Dienstag, 8. September 2020

pimp up your Webstuhl - oder: Was wäre, wenn?

Seit 2015 habe ich nun meinen INCA von Leclerc. Und schon nach den ersten Webversuchen mit allen 4 Schäften habe ich geschielt und überlegt. Geht da noch mehr? Überall, wo man Muster für 4 Schäfte findet, findet man natürlich mindestens doppelt so viele für 8 Schäfte. Der Trost, das man doch mit 4 Schäften auch soo viele Möglichkeiten hat, hat halt nicht lange vorgehalten. Garantiert habe ich ihn noch nicht ausgereizt und alles probiert, was machbar wäre. Aber es geht auch vielmehr um die Möglichkeit, was wäre, wenn...?

Ich grübele nun also schon ein Weilchen, habe mir unendlich viele Webstühle angeschaut, 2 mit Handhebeln versehen und so zu Mehrschäftern umgebaut. Aber am bequemsten webt es sich immer noch mit Pedalen, wenn man nicht jeden einzelnen Schaft ansteuern muss, sondern mit einem Tritt mehrere Schäfte heben kann. Der INCA ist ein Jack-Loom, die Schäfte werden also nur gehoben und müssen beim Loslassen des Trittes von alleine wieder nach unten fallen. Quasi durch ihr Eigengewicht.

Sosehr ich inzwischen durch den Eigenbau von Maliz den Vorteil eines Kontermarsch Webstuhls erkenne, wird aus meinem INCA wohl keiner. *seufz  Er hat einfach nicht das Zeug dazu.
Aber ich habe neue Bekannte, die einen 2schäftigen Rollenzugwebstuhl haben. der sehr stabil ist. Diesen auf einen Kontermarsch umzubauen, könnte interessant werden 😉

Also dann, 4 mehr Schäfte für INCA. Ich will es gleich voraus schicken, das wird keine Anleitung, wie man einen Webstuhl erweitern kann, sondern eher eine kleine Denkhilfe für Leute, die das gerne auch möchten und denen, wie mir, irgendwo der Anfang fehlt.
So stand er nach dem ersten Aufbauen und ich habe auch durch die anderen Tischwebstühle und das Weben am Webrahmen unheimlich viel über dieses Schätzchen gelernt.

Was ich gleich als erstes geprüft habe, ist, ob hinter den Schäften bis zu diesem Brett, das quer dahinter hängt, genug Platz für 4 weitere Schäfte ist... Platz ist genug, um das Brett dort zu lassen.
Also habe ich überlegt, wie ich oben ein weiteres Brett stabil angebaut bekomme, das auch stabil genug ist, damit es hält. Es ist mir nichts Gescheites eingefallen, bis ich dran gedacht habe, das alte Brett komplett abzubauen und durch ein breiteres zu ersetzen.
Schon hier sehe ich, dass es wirklich ratsam ist, für bestimmte Stellen ein härteres Holz als butterweiche Fichte zu nehmen. Ich hatte noch ein Regalbrett rumliegen, und zwar schon länger. Es hat sich doch ein bisschen verzogen, so dass es nun hinten etwas nach oben steht. Weil ich aber nicht weiß, ob mein Plan aufgeht, mache ich so ziemlich alles aus eben diesem weichen Holz. Wenn es denn funktioniert, kann ich bei Bedarf die Stücke, die verschleißen durch Buche ersetzen. Sollten sie halten, umso besser 😉

Ich habe also das breitere Brett genommen und als Erstes mal die bestehende Konstruktion darauf befestigt. Es schaut etwas provisorisch aus, weil alle Verschraubungen an dem Stuhl zöllig sind! Auch die Kanadier scheinen nicht frei von Inch zu sein 🙄 Und der Vorbesitzer hat mir stolz erklärt, dass er einige Schrauben ersetzen musste und extra zöllige besorgt hat. Ja klar passen die besser zu dem System und natürlich ist es gescheiter zu wissen, das auf allen Schrauben zöllige Muttern sitzen. Trotzdem habe ich alle Schrauben, die ich geöffnet habe, durch Schrauben mit metischen Gewinden, oder Schrauben, die ich in jedem Baumarkt bekomme, ersetzt. Der größte Grund war allerdings, dass die Schrauben einen Innenvierkant haben und man einen speziellen beiliegenden Schlüssel braucht, um diese Schrauben aufzubekommen. Ich weiß gar nicht, ob es für sowas überhaupt einen Bit gibt, damit man nicht ganz ohne Akkuschrauber dasteht. Zumindest hab ich sowas in keinem normalen Satz.

Mein breiteres Brett ist fertig und ich habe durch Zufall im Baumarkt endlich mal lose Rollen gefunden. Also keine, die in einem Käfig oder einer Halterung verbaut sind, deshalb ewig teuer und die ich dort erst rausholen muss. Ich habe fix durchgezählt und bin bei 12 gelandet. Also habe ich 12 von den 13 vorhandenen mitgenommen. Leider habe ich mich ein bisschen verzählt, weil ich in der Mitte wirklich 2 Rollen brauche.Aber da eh nur 13 verfügbar waren, habe ich mich darüber nicht wirklich geärgert.
Auf den äußeren Seiten sind die Originalhalter mit den originalen kleinen Rollen. Auch hier habe ich die Bolzen ausgetauscht, weil sie zöllig und mit Vierkantmutter waren. Zwischen den Rollen waren kleine runde Distanzstücke aus Plastik, aber einige davon sind beim Auseinanderbauen einfach zerbrochen und so konnte ich sie nicht wieder verwenden. Ich frage mich einmal mehr, wie alt der Webstuhl ist. Teile sind da wahrscheinlich noch nie getauscht worden.
Ich habe erst durch unser Sammelsurium an allen möglichen Schrauben, Muttern und Rohrstücken gewühlt. Auch meine Rundstäbe habe ich in Erwägung gezogen. Am Ende bin ich an einem kleine Profilholz mit 12x12mm hängen geblieben. Ich habe dort schmale Stücke abgesägt, ein passendes Loch reingebohrt und es dann auf die richtige Stärke geschliffen. Da die im Durchmesser  nirgendwo passen müssen, sondern nur eine Breite überbrücken, muss das Loch nicht genau in der Mitte sein.
Ich habe schon einmal nach sehr langen Bolzen mit einem Gewinde am Ende gesucht und bin durch Zufall auf Fensterdübel gekommen. Die gibt es in verschiedenen Längen, haben alle einen Durchmesser von 6mm und ein entsprechendes Gewinde am Ende. Diese Teile sind so genial, das ich inzwischen einen kleinen Vorrat in verschiedenen Größen habe. Ich bekomme sie bei uns im Sonderpostenabaumarkt für 10,-€/kg und kann mir meine Tüte so zusammenstellen, wie ich das will. Gewogen wird an der Kasse. Schrauben und Muttern bekomme ich dort für 5,-€/kg. Einige Zubehörteile gibt es auch dort nur in Packungen, aber die kosten meist weniger als die Hälfte, als in anderen Baumärkten. Und da ich zwar sehr gerne webe, das aber nicht 8 Stunden am Tag tue und das jede Woche, ist das für meinen Bedarf durchaus in Ordnung. Es ist ja auch nicht so, dass die Sachen bei scharfem Anschauen gleich auseinander fallen, aber warum soll ich für eine normale Schraube das 3fache bezahlen, wenn ich sie auch günstiger bekommen kann?

Sie neuen Rollen sind nun etwas größer, als die Originalen. Aus diesem Grund konnte ich sie auch nicht auf die gleiche Breite setzen, wie die alten. Da wären sich die beiden Achsen ins Gehege gekommen. Also habe ich sie ein Stück nach außen versetzt. Da ich nur 4 Schäfte habe, muss ich mir 4 neue bauen. Dort kann ich die Befestigung dann gleich passend anbringen. Damit sind die alten Schäfte vorne und die neuen hinten. Ich denke, wenn ich bei den entsprechenden Abständen jeweils 2 weitere Haken anbringe, könnte ich sie auch durchtauschen. Aber warum? Ist vielleicht nicht verkehrt, dass es geometrisch, baulich und farblich getrennt ist.

Die Mittelachse kann ich nicht versetzen, also habe ich hier ein bisschen gemogelt. Den alten Halter habe ich nicht wieder genommen, dafür 3 Winkel, die ich so befestigt habe, das die Achse 1. durch alle Rollen gehen kann und 2. zwischen den beiden Schaftsätzen noch eine Stütze hat. Diese sitzt nicht genau in der Mitte, weil die großen Rollen außen auch andere Abstände haben. Damit ist die Schaftaufhängung schon fertig.
und darum brauche ich in der Mitte eben 2 Rollen 🙄
Weil mir ja von den großen Rollen 4 fehlen würden und sie auch von der Höhe nicht auf diese Achse  gepasst hätten, habe ich einmal mehr auf meine geliebten Nähmschinenröllchen ausgewichen. Passend zu den Abständen habe ich dann die Distanzstücke zwischen den großen Rollen angepasst. Eine seitliche Rolle steht damit genau zwischen zweien in der Mitte.
Die Achsen habe ich erstmal in Originallänge belassen. Wenn ich sie absäge, muss ich auch das Gewinde nacharbeiten. Im Moment stören sie sich nicht gegenseitig.
Die drei Winkel sehen nicht nur so aus, als ob sie nicht in einer Linie sitzen, sie sind es tatsächlich nicht! Und zwar, weil die Löcher, die schon drin sind auch versetzt angeordnet sind. Ich habe sie nur aufgebohrt, aber da der letzte Winkel umgedreht angeraubt wurde, ist das Loch natürlich auf der anderen Seite. Also muss ich ihn versetzen, damit die Löcher in einer Linie sind.

Weil ich doch ein paar Bedenken habe, dass das Brett hinten nicht genug Halt hat, habe ich noch 2 senkrechte Stützen mit dem Deckel oben und den schrägen Trägern verschraubt. Damit sitzen sie unten auf dem Querrahmen einfach nur auf. Eine Verschraubung ist nicht notwendig. Wo sollen sie hin?
ein bisschen kann man sehen, dass das Brett vorne rechts nach oben geht. Sollte es daran liegen, wird es ausgetauscht.

Als nächstes habe ich mir die Schäfte vorgenommen. Die Leclerc Schäfte sind auf Rahmen und haben Metallitzen. Solche Rahmen zu bauen, ist utopisch. Originale in Kanada zu  bestellen, genauso. Ich habe inzwischen 2 Webrahmen zu Tischwebstühlen mit mehreren Schäften umgebaut und habe mir bei meinem kleinen Schweden was abgeguckt: eine Stange oben, Litzen auffädeln, eine unten in die Litzen hängen und gut. Man muss sie beim Einrichten gut ausrichten, aber sobald genug Zug auf der unteren Stange ist, hängt alles straff und verrutscht auch nicht mehr. Beim Kontermarsch Webstuhl wäre es noch idealer, weil dort die Schäfte auch nach unten gezogen werden und man sich nicht auf das reine Gewicht verlassen muss. Aber ich habe auch hier ein bisschen nachgeholfen und die unteren Stangen beschwert.
Was nun für Stangen?
Unsere Sonnenschirme haben beide zur glichen Zeit den Geist aufgegeben. Bei einem ist oben eine Strebe gebrochen, bei dem anderen der dicke Stab in der Mitte  und bei beiden ist der Stoff zerfetzt. Also aussortieren. Ich wollte schon losfahren und geeignetes Material im Baumarkt suchen, da kam Schatzi auf die Idee, die Streben von den Schirmen zu nehmen. Wie? Die sind doch viel zu lang! Und wie soll ich die denn befestigen? Aber die Idee fand ich gar nicht so schlecht. In der passenden Länge abgesägt. das muss doch irgendwie gehen!
Es geht.
Einspannen und ein Loch bohren kann ich vergessen, das verdrückt das Profil.
Sie Schutzkappen an den Enden sitzen sehr locker, da brauche ich gar nicht darn zu denken, an denen irgendwas zu befestigen.
Eine Art Dübel, der sich spreizt, wenn ich eine Schraube reindrehe... das wärs. Aber die Profile sind nicht rund, sie sind oval. Ein normaler Dübel kommt also nicht infrage. Also habe ich nach einer anderen Lösung gesucht. Am Ende war d´sie sehr einfach: eine schmale Leiste in 3cm Stücke sägen. Und zwar in 16 Stück (für 4 Schäfte). Die kurzen Stücke so zusammen spannen, dass sie aussehen, wie ein dickers Stück. Jetzt an der Stirnseite ein Loch so bohren, dass beide Hälften ein halbes Loch bekommen.
 einspannen und Loch bohren
2 lose Hälften mit je einem halben Loch
in das Profil gesteckt, ein Geradverbinder dazu und wenn ich jetzt die Schraube reindrehe, drückt es die beiden Holzstücke an die Innenwand und sie sitzen bombenfest.

Jetzt kann ich oben eine Holzleiste einschrauben und der obere Teil schaut fast aus, wie der Originale. Ob ich in der Mitte eine Unterstützung brauche, wie die anderen, wird sich zeigen. Im Notfall kann ich dort mit einem Draht eine Zwischenlösung kreieren, falls es notwendig sein sollte. Allerdings denke ich das Profil in sich ist so stabil, das da nichts passieren dürfte... dürfte. Ich werde sehen 😉

Für die unteren Schaftprofile habe ich mir die lockeren Schutzkappen zusammengesucht. Einen alten originalen Schaft mal gewogen und den neuen oberen und eine leere Stange zusammen auf die Waage gelegt. Jetzt habe ich die untere Stange mit Nägeln gefüllt, die schon ewig rumliegen, bis  ich das Gewicht hatte, das ein alter Schaft hat und dann die Schutzkappen draufgesteckt. Eigentlich erst eine Schutzkappe, diese mit Elektroklebeband fixiert, dann gefüllt und mit der zweiten Schutzkappe verschlossen und diese auch mit dem Klebeband fixiert. Nun sind die alten und neuen Schäfte gleich schwer und es dürfte beim Treten keinen Kraftunterschied geben.
Die neuen Schäfte bekommen natürlich Texsolv Litzen. Ich beschäftige mich ja schon ein Weilchen mit der Geschichte, scheinbar habe ich schonmal welche gekauft, denn ich habe genau 4 Päckchen in der richtigen Länge da.

Ich musste Anfang des Jahres schon einmal die starken Schnüre zum Schaftheben austauschen. Die alten waren aus Baumwolle und haben sich einfach aufgearbeitet. Ich habe in einem Buch über Seile spleißen was gefunden, das sehr gut funktioniert hat. Ich brauche dafür keine Metallklammern und nichts verpressen, sondern einfach nur kräftige Finger und ein bisschen Geschick.
 

Damals habe ich die Schnüre aus weißer Schnur  gemacht. Für die neuen Schäfte müssen die Schnüre 2 1/2 cm länger sein, deshalb habe ich mich für eine andere Farbe entschieden, damit ich nicht irgendwann durcheinander komme.

Als nächstes habe ich erstmal die zusätzlichen Pedale gemacht. Maliz macht ihre aus Buchenholz, was dort auch Sinn macht, denn sie liegen flach. Bei mir stehen die Hölzer hochkant. Ich komme damit beim Weben ganz gut zurecht, also sollte das dann auch mit dem weichen Holz erstmal funktionieren.
Die Pedale saßen vorher mittig, so wie jetzt auch. Im Prinzip habe ich nur rechts und links je 2 dazu gepackt.
Die alte Achse war dafür nun natürlich zu kurz, also bin ich einmal mehr durch Haus, Schuppen und Garten gehirscht auf der Suche nach dem passenden Stab 😮 ... und bin fündig geworden 😉
den linken Halter habe ich wieder genommen. Aber da der Stab dort drinsteckt und ich den rechten nicht aufbohren will, habe ich auf die Schnelle einen neuen mit Durchgangsloch gemacht Nun schaut der Stab rechts raus und ich fürchte, er wird irgendwann zur Stolperfalle. Er wird ganz sicher noch abgesägt.

Jetzt kann ich mich um die Querholme kümmern, die zwischen Schaft und Tritt hängen. Die alten sind natürlich zu kurz, weil sie ja nur bis zum (jetzt) drittletzten Tritt gegangen wären. Die Länge konnte ich aber erst bestimmen, wenn alle Tritte eingebaut sind. Oder ich hätte rechnen können...
Die Leisten waren eigentlich sehr einfach. Ich musste nur ausmessen, wie lang die alten sind und 2 Tritte + die Distanzstücke dazu messen. Die Aufhängung zum Schaft kann an die selbe Stelle, die Anbindungen an die Tritte können an dieselbe Stelle + je 2 Ösen links und rechts davon im selben Abstand.
Kniffeliger war es dann schon, sie wieder an der gleichen Stelle am Gestell zu befestigen und zwar 4 mehr. Einmal mehr kommen meine Geradverbinder zum Einsatz, zusammen mit einer weiteren Schraube von einem Fernsterdübel. Aber ich kann es nicht einfach in die Luft hängen. Also habe ich kurzerhand den alten Halter umgedreht, so dass unten jetzt oben ist, habe die notwendige Gesamtbreite meiner Querlatten gemessen + ein bisschen Luft. Ein entsprechendes Stück Holz in der gleichen Stärke zurechtgesägt und bündig angeleimt. Befestigt habe ich es in den Originallöchern des alten Halters und einem zusätzlich gebohrten, der in dem neuen Ansatz steckt. Die Achse habe ich dieses Mal mit einer Rändelschraube angezogen. Sollte es zu stramm sein, kann ich sie lockern, oder ich kann sie anziehen, wenn es zu sehr klappert. Wenn ich einmal angewebt habe, kommt da eine selbstsichernde Mutter drauf.

Was mir von Anfang an sehr gut gefallen hat, war die Befestigung der kurzen Schnüre vom Querschemel zu den Tritten. Da kommt einfach so eine recht lange Klammer dran. Solche fehlen mir nun 4 Stück. Alternativen sind im Moment ein Zelthering, oder ein langer Nagel, die ich beide irgendwie gegen Rausfallen sichern müsste. Damit muss ich nun nicht jede Schlaufe einzeln irgendwo einhängen, sondern die benötigten hängen alle in diesem Stab und suchen sich ihren bequemsten Platz.

Tja, das wars dann eigentlich auch schon, es ist alles da und angeschraubt. Eigentlich könnte ich anweben 😎 Aber mir fehlen noch ein paar Schnüre. Dünne vom Schaft zum Querschemel und kurze vom Querschemel zu den Tritten. Texsolv Löscherschnur habe ich keine da. Ich könnte ja mal in die Seilerei im Nachbarort fahren und fragen, ob die sowas haben. Wenn ich an die Arbeit fahre, komme ich ja nur 2x dort dran vorbei. Aber ich schaffe es einfach nicht. Im Frühjahr war der Werksverkauf auch wegen Corona geschlossen, Jetzt ist er wieder auf und ich hätte eigentlich auch Zeit. Aber erstmal kann ich mich für die paar Strippen auch mit selber knoten behelfen. Ich nehme mir meist vor, dass es nur eine vorübergehende Lösung ist, aber meist bleibt es dabei... funktioniert ja schließlich 😂

Jetzt braucht es noch ein bisschen Kosmetik. Am Brett obenrum will ich noch ein paar Leisten ansetzen, damit mir nichts runterrollt. Ich habe eine Möglichkeit gefunden, meine LED Leuchtleiste auch weder abnehmbar zu montieren. Und ich hatte schon am Ausgangsmodell eine kleine Korkwand angeschraubt, an der ich meine Webpatrone anpinnen konnte. Sehr hilfreich beim Litzenstechen und Weben. Da schaue ich eigentlich immer drauf.

Und nu? Loslegen? Wenn ich schonmal am basteln bin, dann nicht nur halb!
Einen Schärrahmen habe ich mir gleich mit gebaut. Ich habe immer wieder mal geschaut, wenn so einer oder auch ein Schärbaum verkauft werden soll und habe es immer verworfen. 10m Kette! Die webe ich doch in einem halben Leben nie ab! Also brauch ich dann doch nicht.
Nun der Schärrahmen kann jetzt 13m (es scheint, ich brauche doch einen 😂) Hilfreich waren hier verschiedene Bilder und das Holz, das ich grade da hatte. Eigentlich hatte ich mir schon kräftige Hölzer rausgesucht und mich damit abgefunden, dass ich mich ein bisschen plagen muss, um dort die Ecken rauszufummeln, damit ich ihn zusammenstecken kann. Er soll ja demontierbar sein in 4 Leisten mit 2 x 6 und 2 x 4 Zapfen

 Die hatte ich noch, aber sie sind reichlich unhandlich
 Viele Bilder gibt es nicht dazu, aber er ist fertig 😉 Die Maße sind 1 x 1 m 
 ich habe dann doch noch gehobelte Leisten in einer angenehmen Breite und Stärke gefunden, so dass ich es etwas leichter hatte. Und zwar habe ich 8 Leisten 1m lang abgesägt und dann immer 2 zusammengeleimt, aber nicht bündig, sondern und Lattenbreite versetzt.  
 oben quer: die hintere ist um Lattebreite rechts überstehend...
die vorder links überstehend

Wenn man das mit allen macht, stehen immer an derselben Stelle die Latten über und stützen sich so. ich kann den linken mit dem rechten vertauschen und den oberen mit dem unteren. Die Zapfen sitzen jeweils mittig. An einer Seite habe ich große Ringmuttern an den Befestigungsschrauben. So kann ich den Rahmen an unser altes Vorratsregal hängen, wenn ich schären will. Bisher habe ich dort immer Schraubzwingen festgemacht, aber dann ist das mit dem Fadenkreuz nicht so einfach. 
Letzt kann ich auf einer Seite ein Fadenkreuz und auf der anderen Seite ein Gangkreuz legen. Die Zapfen sind übrigens mal Besenstiele gewesen. Sie waren einfach günstiger 😂 Ich habe auf der Vorderseite Löcher gebohrt und von der Rückseite die Zapfen noch zusätzlich verschraubt. Sie sitzen sehr fest. Der Ganze Rahmen hat trotzdem er eigentlich aus Leichtholz ist, ein gutes Gewicht. 

JETZT kann ich aber loslegen, oder? 
Ähm, immer noch nicht. So gerne ich alle 8 Schäfte ausprobieren möchte, will ich doch auch gerne die Handtücher weben, die Maliz jetzt erst gezeigt hat. Dafür habe ich mir ausnahmsweise mal wieder eine Zeitschrift gekauft... Aber eigentlich muss ich jetzt wirklich endlich mal rechnen, wie ich welches Garn weben kann, oder muss. Mein letztes Gewebe habe ich kurz vor dem Schluss dann doch abgeschnitten 😠Die Kettdichte hat für das Material nicht gepasst und ich habe entsprechend zu locker gewebt. 
Ich werde die Schnittseite mal provisorisch säumen und es in die Waschmaschine stecken, aber es wird vermutlich noch mehr verrutschen...  

Also Materiallager anschauen, Garnstärke feststellen, passendes Garn raussuchen, RECHNEN (oder zumindest nachlesen), Kette schären und dann weben.
Puh, wenn alles so leicht wäre, wie einen Webstuhl um 4 Schäfte zu erweitern! Wieso hat das rumdenken eigentlich so lange gedauert? 🤔 Jetzt im Nachhinein, sind es eigentlich fast nur ein paar Handgriffe. Die Umsetzung hat aber alles in Allem an die 2 Wochen gebraucht, wobei ich allerdings zwischendurch auch mal mit was anderem beschäftigt war. 😉