Donnerstag, 28. August 2014

Kreta Tag 4

Yo, ein langer Tag und so schnell wollen die Füße früh nimmer fit sein. Aber da müssen sie durch.

Knossos ist wohl seit Aussage dort der größte Kretische archäologische Ausgrabungsort (oder was auch immer). Es werden auf jeden Fall busseweise Menschen hingekarrt, die dann in Monstergruppen da durch geschoben werden. Von Reiseführern, die immer irgendetwas 2m hoch halten müssen, damit sie ihre Schäfchen nicht verlieren. Als ob dort jemand verloren gehen kann... Das Gelände ist schon riesig, aber es gibt nur einen Ein- und Ausgang. Also spätestens dort findet sich dann jeder wieder. Und das nächste ist, das diese hochgehaltenen Dinge, meisten dunkle Regenschirme (!), mehr als oft die Sicht auf ein schönes Bild versaut, was Privatpersonen in ihrem Zeitplan ganz schön nach hinten wirft. Auch lassen diese Menschenmassen nicht so recht Zeit, um ein Gefühl für die Geschichte zu bekommen.

Dieser Palast wurde das erste Mal über 4000 Jahre vor Christus Geburt gebaut. Nach der Zertörung wurde so 2000 Jahre später der neue Palast auf den alten drauf gesetzt. Das war dann immer noch so lange vor dem zählen der Jahre, wie wir inzwischen am zählen sind. Und ich raufe mir die Haare, weil ich dieses Jahr 45 geworden bin. Das ist ja grade mal ein Fingerschnippen gegenüber dieser Zeitrechnung. Außer einem großen Haufen kaputter Steine und Bauten gibt es aber trotzdem noch Teile von riesigen Wandmotiven zu sehen. In 3D. Wenn die wirklich so alt sind, dann Hut ab! Ein paar Sachen sind mir aber auch unverständlich, viele Teile sind durch Absperrungen nicht komplett begehbar und die Tafeln davor geben nur wenig Aufschluss darüber, was es nicht zu sehen gibt. Am Eingang steht auch eine Büste von einem Engländer (?), der diese Anlage ausgegraben und wieder hergerichtet hat. Gleich im zweiten Satz der dazugehörigen Tafel erfahre ich, dass die Bezeichnung der verschiedenen "Räume" nicht belegt ist, sie wurden einfach nur so benannt, weil der Sandschipper der Meinung war, das schaut halt so aus.

So ist der Thronsaal eben auch nur der Thronsaal, weil man darin einen großen Stuhl aus Stein gefunden hat. Im Raum davor wurde ein gleicher Stuhl aus Holz aufgestellt, zwischen 2 Steinbänke. Ob das aber nun ein Königsthron oder nur eine Toilette war... wer weiß das schon. Was ich an der Anlage vermisst habe, war eine komplette Ansicht, wie es in Originalzeit ausgesehen hat. Auf den Tafeln sieht man immer nur eine Übersicht der kompletten Ruine und wo man sich gerade befindet. Ich habe erst hinterher gesehen, dass es im Museumsshop ein Plakat in Größe ungefähr A2 gab. Nun habe ich nur ein Foto davon. Das muss ich mir nochmal in Ruhe anschauen.

Es war interessant, aber ich denke, wir werden weitere Touristentempel meiden. Es gibt sicher noch anderes zu sehen und wenn ich eine Lektion in Geschichte haben möchte, frage ich den Wiki-Peter. Mal schauen, was sich noch ergibt. Auf jeden Fall weiß ich nun wie diese lustige Scheibe heißt, die mir schon am Flughafen aufgefallen ist. Da ist eine Spirale eingraviert auf der sich Symbole aneinander reihen. Das Original ist aus Ton und hat eine Spirale auf der Vorder- und eine auf der Rückseite. Auf den ganz billigen Souveniers ist nur eine auf der Vorderseite. Da muss ich schonmal genau hinschauen, wenn ich meine kaufe. So eine will ich haben! Ich muss das noch einmal ausdiskutieren und nachschlagen, aber vielleicht wird das auch meine diesjährige Wandfliese. V

on Knossos aus sind wir Richtung Süden gefahren, einfach um nicht den gleichen Weg wieder zurück zu fahren. Was wir auch bisher schon gesehen haben, hat uns da noch einmal erschlagen. Oliven, wohin man sieht. Zwischendurch auch mal ein Feld mit Wein. Bei manchen hängen auch mal noch riesige weiße Trauben dran mit richtig großen Beeren. Aber warum bei manchen "Feldern" schon die Trauben runter sind und nebenan hängt noch alles voll, habe ich nicht herausfinden können. Aber viel mehr gab es auf dieser Strecke auch nicht zu sehen.

Wenn man von einem der Berge nach unten schaut, sieht man immer ein Riesental, das voll von grünen Punkten ist. Fährt man daran vorbei, sind es alles Olivenbäume. Alle, die ich gesehen habe, sind aber noch winzig, grade mal so groß wie ein Olivenkern. Also nix mit frisch vom Baum naschen. Schade. Zum Abendbrot gibt es immer so leckere riesige Oliven. Damit stopfe ich mich jeden Tag voll, weil so leckere bekomme ich zu Hause nirgendwo zu kaufen. Also Olivenbäume und Wein gibt es zu sehen. Ansonsten sind die Ortschaften eher winzig, die Häuser dort von außen eben so, dass man nicht sagt: "Wo bin ich hier gelandet?" Irgendwie aber auch nichts so urtümliches, wie wir es in Italien gesehen haben, oder wie meine Vorstellung das gerne hätte. So ist es nicht einfach, ein schönes Motiv zu finden, zumal es dann auch nicht reell wäre, sondern eher die Ausnahme... zurechtgemacht für die Fremdlinge, damit sie was zum fotografieren haben.

Aber ich habe etwas gefunden, das es fast in jedem größeren Ort gibt, oder auch einfach mal am Straßenrand. In allen Größen. Ich habe heute auch eine ganz winzige gesehen, sie kann nicht größer als eine Hundehütte gewesen sein. Ich spreche von den Kapellen auf der Insel. Sie haben eine richtig hübsche Form und schauen fast alle so aus. Und heute habe ich eine gefunden, am Straßenrand. Da ich nachmittags der Meister des Lenkrades war, konnte ich auch anhalten, als ich sie gesehen habe. Und sie schaut aus, wie für ein Postkarte gemalt. Vielleicht haben wir noch einmal Glück und finden eine offen. Ich möchte schon gerne mal sehen, wie die von innen aussehen. Aber zu der Zeit, die wir unterwegs waren, trifft man auf den Straßen nur Leihwagen, also Urlauber. Kein Einheimischer setzt um diese Zeit einen Fuß vor die Tür.
 

In dem Ort, wo ich dann die Macht über das Auto bekommen habe, habe ich doch tatsächlich auch die ersten Schafe gesehen. Um Himmels Willen, die armen Tiere, bei der Hitze mit so einem langen Fell rumzulaufen... die Wolle kann nix taugen. Die Tiere haben auch etwas verschreckt geschaut, als ich dann angehalten habe. Ansonsten gab es heute einen Esel, ein paar Ziegen am Straßenrand und zwei Schilder, auf denen Straußentiere zu sehen waren. Allerdings nur die Schilder dafür, nicht die Tiere selbst. Das glaube ich dann doch erst, wenn ich sie sehe.

Aber was ich heute richtig gesehen habe, waren verschiedene Solaranlagen in den Bergen. Ich habe gestern schon einmal welche gesehen und hatte den Eindruck, dass die drehbar sind, sie also mit der Sonne wandern können. Das finde ich mal praktisch. Gestern war ich nicht ganz sicher, da habe ich nur die Verstrebung gesehen, die nach unten zu in der Mitte zusammengelaufen ist. Und heute habe ich dann den Drehteller gesehen. Die kann man tatsächlich nach der Sonne ausrichten. Coole Sache, das ist Technik, die begeistert! Und dann ist mir wieder eingefallen, wo ich das schon einmal gesehen habe: Korfu. Das war das selbe. Ich war erst nicht sicher, bis ich dann den Drehteller gesehen habe. Nachdem ich nun mein Bild des Tages hatte, konnten wir auch schön wieder ins Hotel fahren. Eine Runde ins Meer und schön noch einmal durchstreicheln lassen. Hhhm, schön.

Zum Abendessen gab es heute Lammkotelett. Wenn die in der Küche ihre Chemo-soße weglassen würden, wären die Menüs richtig gut. Aber die Soßen sind meist übersalzen und versauen den Rest von dem guten Essen. Ich habe mir das jetzt 2 Abende angetan und habe heute die Soße auf dem Teller gelassen. Ist im Welten besser.

Sodele, ich werd noch ein bissel lesen. Zum stricken bin ich heut zu müde.

Guts Nächtle

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