Zeitreise - letzter Tag

Schon gestern hat es angefangen zu regnen, die ganze Nacht hat es durchgeregnet und heute so ziemlich den ganzen Tag. Da passt es, dass ich mir das Beste zum Schluss aufgehoben habe. Sozusagen das Sahnehäubchen, oder Kaiserhäppchen.
Das Schloss von Gotha und Wahrzeichen der Stadt. Und weil es das ist, ist es auch das Bild des Tages.

Einen kleinen Triumph habe ich heute eingeheimst: Seit ich mich erinnern kann war ich der Meinung, dass ein echiger Turm einmal abgebrannt ist und beim Nach- und Neubau durch den runden ersetzt wurde. Als ich das letzte Mal hier war, war die Mom sehr überzeugend mit ihren Argumenten, warum das genau anderes herum richtig ist. Nun habe ich heute im Schloss ein Modell mit zwei eckigen Türmen gesehen und noch einmal nachgefragt. Die nette Frau hat mir erklärt, das die Geschichte genauso war, wie ich sie mir schon immer gemerkt habe. Das hat mich und mein Gedächtnis sehr beruhigt und ich konnte heute abend ein bisschen klugscheißern :-)

Das Schloss selber ist einfach nur wunderschön. Seit ich diese Woche mit sehr offenen Augen durch die Stadt gelaufen bin, überlege ich, welcher Geschichtsepoche diese Architektur entsprungen ist und heute wurde es mir klar: Barock. Es findet sich in der ganzen Stadt und auch in Erfurt findet man es irgendwe wieder.
Das Schloss hat (laut Legende) 365 Zimmer, eines für jeden Tag des Jahres. Alle sind natürlich nicht zum anschauen, aber immerhin in der mittleren Etage so ungefähr die Hälfte. Heißt: man kommt an der diagonal gegenüberliegenden Ecke des Karrees heraus, wo man losläuft. Was mir noch im Gedächtnis war: jedes Zimmer hat einen anderen Fußboden. Also, der Fußboden ist immer aus Holz, allerdings sind die Muster sind in jedem verschieden. Manchmal als eine Art Parkett, manchmal aber auch wunderschön mit Einlegearbeiten. Auch noch gemerkt von früher: man muss riesige Filzpantpoffeln über die Schuhe ziehen, um den Boden nicht noch mehr zu beanspruchen. Fotografieren ist leider nur mit (finanzieller) Sondergenehmigung erlaubt und dann nur ohne Blitz. Ausnahmsweise wollte ich das hier nicht, denn es gibt sicher genug Bilder auf Postkarten oder im Internet. Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich bei den verschiedenen Sachen nach Internetlinks schauen und diese mit hinterlegen.

Das ehemalige Museum der Natur ist nun mit in das Schloss eingezogen und das Haus gegenüber beherbergt jetzt das Herzogliche Museum. Dort sind jetzt die Gemälde, Skulpturen und Sonderausstellungen. Eigentlich zu wenig Zeit, um alles anzuschauen und auch zu genießen.

Durch das schlechte Wettter sind wir erst nach dem Mittagessen los und um 17. Uhr wird am Samstag geschlossen. Ich bin heute trotz der wenigen Aktivitäten etwas müde, also sind wir wieder nach Hause gegangen und ich mach für heute Feierabend.

Morgen geht es weiter nach Westen, quer durch die Republik nach Frankreich... mal wieder.