Montag, 31. August 2015

Frankreich Tag 7 - Autun

 Dear non-german-speaking friend. I will not able to translate the vacation diary into English. It tells not only about places, it also tells about feelings and personal impressions. If you are really interest about it please use the translation button on the right top. You will understand 99% of it. The rest 1% could be a local german of Frankonia. If you have questions please feel free to ask.


Der Tag hat etwas schwach angefangen. Die Schafe waren so weit weg, dass ich schon dachte, sie sind nach Hause gegangen. Dann sind wir recht spät zum Frühstück gegangen und haben danach reichlich rumgetrödelt. Ich habe heute den Bestimmer abgegeben, nicht dass ich mir hinterher anhören muss, es wurde immer nur gemacht, was ich wollte.

Schatzi hat auf der Karte einen See gesehen und dacht, naja, vielleicht kann man drumrum laufen. Fix im Supermarkt noch ein Baguette geholt für das Mittagessen. Und da habe ich beschlossen, es wird kein Wein mitgenommen. Ich habe keine Lust mehr dauernd irgendeinen Wein zu probieren, um dann zu merken, er schmeckt doch nicht. Und ich habe genauso wenig Lust, mir von irgendjemandem einen ewig teuren Wein aufschwatzen zu lassen, der für den Preis auch nix besonderes ist. Also gibts nüscht! Wir werden unsere 4 restlichen Fläschlein genießen und zu Hause Wein kaufen, der auch nicht schlecht ist.

Also auf zum See. Und da gings auch schonmal lahm weiter, da gabs keine Möglichkeit, mal ein hübsches Pläzchen zu finden, um ein paar Stunden einfach nur mal rumzusitzen (und zu stricken *hüstel) Mit drumrumlaufen sah es entsprechend genauso aus. Also sind wir an irgendeiner Stelle umgedreht und haben den See in der anderen Richtung umfahren. Da hat es auf der Karte wenigstens eine Brücke angezeigt, da muss es doch was geben!
Da gibts auch nix, nur einen Campingplatz, da sind wir mal runtergerollt. Und schon kam der erste Hit des Tages. 3 Spanier (erkennbar am Autokennzeichen) mit 3 Hunden und einer Unmenge Gepäck haben versucht, alles in ein Auto einzuladen, das von der Größe aussah, wie ein Renault 19.  Als wir ankamen, waren 2 von ihnen dabei, eine Riesenplane im Wind zusammenzulegen. Ich dachte schon, es weht alle weg. Wir sind dann mal an den "Strand" gegangen und ich hatte schon beschlossen, wenn sie immer noch mit der Plane kämpfen, wenn wir zurückkommen, werde ich ihnen unsere Hilfe anbieten. Als wir vorbeigegangen sind, haben sie uns ein freundliches "Bonjour" zugerufen, was wir natürlich genauso freundlich beantwortet haben. Viel zu sehen gab es nicht am Strand, 2 tote Fische lagen da rum und ich habe mich gefragt, warum die dort mit ihren Angeln rumstehen und Zeit vertrödeln, wenn sie sie bloß auflesen brauchen. Das soll einer verstehen...
Als wir zurück am Auto waren, war die Plane gebändigt und verschwunden und die Spanier waren weiter am packen. Wir haben unser Baguette geschnappt und ein bissel gemittagt. Eine von den Spanieren hat Müll verschafft und auf ihrem Weg an uns vorbei ruft sie auf einmal "guten Appetit" das französche Hallo hat schon perfekt geklungen, das Guten Appetit aber auch und wo ich für ein spanisches "Buenos Dias" eine viertel Sunde gebraucht habe (natürlich zu spät, um zurück zu grüßen), bis es mir eingefallen ist, war mir ein "Danke" komplett entfallen. Ich weiß es immer noch nicht, habe es auch nicht nachgeschlagen. Mein Gehirn ist im Moment auf meine 3 französischen Vokabeln eingeswitcht. Die Spanier waren auf einmal verschwunden, mit allem Gepäck, Hunden und ohne eine Spur zu hinterlassen. Wir haben uns also auch auf den Weg gemacht und sind den Weg weiter gefahren zum oberen Teil des Sees.
Bis jetzt hätte mein Bild des Tages eigentlich "das andere Ufer" sein sollen, weil man dort sieht, wie wenig Wasser in dem See ist. Ich würde meinen, der Wasserstand ist normalerweise um die 5m höher. Aber es hat sich doch was besseres gefunden :-)

Ein paar Kilometer weiter haben wir dann endlich die Touristenecke des Sees gefunden. Dort gibt es Boote, um einen Ausflug zu machen, oder man kann auch welche zum selber rudern nehmen. Die Preise waren ganz human und ich habe schon angefangen Schatzi einzureden, er will doch bestimmt eine Runde mit dem Boot fahren. Aber wir hatten beide so recht keine Lust. Ein Boot war nicht mal halbvoll, das andere ist tatsächlich mit 2 Personen losgefahren! Man merkt, das heute der letzte Ferientag ist und morgen die Schule wieder losgeht. Einige Geschäfte haben auch tatsächlich Öffnungszeiten bis August.
Wir sind dann über die Staumauer gelaufen, um auf der anderen Seite ein geschlossenes Restaurant zu finden. Das hat ausgeschaut, als ob es schon länger zu ist. Aber dort habe ich dann endlich mein Bild des Tages gefunden... dachte ich. Ein kleiner Betonpfeiler von einem Zaun, der nun woanders langläuft und der fast komplett von einem hölzernen Stamm zugewachsen war. Ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Natur zurückholt, was ihr genommen wurde. Aber auch das konnte noch getoppt werden.

Auf dem Weg zurück zum Auto ist irgendwas laut brummendes an uns vorbei gefahren. Ich hab nicht mal mehr die Rücklichter gesehen, aber fast neben uns stand ein Amischlitten vom Feinsten. Aha, der hatte so geröhrt. Ein älteres Ehepaar ist da rumgeschlendert und mir hat das Auto so gut gefallen, dass ich dachte, ein Bild machen, kann doch nicht schaden. Und schon hat uns der nette Herr angesprochen... auf französich. Alles aus dem Hirn kratzend habe ich gesagt: "Je no palar Francais", woraufhin er fragt "English or German?" und ich natürlich prompt antworte "Oui!" und er fängt auf einmal zu lachen an. Da ist mir dann der Witz auch aufgegangen :-) Naja, das Gehirn ist halt auf französich eingestellt.
Remy ist Belgier und spricht französchisch, englisch und deutsch neben seiner Muttersprache. Er und seine Freunde sind mit 18 Autos unterwegs, die wohl jeden Tag eine bestimmte Strecke fahren. Und prompt kommt ein Porsche Carrera auf den Platz gefahren und Remy meint, "Der kürzt immer ab, der hält sich nicht an die Route!" Ich meinte dann "Der kommt ja auch leichter um die engen Kurven" und dann haben wir ihnen noch viel Spaß gewünscht und sind weiter gefahren.
Mit dieser Geschichte sollte das aber nun mein Bild des Tages werden, aber noch waren wir nicht zu Hause und es konnte tatsächlich noch einmal getoppt werden!

Bevor wir die Abfahrt zum See genommen haben, habe ich irgendwo ein Schild gesehen, da stand Mohair drauf. Aber bei x Schildern in einer fremden Sprache, schaff ich es nicht, alle zu lesen und auch zu verstehen, also habe ich es nur aus dem Augenwinkel gesehen.
Beim verlassen stand es aber schon wieder, diesmal allein und ohne andere Werbung. Anbeglich nur 500m weiter und dann rechts abbiegen. Und nach etwas mehr als nur 500m (ich dachte schon, ich habe wieder mal geträumt) kam noch ein Schild mit rechts reinfahren, hätten wir fast verpasst, die Straße sah auch eher wie ein Feldweg aus, aber wir sind halt mal reingefahren. Und haben tatsächlich eine Mohair-Ziegen-Farm gefunden!
Wir hatten das Auto grade abgestellt, da kam auch schon eine Frau in schätzungsweise meinem Alter raus und hat uns freundlich begrüßt, naja natürlich auf französisch. Aber sie hat wohl gleich gemerkt, dass wir nichts verstehen und hat auf Englisch umgestellt. Hier hat das umstellen auf englisch im Gehirn problemlos geklappt und wir haben uns nett unterhalten. Als erstes hat sie uns gefragt, ob wir ihre Babies sehen wollen. Natürlich wollten wir. Und dann habe ich ihr 1000 Löcher in den Bauch gefragt. Das Fell dieser Zwerge ist kuscheweich und sie haben ungefähr nur die Hälfte an Fett im Fell, wie Schafe. SIe macht das seit 5 Jahren und hat eine Herde mit 68 Ziegen von jemandem übernommen, der wohl mit der Wolle nur schnelles Geld machen wollte, sich aber nicht um die Tiere gekümmert hat. Das Stall ausmisten war auch zu aufwändig. Und die Tiere haben mit Mazurka richtig Glück gehabt. Sie haben einen großen Auslauf, die Babies einen hübschen, hellen, gut gelüfteten Stall und sie kennt jedes beim Namen! Die ganze Herde ist inzwischen 120 Tiere groß und wird wohl auch auf diesem Level gehalten. Neue Tiere kommen nur hinzu, wenn alte sterben, es wird keines geschlachtet oder verkauft! Pro Jahr hat sie eine Wollernte von 400kg! Geschoren wird 2x im Jahr. Und sie macht alles allein mit Hilfe von Ihrem Mann. Es gab einen kleinen Verkaufsraum mit gesponnener Wolle. Aber Rohwolle verkauft sie nicht. Sie hat wohl nur eine kleine Menge, die sie selber verarbeitet, der Rest wird in einer Wollmühle gewaschen und gesponnen und auch auswärts gefärbt. Klar bei 400kg im Jahr käme sie zu nichts anderem mehr. Und trotzdem rechnet es sich wohl grade so, dass kein Minus rauskommt.
Die Farben, die im Laden lagen, waren traumhaft, aber leider (oder Gott sei Dank) hatte ich nicht genug Geld einstecken. 


Die Babies, also alle Tiere, die jünger als 1 Jahr sind. Ich habe sie nicht gezählt, aber auf dem Bild sind lange nicht alle zu sehen. Bei einem 4 Monate alten Tier habe ich mal eine Locke langgezogen, sie war ca. 10cm lang! Mehr Bilder kann man hier finden, oder warten, bis ich nach dem Urlaub das Fotoalbum erstelle.
Das war für mich heute eindeutig der Knüller des Tages. Entschuldige m, dass es wieder so viel geworden ist, aber wenn Du es früh nicht schaffst mit lesen, schaltest Du halt abends nach den Nachrichten den Fernseher aus :-) Ich würde ja nie vorschlagen, den Mittagsschlaf zu kürzen...

Und damit ist auch schon der vorlezte Tag vorbei. Morgen will ich noch ein paar kleine Einkäufe machen. Ich hoffe, dass nicht alle Läden sich nach den Schulferien richten, denn ich habe schon was hübsches gesehen, dass ich gerne mitnehmen möchte.
Für heute bon nuit et à demain. 

4 Kommentare:

  1. Hi, Kichererbse,
    also Gracias und Mercí oder auch Danke wenn es nicht anders geht. Die Hippeln sehen ja aus wie Schafe.Wieso heißt die französische Ziegenwolle Mohair und die asiatische Kaschmir? Weißt Du das? Auf Dein Fotoalbum bin ich dann aber gespannt. Die Esel sind hoffentlich auch dabei. - Mittagsschlaf ist gegenwärtig Reha und muss sein. Morgen geht es dann also nach Hause? Jetzt schon mal gute Fahrt. m.

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  2. ich wusste doch, auf Dich ist Verlass! Mohairziegen und Kaschmirziegen sind unterschiedlich vo Typ, nicht von der Region, wie Merinoschafe und Coburger Fuchs. Und während bei der Kaschmirziege nur die Brust-und Bauchhaare verwendet werden, ist das beim Mohair die schlechteste Wolle, weil rauher. Und da dieser Bereich im Vergleich zum Gesamfell sehr wenig ist (ich würde auf 1/4 tippen, wenn nicht noch weniger), ist der Preis von Kaschmirwolle und den Produkten daraus wohl nachvollziehbar.

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