Meine (eine meiner) Lieblingstasse ist gestern runtergefallen und der Henkel abgebrochen. Ja klar, könnte ich den restlichen Henkel rundschleifen und sie als Becher verwenden, oder sie doch als Stiftbecher oder Nadelbecher für meine 15cm Nadelspiele verwenden. Mal schauen...
Aber mir fiel wieder ein, dass ich schonmal Tassen selber drucken lassen wollte. Damals für Cara Sheep mit dem Logoschaf und dem Schriftzug. So richtig kam das nicht in Schwung. Dann dachte ich mal wieder dran, wusste aber nicht mehr, wo ich die Internetadresse verschlumpert hatte. Meine Lesezeichenleiste ist inzwischen reichlich voll 😮
Ein Blick unter die Tasse hätte es mir verraten, der Aufkleber ist nämlich immer noch drauf und recht spülmaschinenresistent 😂 Dort habe ich ihn nun auch wieder entdeckt und habe mich einmal mehr an den Versuch gewagt, eine Tasse zu kreieren.
Mir gefiel speziell diese Tassenform, die nicht einfach grade runter geht. Der Löffel im Griff ist ein lustiges Gimmick. Benutzt habe ich den noch nie 😉
Für Cara Sheep will ich mal vorerst keine Tasse, aber seit ein paar Wochen gibt es die Höllenwolle. Wolle von meinem Schäfer um die Ecke, die ich so klasse finde, habe ich bei Sauerlandwolle spinnen lassen.
Inzwischen habe ich auch eine Garnbanderole entworfen und hier kommt wieder das Auge in Spiel. Einfach Höllenwolle draufschreiben wäre eine Möglichkeit, aber wer schaut dann schon hin? Es muss knallen! Die Augen müssen von einer kräftigen Farbe und einem lustigen Motiv angezogen werden, so dass man mindestens ein zweites Mal hinschaut. Es vielleicht auch in die Hand nimmt und liest, was da noch so draufsteht. Jetzt hab ich Dich! Zumindest jeden Fünften 😉
Es geht mir nicht darum, die Wolle nun schnellst möglich an den Mann, oder besser an die Frau zu bringen, damit ich sie los habe. Die Wolle war über ein Jahr in der Spinnerei und selbst wenn ich diesen Winter wieder die komplette Schur abnehme und spinnen lasse, wird das auch dann wieder mindestens ein Jahr dauern, also von jetzt an ca. anderthalb Jahre. Wenn ich bis dahin meinen Vorrat gut abbauen kann, wäre das ideal. Schlecht wäre, alles auf einmal loszukriegen und dann keinen Nachschub zu haben. Wer wartet schon gerne ein Jahr, bis er oder sie (nein, kein es!) sein Projekt zu Ende bringen kann? Also besser schön verteilen.
Wenn sie nun aber gar niemand haben will, wäre es schlecht, wenn ich nach dieser längeren Zeit noch einmal so eine Fuhre Wolle bekäme... Es ist schwierig unter diesen Umständen zu planen!
Für den Anfang braucht es halt erstmal ein Logo, etwas zum Wiedererkennen. Ich wohne quasi am Tor zur Hölle, im wahrsten Sinn des Wortes. Der Nachbarort heißt halt so. Die Wortspiele, die damit möglich sind, sind eigentlich unendlich. Darum auch Höllenwolle. Nicht nur mit Worten kann man jetzt spielen, sondern auch mit Bildern und ich habe mich für ein Wollknäuel mit Teufelshörnern und -schwanz entschieden. Knallrot. 😈
Ein kleines Engelchen dazu, finde ich tatsächlich lustig. Ich hoffe doch, nicht nur ich verliebe mich in diese Wolle!
Nun wirds kribbelig, denn auch jetzt wieder einfach nur Höllenwolle drüber zu schreiben, ist genauso langweilig, wie ohne Bild. Also erstmal eine schöne Schrift suchen. Word bietet da ja einiges. Und bringt gleich nette Effekte mit, wie eine Spiegelung unter der Schrift, die verblasst.
Mein erster Gedanke das auf eine Tasse zu bringen, war ja ganz leicht. Bild hochladen, Schrift hinzufügen, fertich.Ähm, nicht fertich, weil der Tassendrucker eben nicht alle Schriften hat, die ich auf dem Computer habe 😕 Also muss die Schrift mit in das Bild.
Irgendwie kommt man nicht drumrum, sich auch mal mit Bildbearbeitung und ein bisschen mit Grafik zu beschäftigen, wenn man nicht immer auf Firmen angewiesen sein will, die sich das sehr gut bezahlen lassen. Und es geht ja auch nicht um riesige Poster und Werbeanzeigen, die Deutschlandweit ausgestrahlt und verklebt werden, sondern einfach nur um ein bisschen Kosmetik.
Kosmetik ist für mich nichts, was ich meinem Körper antue, sondern alles, was meine Handarbeiten optisch besser ins Licht rückt. Ein Namensschild, ein Zierknopf und eben eine schön aufbereitete Gebrauchsanleitung.
Meine Banderole gefällt mir, so wie sie ist. Ich kann sie für alle Garnstärken verwenden, wenn ich in den entsprechenden Fensterchen mit meinem kleinen Schafstempel das Feld (natürlich in rot) markiere. Und auf A3 gedruckt ist sie lang genug, damit sie in einem Stück um meine gewickelten Knäule passt.
Das Bild in der Mitte will ich nun auf meine Tasse drucken lassen. Ein Screenshot aus dem Word ginge zwar von der Qualität, aber es geht eben auch noch besser. Nämlich als Vektorgrafik.
Dafür habe ich mir schon vor längerer Zeit Inkscape installiert. Es ist, genau wir GIMP ein kostenloses Programm, das richtig viel kann... wenn man weiß, wie.
Die Krux ist aber immer, man will schnell mal was machen. Hat ein oder vielleicht 2 Programme, die was taugen. Aber weil man sich zu wenig damit beschäftigt, dauert alles eine Ewigkeit. Also beschäftigt man sich damit, weil man dieses eine Dingens haben will. Dabei findet man 1000 andere Einstellungen und Möglichkeiten, so dass das Objekt auf einmal gar nicht mehr wichtig ist. JETZT beschäftigt man sich mit der Software... stundenlang!... Irgendwann erinnert man sich an das Objekt, macht das mit ein paar Klicks fertig und schließt das Programm. Im Hinterkopf gespeichert, was man Tolles damit gemacht hat. Beim nächsten Mal öffnet man es und will es noch einmal machen. Aber seitdem ist mal wieder eine Ewigkeit vergangen und im Prinzip fängt man nun von vorne an. Aber nicht, um ein anderes Dingens wieder so zu machen, sondern um den Weg zu finden, den man beim letzten Mal gegangen ist.
Ich hatte heute Schützenhilfe von Irina und wir hatten in 10 Minuten den Schriftzug gespiegelt und verblasst, so dass ich, wenn ich, oder jemand anderer es will, Tassen drucken lassen kann.
Wenn jetzt der Kaffee nicht teuflisch heiß bleibt und himmlisch gut schmeckt, weiß ich auch nicht...