Montag, 25. August 2014

Kreta Tag 1

Es geht los. Kreta. Ist ja auch irgendwie Griechenland. Hatten wir ja mit Korfu schon, aber so können wir auch mal vergleichen.

Online einchecken von zu Hause aus und gleich die Bordkarten buchen find ich richtig toll. Da bekommt man wenigstens noch einen Sitzplatz, wo man möchte. Wenn das das nächstes Mal auch wieder verfügbar ist, werden wir das wieder so machen. Man kann dann am Flughafen an der langen Schlange einfach vorbei laufen und braucht nur noch den Koffer aufs Band stellen. Ausweis vorzeigen, damit die auch sicher sein können, dass ich ich bin und gut. Der Nachteil, wenn man bloß einmal im Jahr auf die Reise geht ist, dass man nicht mehr weiß, wie weit ist der Parkplatz vom Check-in entfernt, gibt es da einen Bus oder muss man schauen, wo man bleibt... Wir mussten schauen, wo wir bleiben und das Gepäck gefühlt einen Kilometer bergauf ziehen. Aber die schnelle Kofferabgabe hat es wieder rausgerissen. Beim nächsten Mal denken wir daran, wenn da Leute stehen neben einem Schild "nur zum ein- und ausladen!" dass man dort die Koffer mit dem Beifahrer stehen lässt und nur das Auto parkt... wo auch immer. Das es im Flugzeug nur einen Snack, Kaffee, Tee oder Wasser für umsonst gibt, wusste ich schon. Bei 2,5 Stunden Flugzeit ist das eigentlich auch kein Problem, aber schon ein bissel eine Einschränkung, die ärgert.

Der Flughafen in Kreta ist wie alle kleineren Flughäfen: Aus dem Flugzeug kommt man nur über eine herangeschobene Treppe. Der erste Eindruck ist also gleich einmal ein Temperaturschock nach dem klimatisierten Flugzeug. Im Bus zum Hotel war dann auch nach ein Thermometer: 36°C... nach 18.00 wohlgemerkt. Hab ich ja ganz vergessen. Es war die erste Urlaubsreise, bei der wir nicht mitten in der Nacht aufstehen mussten, um irgendwann gegen 10 einen Flieger zu erreichen! Ist auch mal schön. Entsprechend wenig hektisch waren auch die Tage davor. Ich habe ganz und gar die Tasche erst am Vormittag gepackt.

Kurz nach 8 Uhr abends waren wir dann im Hotel. Schon fast dunkel, so dass nicht viel zu sehen war. Ich habe mich dieses Mal um nichts an dieser Buchung gekümmert, entsprechend wusste ich auch nicht, in welcher Gegend oder welcher Art Hotel wir unsere Nächte verbringen. Denn viel mehr möchte ich eigentlich in keinem Hotel. Wohnen kann ich zu Hause, dafür muss ich nicht einen halben Tag unterwegs sein. Auch nach der Buchung habe ich keinerlei Rezensionen gelesen oder mal nachgeschaut. Wozu? Gebucht ist es doch nun mal, es ändert sich daran nichts, nur weil ich jetzt weiß, wo ich schlafe. Ok, so im halbschattig hat es gar nicht schlecht ausgesehen. Die Lobby macht einen ordentlichen Eindruck und es scheint zumindest nicht gleich zusammen zu fallen. Also doch nicht so schlimm. wir wurden sogar mit einem Caddy zum Zimmer gefahren, ganze 100m, 2x um die Ecke. Da sind wir vom Parkplatz zum Check-in weiter gelaufen! Das Zimmer? Naja, es ist sauber, das ist aber auch schon alles. Die Betten stehen getrennt, die Möbel sind abgeschubbert und runtergeranzt, der Fernseher ist gelaufen ... mit einem Bild, dass man das Teil am liebsten aus dem Fenster werfen möchte, und im Bad ist auch alles recht abgenutzt. Wie gesagt, ich will hier nicht einziehen und es ist sauber, also was solls. Verbuchen wir es unter: ist halt so. Ich hatte schon befürchtet, dass bei der späten Ankunft das Abendessen ausfällt, aber es gibt tatsächlich Abendbrot bin 21 Uhr! Oder 21.30? Muss ich morgen noch einmal nachschauen. Kühlschrank im Zimmer, ausnahmsweise mal nicht vollgestopft mit Sachen, die eh keiner will und wo man sich dann einen Platz suchen muss, um die eigenen Sachen unterzukriegen, also leeeer.

Das Abendessen, war dann aber auch schon wieder ein Ding mit Pfiff. Einmal mehr wird der Tisch, an dem man essen darf zugeteilt. Hatten wir schon mal auf Mallorca, wo wir uns dann hinterher gefragt haben, wo die diese Hochnäsigkeit hernehmen. Das Hotel hatte seine beste Zeit 20 Jahre vorher. Na gut, Kreta ist nicht Mallorca, also schauen wir, wie es weiter geht. Es gibt tatsächlich eine Speisekarte, mit 2 Vorspeisen, 2 Hauptgängen und ein paar Nachspeisen. Vorspeisen und Nachspeisen muss man sich am Buffet selber holen, die Hauptgänge werden serviert. Aha, und wenn ich jetzt keinen Hauptgang will? Kann ich mich auch nur vom Buffett ernähren? Antwort: Die Hauptgänge werden nur serviert, die anderen Sachen muss ich mir am Buffett selber holen, die werden nicht serviert. Das hatte ich auch schon beim ersten Mal verstanden, zumal der gute Mann ja fast deutsch spricht. Aber ich will keinen Hauptgang, kann ich mich nun am Buffett durchfuttern? Ich habe nach dem dritten mal aufgegeben und ein Schnitzel bestellt. Dann bin ich ans Buffett gegangen und habe mir einen schönen Salatteller zusammengesucht. Also morgen können die mich am Jingjang jackeln. Wenn ich keinen Hauptgang will, ess ich keinen. Übrigens muss man alle Getränke bestellen und bezahlen! Die Getränkekarte ist mir fast aus der Hand gefallen, als ich die Preise gesehen habe! 4,-€ für eine Flasche Wasser mit 0,75l. Wohlgemerkt lokales Wasser! Die Hälfte Wasser kostet übrigens 3,-€. Ich habe dem Kellner die Karte sehr beleidigt wieder zugeschoben und gesagt, ich möchte nichts trinken. Seit wann muss ich bei Halbpension meine Getränke extra bezahlen? Ich glaub nun wirklich, ich bin im falschen Film! Der Neckermann kann sich frisch machen, wenn ich wieder zu Hause bin. Ich bin so leicht nicht aus der Ruhe zu bringen bei sowas, aber das ist ja wohl der Hammer. Nun wundern mich auch nicht mehr die Leute, die uns mit vollen Einkaufsbeuteln, voll mit Wasser entgenkommen und ins Hotel einlaufen! Und natürlich auch nicht mehr der leeere Kühlschrank! Wir haben uns ein Beruhigungsbier und eine große Flasche Wasser geholt. Der Durst ist schonmal gestillt. Aber wo gibts denn sowas? Bei über 30°C muss ich sogar für normales Wasser bezahlen? Das hat mich zum Abend voll deprimiert, so dass das Bild des Tages meine cool-cat ist, die sich in den Koffer schmuggeln wollte. Sie bleibt nicht gern zu Haus. Und cool ist sie, weil das Wetter zu Hause ja alles andere als 30°C hat.

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