Mittwoch, 14. September 2016

Zeitreise - Tag 1

ein Jahr ist es her, seit ich das letzte Mal mit Tablet, externer Tastatur und Fotoapparat jongliert habe. Am längsten dauert es, alles wieder so einzurichten, dass man einfach loslegen kann. Bis dahin hab ich schon wieder fast vergessen, wie der Tag war :-)

Nein, hab ich nicht! Urlaub haben wir schon seit Freitag. Und nachdem ich mein Möglichstes getan habe, die Arbeit abzuschließen, was am Ende sehr spät geworden ist, habe ich tatsächlich den Urlaub vom ersten Moment des Freitages als solchen genossen.
Bis heute früh haben wir uns also halbwegs ausgeruht, zu Hause rumgeräumt und auch hier noch ein paar Arbeiten erledigt. Und heute früh haben wir uns auf die Socken gemacht. Für mich ein kleine Reise in die Vergangenheit, denn wir sind zu meinen Eltern gefahren. Gerne möchte ich Plätze sehen, die ich von früher kenne, oder eben nur durch Erzählen kenne, selber aber nie besucht habe, warum auch immer. Ich war selber ein bissel überrascht, als ich es nachgezählt habe, aber ich habe mich tatsächlich vor ziemlich genau 30 Jahren von hier aus auf den Weg in  mein eigenes Leben gemacht. Da kann man schonmal zurückschauen.

Nach einer fast endlosen Anreise von 1,5 Stunden sind wir gegen Mittag angekommen. Geplant war eigentlich mittägliche Selbstversorgung, aber wer kann schon in Mutters Küche sagen: ich hab keinen Hunger? Nun ja, ab morgen dann.

Nach dem Essen war erst der halbe Tag rum, also haben wir uns auf die Strümpfe gemacht und sind mal Richtung Stadt gelaufen. Ich habe so dass Gefühl, dass man für seinen eigenen Wohnort ein bisschen betriebsblind wird. Man schimpft über ihn, findet es überall woanders schöner und zu Hause ist alles nicht so toll. Der Grund ist, dass man halt auch in Ecken schaut, die nicht so schön sind. Das macht man woanders nicht, nun ja, zumindest nicht gleich am ersten Tag. Auf dem Weg in die Stadt habe ich sehr schön restaurierte Häuser gesehen und freue mich, dass es wirklich noch Leute gibt, die sowas pflegen. Gotha   ist eine sehr schöne Stadt, die viele wunderschöne historische Gebäude hat... wenn man sie halt auch sieht.

Das Bild des Tages ist allerdings etwas komplett anderes. Auf einem der Häuser habe ich unter einem Dachfenster, dass schräg im Dach eingebaut war, einen Blumenkasten gesehen, bepflanzt mit Sonnenblumen! Bei der Hitze der letzten Tage waren sie leicht angewelkt, aber was für eine Idee! Was man wohl davon in der Wohnung sieht? Und wie kommt man überhaupt auf diese Idee? Ich hätte ja gedacht, dass es für diese Riesenblumen in dem kleinen Kasten nicht genug Halt gibt, aber es scheint funktioniert zu haben.
Auf dem Weg durch die Stadt habe ich wirklich ein paar vertraute Plätze gefunden, entweder vom Namen her bekannt oder weil ich mich tatsächlich noch daran erinern konnte. Buchhandlung Euchler, Kaffee Lösche, der Gockelgrill. Ich habe nicht drauf geachtet, aber ich glaube, die Pinguin Bar gibt es wohl nicht mehr. Dafür sind wir mit der Straßenbahn nach Hause gefahren. Das habe ich das letzte Mal müssen, als ich noch keinen Führerschein hatte...



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen