Sonntag, 31. August 2014

Kreta Tag 7 - Sonntag

Langsam gehen uns die Möglichkeiten aus, um etwas zu erkunden. Auf unserer Tour zum Plateau habe ich auf der Rückfahrt ein Schild gesehen, auf dem Labyrinth stand. Dass es nicht das Labyrinth des Minotaurus sein konnte, habe ich mir schon gedacht, aber kucken kostet ja nix. Es war ja ganz in der Nähe, also hatten wir es auch nicht weit.

Seit ein paar Tagen frühstücken wir recht spät und lassen uns dann schön Zeit, den Tag zu beginnen. Allerdings ist er dann auch später zu Ende, was mich nach dem Abendbrot immer recht müde macht.

Das Labyrinth... ist ein Kinderspielplatz. Aber nicht nur, es ist auch eine Art Freizeitpark. Man kann sich dort auch als Erwachsener sehr gut beschäftigen. Zuerst einmal mit dem Labyrinth. Angeblich soll es in 30 Minuten zu schaffen sein, aber wir sind ja nicht auf der Flucht, also haben wir uns auch mehr Zeit gelassen. Es waren ein Haufen Familien mit Kindern da, so dass es recht quirlig war. Man bekommt am Eingang eine Stempelkarte mit 6 griechischen Namen aus der Mythologie. Es gibt 6 Stellen im Labyrinth, wo man die dann abstempeln kann. Wenn die Karte voll ist, bekommt man 4 Freispiele im Mini-Golf. Nachdem wir für 2 Personen Eintritt bezahlt haben, hab ich mir natürlich auch 2 Stempelkarten geben lassen. Wenn schon, denn schon :-)

Wir haben uns abgewechselt, den Weg zu finden. Etwas hilfreich ist es, dass es kleine Brücken gibt. Wenn man darüber geht bekommt man einen kleinen Überblick, wo man ungefähr langgehen könnte. Nicht dass das wirklich hilft! Nach der nächsten Wand ist alles schon wieder anders. Mir hat das unheimlich Spaß gemacht und ich gehe ganz gewiss auch zu Hause noch einmal in das Labyrinth. Das ist ähnlich. Dort gibt es auch eine Stempelkarte, die man füllen muss. Übrigens sind manche von den Wänden eine Art Türen. Ich vermute mal, dass alle Woche oder Monat, durch Öffnen oder Umschlagen dieser Türen die Wege geändert werden können. Soll ja auch auf Dauer nicht langweilig werden!

Und auch wenn die Minigolfanlage mehr als Schrott ist, weil die Bälle nicht liegen bleiben oder immer wieder zum Anfang zurück rollen, die Tour da durch wird keinem geschenkt. Aber es gibt noch viel mehr zu sehen in dem Park. Es gibt zwei "Gärten", mehr angelegte Beete. Eines davon ist mit Bäumen, alle beschriftet in mindestens 4 Sprachen.
Alles ist auf Geschichte ausgelegt. So ist auch ein verkleideter Minotaurus rumgelaufen, hat Leute erschreckt und sich dann mit ihnen fotografieren lassen. Es gibt an den verschiedenen Stellen Informationstafeln auch mit vielen Bildern. Auf einem habe ich übrigens den Thronsaal von Knossos gesehen, bei dem wir uns nicht angestellt haben, um an einem Steinstuhl vorbei zu laufen. Es ist irgendwie eine Vertiefung in dem Stuhl, der meine freche Vermutung fast bestätigen könnte.

Was mir am besten gefallen hat, war ein kleines kretisches Labyrinth. Ich bin es komplett abgegangen, schön langsam, ohne mogeln, auch wenn die Trennwände keine hohen Hecken waren, sondern nur Steine. In der Mitte steht eine Sonnenuhr mit Tierkreiszeichen, anstatt von Zahlen. Ich hab ein fast schattenfreies Bild gemacht und bin wieder zurück getippelt. Erst jetzt, als ich mich bei dem Bild davon als Bild des Tages entschieden habe, klingt es vollkommen verrückt. ich habe zwischen 5 und 10 Minuten gebraucht, um zur Mitte zu kommen, um die Uhr abzulesen. Wenn ich wieder draußen bin, ist eine Ewigkeit rum, oder ich habe vergessen, wie spät es eigentlich war. Aber vielleicht ist ja der Hintergrund auch, die Zeit einfach zu vergessen und einfach nur dem Pfad zu folgen. Das hat auf jeden Fall funktioniert.


Man kann dabei unheimlich gut abschalten. Vielleicht sollte ich mir ein paar davon auf Papier ausdrucken und mit an die Arbeit nehmen. Immer, wenn mich etwas aufregt, male ich den Pfad nach, um mich zu beruhigen. Aber ich glaube, ich bräuchte einen ganzen Stapel davon... zumindest vor dem Urlaub. Mal schauen, wie es hinterher aussieht.
Was gab es noch? Ein Kartbahn für Kinder, mit recht lauten Plastikautos. Das haben wir natürlich nicht ausprobiert, da sind wir dann doch zu groß dafür. Außerdem die Nachbildung eines uralten Schachspiels. Das schaut ein bissel anders aus, als die Variante, die wir heute kennen. Außerdem (endlich!) eine funktionierende Windmühle, die Wasser aus der Tiefe pumpt. Es funktioniert tatsächlich so, wie ich gedacht hatte. Ich denke (oder habe ich das schon einmal gedacht?), dass die Mühlen, die noch so in der Gegend rumstehen und nichts tun, durch elektrische Pumpen ersetzt wurden. Wobei ich die alte Variante vorziehen würde, sie kostet keinen Strom und Wind geht irgendwie immer.

Eine kleine Töpferei gab es auch, diesmal kostet der Spaß nur 3,- €, aber ich habe es wieder nicht gemacht, obwohl ich heute kurz davor war. Allerdings, hätte es dieses mal nur trocknen können. Das brennen hätte ich zu Hause machen lassen müssen. Und ob ich es heil heim bringen würde, wäre fraglich. Dafür gab es noch eine kleine Menagerie, mit einem Esel, verschiedenen Vögeln, Pferden zum reiten, kleinen Ziegen, die Kletterweltmeister sind und einem Käfig mit kleinen gestreiften Erdhörnchen (oder sowas).

Und wir haben mal wieder einen griechischen Kaffee getrunken. Überraschenderweise war der doppelte auch nicht teurer als der einfache. Und da es ja so ziemlich überall kostenloses WLAN gibt, habe ich heute mal nachgeschlagen, wie der eigentlich gemacht wird und habe festgestellt, dass griechischer und türkischer Kaffee das gleiche sind. Es ist für die Griechen ein Überbeleibsel der Osmanen, dass sie einfach behalten haben. Und es ist das gleiche wie Mokka. Wer hätte das gedacht? Mokka kenne ich ja auch, aber damit hätte ich ihn nicht in Verbindung gebracht. Ich werde aber auf jeden Fall welchen mitnehmen und zu Hause mal schauen, was es so zu kaufen gibt. Der türkischen Kaffee, der bei uns so mit normalem Kaffeepulver gemacht wird, schmeckt irgendwie nicht, ich habe immer das Gefühl, Kaffeekrümel im Mund zu haben. Anders hier. Der Kaffee ist staubfein gemahlen und setzt sich recht schnell am Boden ab.

Alles in allem haben wir einen halben Tag dort verbracht und obwohl man einige der Spiele extra bezahlen muss, finde ich die Preise in der Gaststätte recht human. In Deutschland hätte man alleine dafür nochmal ein Vermögen hingelegt. Den Rest des Tages sind wir in Richtung Hauptstadt gefahren. An der Stadt ist auch mehr dran, als nur viele Leute auf einem Haufen. Da ist einiges zu sehen, das mal an einem anderen Tag mehr Zeit braucht, als nur durchzufahren.

Heute gab es auch wieder Wellness im Meer. Allerdings nur kurz, das Meer war immer noch sehr wellig und es hing die rote Fahne aus. Laut Strandwache hätten wir nur bis zu den Knien ins Meer gedurft. Wir sind bis zur Hüfte rein, bis der Wächter von der anderen Seite kam und uns rausgepfiffen hat. Er war ganz aufgeregt und hat uns ausgeschimpft, wie verrückt. Bis ich verstanden hatte, dass er vor 2 Stunden einen aus dem Wasser gefischt hat, für den der Badespaß nun vorbei ist. Und wenn ich es recht verstanden habe, nicht nur das. Ich glaube schon, dass man schnell bei hohen Wellen die Kontrolle verlieren kann, aber so stark waren die Wellen nun auch wieder nicht, und wir hätten jederzeit aufstehen und wieder aus dem Wasser gehen können.

Ok, wir haben das Auto noch für 2 Tage. Mal schauen, was uns morgen noch so einfällt. Ich habe wirklich keine Ideen mehr.

Kalinichta oder Guts Nächtle für heute.

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