehen. Aber die schnelle Kofferabgabe hat es wieder rausgerissen. Beim nächsten Mal denken wir daran, wenn da Leute stehen neben einem Schild "nur zum ein- und ausladen!" dass man dort die Koffer mit dem Beifahrer stehen lässt und nur das Auto parkt... wo auch immer. Das es im Flugzeug nur einen Snack, Kaffee, Tee oder Wasser für umsonst gibt, wusste ich schon. Bei 2,5 Stunden Flugzeit ist das eigentlich auch kein Problem, aber schon ein bissel eine Einschränkung, die ärgert.

Der Flughafen in Kreta ist wie alle kleineren Flughäfen: Aus dem Flugzeug kommt man nur über eine herangeschobene Treppe. Der erste Eindruck ist also gleich einmal ein Temperaturschock nach dem klimatisierten Flugzeug. Im Bus zum Hotel war dann auch nach ein Thermometer: 36°C... nach 18.00 wohlgemerkt. Hab ich ja ganz vergessen. Es war die erste Urlaubsreise, bei der wir nicht mitten in der Nacht aufstehen mussten, um irgendwann gegen 10 einen Flieger zu erreichen! Ist auch mal schön. Entsprechend wenig hektisch waren auch die Tage davor. Ich habe ganz und gar die Tasche erst am Vormittag gepackt.

Kurz nach 8 Uhr abends waren wir dann im Hotel. Schon fast dunkel, so dass nicht viel zu sehen war. Ich habe mich dieses Mal um nichts an dieser Buchung gekümmert, entsprechend wusste ich auch nicht, in welcher Gegend oder welcher Art Hotel wir unsere Nächte verbringen. Denn viel mehr möchte ich eigentlich in keinem Hotel. Wohnen kann ich zu Hause, dafür muss ich nicht einen halben Tag unterwegs sein. Auch nach der Buchung habe ich keinerlei Rezensionen gelesen oder mal nachgeschaut. Wozu? Gebucht ist es doch nun mal, es ändert sich daran nichts, nur weil ich jetzt weiß, wo ich schlafe. Ok, so im halbschattig hat es gar nicht schlecht ausgesehen. Die Lobby macht einen ordentlichen Eindruck und es scheint zumindest nicht gleich zusammen zu fallen. Also doch nicht so schlimm. wir wurden sogar mit einem Caddy zum Zimmer gefahren, ganze 100m, 2x um die Ecke. Da sind wir vom Parkplatz zum Check-in weiter gelaufen! Das Zimmer? Naja, es ist sauber, das ist aber auch schon alles. Die Betten stehen getrennt, die Möbel sind abgeschubbert und runtergeranzt, der Fernseher ist gelaufen ... mit einem Bild, dass man das Teil am liebsten aus dem Fenster werfen möchte, und im Bad ist auch alles recht abgenutzt. Wie gesagt, ich will hier nicht einziehen und es ist sauber, also was solls. Verbuchen wir es unter: ist halt so. Ich hatte schon befürchtet, dass bei der späten Ankunft das Abendessen ausfällt, aber es gibt tatsächlich Abendbrot bin 21 Uhr! Oder 21.30? Muss ich morgen noch einmal nachschauen. Kühlschrank im Zimmer, ausnahmsweise mal nicht vollgestopft mit Sachen, die eh keiner will und wo man sich dann einen Platz suchen muss, um die eigenen Sachen unterzukriegen, also leeeer.

Das Abendessen, war dann aber auch schon wieder ein Ding mit Pfiff. Einmal mehr wird der Tisch, an dem man essen darf zugeteilt. Hatten wir schon mal auf Mallorca, wo wir uns dann hinterher gefragt haben, wo die diese Hochnäsigkeit hernehmen. Das Hotel hatte seine beste Zeit 20 Jahre vorher. Na gut, Kreta ist nicht Mallorca, also schauen wir, wie es weiter geht. Es gibt tatsächlich eine Speisekarte, mit 2 Vorspeisen, 2 Hauptgängen und ein paar Nachspeisen. Vorspeisen und Nachspeisen muss man sich am Buffet selber holen, die Hauptgänge werden serviert. Aha, und wenn ich jetzt keinen Hauptgang will? Kann ich mich auch nur vom Buffett ernähren? Antwort: Die Hauptgänge werden nur serviert, die anderen Sachen muss ich mir am Buffett selber holen, die werden nicht serviert. Das hatte ich auch schon beim ersten Mal verstanden, zumal der gute Mann ja fast deutsch spricht. Aber ich will keinen Hauptgang, kann ich mich nun am Buffett durchfuttern? Ich habe nach dem dritten mal aufgegeben und ein Schnitzel bestellt. Dann bin ich ans Buffett gegangen und habe mir einen schönen Salatteller zusammengesucht. Also morgen können die mich am Jingjang jackeln. Wenn ich keinen Hauptgang will, ess ich keinen. Übrigens muss man alle Getränke bestellen und bezahlen! Die Getränkekarte ist mir fast aus der Hand gefallen, als ich die Preise gesehen habe! 4,-€ für eine Flasche Wasser mit 0,75l. Wohlgemerkt lokales Wasser! Die Hälfte Wasser kostet übrigens 3,-€. Ich habe dem Kellner die Karte sehr beleidigt wieder zugeschoben und gesagt, ich möchte nichts trinken. Seit wann muss ich bei Halbpension meine Getränke extra bezahlen? Ich glaub nun wirklich, ich bin im falschen Film! Der Neckermann kann sich frisch machen, wenn ich wieder zu Hause bin. Ich bin so leicht nicht aus der Ruhe zu bringen bei sowas, aber das ist ja wohl der Hammer. Nun wundern mich auch nicht mehr die Leute, die uns mit vollen Einkaufsbeuteln, voll mit Wasser entgenkommen und ins Hotel einlaufen! Und natürlich auch nicht mehr der leeere Kühlschrank! Wir haben uns ein Beruhigungsbier und eine große Flasche Wasser geholt. Der Durst ist schonmal gestillt. Aber wo gibts denn sowas? Bei über 30°C muss ich sogar für normales Wasser bezahlen? Das hat mich zum Abend voll deprimiert, so dass das Bild des Tages meine cool-cat ist, die sich in den Koffer schmuggeln wollte. Sie bleibt nicht gern zu Haus. Und cool ist sie, weil das Wetter zu Hause ja alles andere als 30°C hat.